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Fuldaer sind häufiger krank: AOK meldet rasanten Anstieg

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Krankmeldung
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Kreis Fulda waren 2022 im Durchschnitt 25,7 Tage krankgeschrieben. (Symbolfoto) © Christin Klose/dpa-tmn

Der Krankenstand unter den Versicherten der AOK Hessen im Landkreis Fulda ist im Jahr 2022 im Vergleich zum Jahr davor von 5,8 auf 7,0 Prozent rasant gestiegen. Das ist etwas mehr als der Bundesschnitt.

Fulda - Bundesweit lag der Schnitt bei 6,7 Prozent. Das zeigt der aktuelle Gesundheitsbericht der AOK. Die AOK-versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Kreis Fulda waren 2022 im Durchschnitt 25,7 Tage krankgeschrieben. Die durchschnittliche Krankheitsdauer pro Fall lag bei 11,2 Kalendertagen.

AOK meldet rasanten Anstieg des Krankenstands im Kreis Fulda

Die Branche Verarbeitendes Gewerbe hatte mit 8,1 Prozent den höchsten Krankenstand bei den AOK-Mitgliedern. Der niedrigste Wert war im Wirtschaftszweig Banken/Versicherungen mit 5,1 Prozent festzustellen. Die Krankheitsarten mit den höchsten Anteilen an allen Arbeitsunfähigkeitsfällen waren: Atemwege (unter anderem Covid-19) mit einem Anteil von 26,6 Prozent, Muskel/Skelett mit 11,9 Prozent, Verdauung mit 5,1 Prozent und Verletzungen mit 5,1 Prozent.

Krankenstand

Der Krankenstand ist der Anteil der im Jahr angefallenen Arbeitsunfähigkeits-Tage im Bezug auf alle Versichertentage. Durch die Versichertentage wird berücksichtigt, dass ein Versicherter nicht ganzjährig bei der AOK versichert war.

Krankheitsbedingte Fehlzeiten sind sowohl für Betriebe und Verwaltungen als auch für Krankenkassen und die Volkswirtschaft insgesamt mit erheblichen Kosten verbunden, schreibt die AOK in einer Pressemitteilung. Nach Schätzungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin betrugen die volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfähigkeit 2020 circa 144 Milliarden Euro.

Neben den finanziellen Aufwendungen haben Fehlzeiten für Unternehmen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besondere organisatorische, soziale und persönliche Belastungen zur Folge, betont die AOK.

Der Anstieg des Krankenstands hat indes weitere Folgen: Medikamente werden rar. Mehrere Bundesländer greifen wegen des Medikamenten-Mangels zu drastischen Mitteln und gestatten die Einfuhr von Kinder-Arzneimitteln, die in Deutschland nicht zugelassen sind. (sam)

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