Nach der Wende spielte Köfer in TV-Serien wie „In aller Freundschaft“, „SOKO Leipzig“ oder „Ein starkes Team“.
12. August: Kurt Biedenkopf (91): Der CDU-Politiker machte in beiden Teilen Deutschlands Karriere. Der habilitierte Jurist wurde 1973 Generalsekretär der CDU und später ein Rivale des damaligen Parteichefs Helmut Kohl. Von 1990 bis 2002 war Biedenkopf Regierungschef in Sachsen. Dreimal gewann er im Freistaat bei Landtagswahlen eine absolute Mehrheit. Die Sachsen nannten ihn „König Kurt“. Affären wie um Rabattkäufe und ein parteiinterner Machtkampf führten 2002 zum Rücktritt.
15. August: Gerd Müller (75): Der ehemalige Weltklasse-Torjäger bleibt Fußballfans als „Bomber der Nation“ in Erinnerung. Müller kam im 1964 zum FC Bayern und und schoss in 427 Bundesligaspielen 365 Tore. Mit der Nationalelf wurde er 1972 Europameister und 1974 Weltmeister, wobei er das Siegtor im Finale in München gegen die Niederlande erzielte. Nach seiner aktiven Zeit war er lange Nachwuchs-Trainer seines Vereins.
24. August: Charlie Watts (80): Fast sechs Jahrzehnte war der Brite Taktgeber und Seele der Rockband The Rolling Stones. Im Gegensatz zu Frontmann Mick Jagger und Gitarrist Keith Richards mied der Drummer weitgehend das Rampenlicht und meist auch die Exzesse. Watts schweißte die Band zusammen, wenn sich die Frontmänner verkrachten.
27. August: Heide Keller (81): Die gebürtige Düsseldorferin war die Chefhostess Beatrice in der ZDF-Reihe „Das Traumschiff“. Diese Rolle verkörperte sie 38 Jahre lang, von der ersten Folge an bis 2018. Ehe sie zum Fernsehen wechselte, spielte Keller auf mehreren deutschen Theaterbühnen. Sie war auch in den Serien „Kreuzfahrt ins Glück“ und „Derrick“ zu sehen.
29. August: Jacques Rogge (79): Der frühere Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC, 2001-2013) übernahm den Dachverband in dessen größter Krise. Der Belgier und promovierte Chirurg musste das durch einen Korruptionsskandal belastete Image der Weltorganisation des Sports verbessern. Unter anderem verschärfte er den Kampf gegen Doping.
2. September: Mikis Theodorakis (96): Der griechische Musiker, Schriftsteller und Politiker wurde in seiner Heimat als Volksheld verehrt. Seine Musik war für viele Griechen vor allem in der Militärdiktatur von 1967 bis 1974 Ausdruck des Widerstands. Theodorakis wurde in den 60er Jahren mit griechischer Musik populär. Zum weltberühmen Film „Alexis Sorbas“ (1964) mit Anthony Quinn lieferte er die Filmmusik.
6. September: Jean-Paul Belmondo (88): Frankreichs Schauspiellegende wirkte in rund 80 Kinofilmen mit und spielte mehr als 40 Theaterrollen. Von seinen Fans „Bébel“ genannt, wurde der Mime mit dem markanten Lächeln vor allem als Antiheld bekannt. Oft spielte Belmondo Draufgänger und Gangster. In den 60er Jahren galt er als Aushängeschild des „Nouvelle Vague“-Kinos und Symbol für Rebellion und Anarchismus. Seinen Durchbruch hatte er 1960 in Jean-Luc Godards Gangsterfilm „Außer Atem“.
17. September: Abdelaziz Bouteflika (84): Algeriens früherer Staatschef regierte das Land 20 Jahre lang seit 1999. Im Westen galt er als verlässlicher Partner im Kampf gegen den Terror. In Algerien selbst gelang es ihm nach einem blutigen Bürgerkrieg das Land mit Hilfe des Militärs zu versöhnen. Als Bouteflika im Frühjahr 2019 für eine fünfte Amtszeit kandidieren wollte, kam es zu blutigen Tumulten, und er trat zurück.
15. Oktober: Gerd Ruge (93): Der langjährige ARD-Korrespondent erarbeitete sich den Ruf einer Reporter-Legende. Mit nuschelnder Stimme berichtete Ruge aus Ländern wie Russland und den USA, interviewte mächtige Politiker und produzierte Reisereportagen. Er setzte sich für Menschenrechte ein und war Gründungsmitglied von Amnesty International Deutschland.
18. Oktober: Colin Powell (84): Der Sohn jamaikanischer Einwanderer wurde als erster Schwarzer Generalstabschef des US-Militärs und Außenminister (2001-2005). In der Regierung von Präsident George W. Bush agierte er als gemäßigte Kraft. Powells Amtszeit überschatteten die Kriege in Afghanistan und im Irak. Sein Werben vor dem UN-Sicherheitsrat für den Einmarsch in den Irak bereute er später.
11. November: Frederik Willem de Klerk (85): Der ehemalige Präsident Südafrikas leitete 1989 mit einem radikalen Reformkurs die Abschaffung des rassistischem Apartheid-Regimes am Kap ein. Er ließ den Ex-Staatsfeind Nummer eins, Nelson Mandela, frei und führte mit ihm den friedlichen Machtwechsel herbei. Dafür erhielten sie 1993 gemeinsam den Friedensnobelpreis.
