Silvia Brünnel gibt „Rädchen“ ab: Jonas Sporer übernimmt Lokal mit Evelyn Ostertag und Karl Munzinger

Als kleiner Junge hat er zwischen den Stühlen und Tischen im „Rädchen“ in der Fuldaer Altstadt gespielt – jetzt hat Jonas Sporer die Lokalität zusammen mit Evelyn Ostertag und Karl Munzinger von Silvia Brünnel übernommen.
Fulda - Die Entscheidung, das „Rädchen“ abzugeben, ist der 56-jährigen Silvia Brünnel alles andere als leicht gefallen: 30 Jahre lang war das „Goldene Rad“ in der Karlstraße in Fulda Teil ihres Lebens. Von 1991 bis 2008 war sie als geschäftsführende Gesellschafterin der Kreuz GmbH, seit 2008 als Inhaberin für die Geschicke der Lokalität verantwortlich.
Fulda: Frischer Wind im „Rädchen“ - Silvia Brünnel gibt Lokal ab
Doch mit der Landtagswahl 2018 änderte sich für Brünnel alles: Als Landtagsabgeordnete der Grünen konnte die 56-Jährige der Leitung eines gastronomischen Betriebs nicht mehr nachkommen. „Mit der Annahme des Mandats habe ich die Geschäftsführung an Katharina Bazan als Prokuristin des ‚Goldenen Rads‘ übergeben.“
Nun ist aber ein weiterer und für Silvia Brünnel noch gravierenderer Schritt gefolgt: Sie hat das „Rädchen“ in neue Hände übergeben. Nämlich in die von Gastronom Jonas Sporer, der 2015 bereits das Restaurant „Ritter“ zusammen mit dem 44-jährigen Karl Munzinger eröffnet hat.

Munzinger beendete die Arbeit im „Ritter“ fünf Jahre später, ist aber nun beruflich zurück an Sporers Seite gekehrt. Zusammen mit der 37-jährigen Evelyn Ostertag haben die beiden seit dem 1. Oktober das Rädchen übernommen. Bereits 2020 hatte Brünnel diese Überlegung und auch schon Gespräche darüber geführt.
Für die drei neuen Inhaber ist das „Rädchen“ kein unbekannter Ort. Vor allem der 38-jährige Sporer verbrachte als Sohn der Mitglieder der Kreuz GmbH, Ernst Sporer und Christa Joa-Sporer, schon als Kind viel Zeit in der Lokalität. (Lesen Sie auch: Neue Bar in Fulda: Aus dem Löwen wird Irish Pub „Trinity Bar“)
„Für mich stand bei allen Überlegungen im Vordergrund, dass das ‚Rädchen‘ in vertrauensvolle Hände übergeht, an Menschen, mit denen ich mich freundschaftlich verbunden fühle und die neben dem fachlichen Know-How auch die notwendige Begeisterung mitbringen, die das ,Rädchen‘ all die Jahre ausgemacht haben“, sagt Brünnel.
Das sei nun mit Jonas Sporer und seinen beiden Kollegen gelungen. Brünnel war es zudem sehr wichtig, dass auch die Mitarbeiter übernommen werden, „denn das ,Rädchen‘ lebt seit jeher auch von seinem besonderen Teamgeist.“
Fulda: Neue „Rädchen“-Betreiber wollen eigene Akzente setzen
Das „Goldene Rad“ von Grund auf erneuern wollen die drei Neuen nicht. „Das ,Rädchen‘ lebt von seinem Geist“, sagen sie. Genau wie Brünnel wissen sie, dass das Lokal für viele Fuldaer „ein Café mit ganz individuellen Erinnerungen für junge genauso wie für ältere Menschen“ ist. „Und irgendwie ist es für manche sogar wie ein zweites Wohnzimmer“, so Brünnel, „und das wird es mit den neuen Betreibern auch sicherlich bleiben.“
Diese sind jedenfalls schon voller Vorfreude, das „Rädchen“ gemeinsam zu führen, die beliebten Facetten zu behalten, aber dennoch frischen Wind in die Karlstraße zu bringen. „Sicherlich werden auch bald neue eigene Akzente gesetzt – das hat das ‚Rädchen‘ aber schon immer zeitgemäß und ,jung’ gehalten“, sagt Brünnel, die jetzt sicher einer der ersten neue Stammgäste im „Rädchen“ sein wird.