11. November: Hilmar Kopper (86): Der frühere Chef der Deutschen Bank (1989-1997) und Ex-Chefaufseher des Autobauers Daimler (1990-2007) trieb bei Deutschlands größtem Bankhaus das Investmentbanking voran. Der Mann der klaren Worte eckte auch an, so mit der Bemerkung, offene Handwerkerrechnungen in zweistelliger Millionenhöhe seien „Peanuts“. Das Wort wurde 1994 „Unwort des Jahres“.
22. November: Volker Lechtenbrink (77): Der Schauspieler, Sänger und Regisseur feierte seinen Durchbruch mit 14 Jahren in Bernhard Wickis Antikriegsfilm „Die Brücke“ (1959) als junger Soldat. Mit 26 Jahren hatte Lechtenbrink bereits rund 60 Bühnen- und 50 Fernsehrollen gespielt. Wegen seiner sonoren Stimme war der Wahl-Hamburger auch ein bekannter Synchronsprecher.
26. November: Stephen Sondheim (91): Der Sohn reicher New Yorker Juden war einer der bedeutendsten Texter und Komponisten des Musiktheaters. Schon mit 25 Jahren erregte er Aufsehen mit seinen Texten zu Leonard Bernsteins Erfolgsmusical „West Side Story“ (1957). Erfolgreich waren auch die Musicals „Gypsy“ (1959) und „Sweeney Todd“ (1979). Sondheim erhielt unter anderem 1990 einen Oscar und 2014 die US-Freiheitsmedaille.
3. Dezember: Horst Eckel (89): In der Historie des deutschen Fußballs bleibt er als einer der Helden von Bern unvergessen. Der rechte Außenläufer des 1. FC Kaiserslautern gewann 1954 im Team von Kapitän Fritz Walter das WM-Endspiel gegen Ungarn mit 3:2. Von 1952 bis 1958 bestritt der als „Windhund“ gepriesene Pfälzer unter Bundestrainer Sepp Herberger 32 Länderspiele. Später engagierte er sich auch in der Sepp-Herberger-Stiftung des DFB.
3. Dezember (oder früher): Mirco Nontschew (52): In den 90er Jahren wurde der Comedian mit „RTL Samstag Nacht“ einem breiteren Publikum bekannt. Mit seinen Gags und Grimassen brachte der gebürtige Ost-Berliner Millionen zum Lachen, zuletzt in dem Streaming-Format „LOL - Last One Laughing“. In den Nullerjahren spielte Nontschew den Zwerg Tschakko in den Kinofilmen „7 Zwerge - Männer allein im Wald“ sowie „7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug“.
9. Dezember: Lina Wertmüller (93): Die italienische Regisseurin mit den schrägen Brillen erlangte in den 70er Jahren mit ihren Filmen über Italien hinaus Kultstatus. Ihre Karriere begann die nur 1,50 Meter große Römerin an der Seite von Regisseur Federico Fellini. Zu ihren bekanntesten Filmen zählt „Liebe und Anarchie“ (1973). Für den Skandalfilm „Sieben Schönheiten“ (1975) bekam sie als erste Frau eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Regie. 2019 wurde die Künstlerin mit dem Ehren-Oscar für ihr Lebenswerk und einem Stern auf dem Walk of Fame geehrt.
17. Dezember: Klaus Wagenbach (91): Der promovierte Verleger vereinte RAF-Texte mit Franz Kafka und Ingeborg Bachmann. In seinem 1964 in West-Berlin gegründeten Verlag verlegte er Autoren wie Günter Grass, Hans Werner Richter oder Ingeborg Bachmann. Er galt als Prototyp des politischen Verlegers der 68er Bewegung. Wagenbach stand für eine Kultur der Einmischung und des demokratischen Streits.
18. Dezember: Richard Rogers (88): Bauwerke wie das röhrenförmige Kulturzentrum Centre Pompidou in Paris oder der Millennium Dome in London machten den Briten international bekannt. 1991 zum Ritter geschlagen und 2007 mit dem renommierten Pritzker-Preis ausgezeichnet, war Rogers einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Architekten weltweit. Der Stararchitekt entwarf auch Gebäude am Potsdamer Platz in Berlin.
23. Dezember: Joan Didion (87): Die US-amerikanische Journalistin und Autorin beschrieb in den 60er und 70er Jahren das Leben und die Hippie-Kultur in Kalifornien. In ihrem Bestseller „Das Jahr des magischen Denkens“ (2005) verarbeitete sie den Tod ihres Mannes John Dunne. Mit ihm hatte sie mehrere Drehbücher für Filme wie „A Star Is Born“ von 1976 mit Barbra Streisand geschrieben.
26. Dezember: Desmond Tutu (90): Der frühere südafrikanische Erzbischof von Kapstadt war ein weltweit bekannter Kämpfer gegen die Apartheid seines Landes. Der streitbare Geistliche galt als unbeugsame moralische Instanz und erhielt 1984 für den Einsatz gegen das Apartheidregime den Friedensnobelpreis. Tutu prägte für Südafrika den Begriff der „Regenbogennation“. (dpa)