Bildungsmesse in Fulda auch am zweiten Tag gut besucht

Seit 8 Uhr waren die Türen der Esperantohalle in Fulda am Samstag für den zweiten Tag der Bildungsmesse geöffnet. Nachdem am Vortag vor allem Schulklassen die Messe besucht hatten, haben sich am zweiten Tag einige Jugendliche und Familien über die vielen Ausbildungsmöglichkeiten in der Region informiert.
Fulda - Zwar dauerte es am Samstagmorgen (10. September) zunächst etwas bis sich die Hallen füllten, aber gegen 10 Uhr wurden die Gänge zunehmend voller. Wie bereits am Vortag stellen circa 130 Unternehmen auf der Bildungsmesse in Fulda ihre Ausbildungsberufe vor. Die Stände der Firmen locken mit den verschiedensten Angeboten. Neben Infomaterial wird den Besuchern auch viel zum Mitmachen und Ausprobieren angeboten.
Fulda: Bildungsmesse 2022 - zahlreiche Besucher am zweiten Messetag
Das Maschinenbauunternehmen UTH GmbH zum Beispiel hat an seinem Stand eine Rennsimulation aufgebaut. Bei der RhönEnergie können sich die Besucher sportlich betätigen und an einem Kletterförderband ihr Können zeigen. „Es kann eine Neigung bis zu minus 40 Grad eingestellt werden, das ist dann, als ob man bouldert“, sagt Patricia Schwender von Gerrit entertainment, die die moderne Kletterwand am Stand zur Verfügung stellen.
Vor dem Stand des Unternehmens EDAG unterhält ein Roboter die Besucher. Ein weiteres Highlight befindet sich am Stand von K+S: Ein virtueller Ladersimulator vermittelt Eindrücke, wie sich die großen Maschinen des Unternehmens unter Tage bewegen und veranschaulicht, wie wenig man so weit unter der Erde sieht. „Man muss auf so einer großen Messe zusehen, dass man Eyecatcher setzt, und die Besucher auf sich aufmerksam macht“, erklärt Sascha Deist vom Unternehmen die Gedanken hinter dem großen gelben Gerät. Zusätzlich läuft ein Bergbau-Maskottchen durch die Hallen.
Natürlich wartet auch jeder Stand mit allerlei Werbemitteln auf. Es werden Kugelschreiber, Notizblöcke, Trinkflaschen, Bälle und einiges mehr verteilt. Die Hände und Taschen der Besucher füllen sich mit dem Voranschreiten der Zeit immer mehr. Zum Glück gibt es an einigen Ständen auch Taschen oder Eimer, in denen die gesammelten Info- und Werbeartikel verstaut werden können.
Gegen Mittag waren die Gänge zwischen den Infoständen kurzzeitig leerer. Dafür wuchs die Schlange am Essensstand. Denn auch für das leibliche Wohl ist auf der Bildungsmesse bestens gesorgt: Es gibt Currywurst, Bratwurst, Asia-Nudeln, Flammkuchen und Donuts. Popcorn oder Slush-Eis werden von einigen Firmen an ihren Ständen verteilt.
Bereits am Freitag war die Messe sehr gut besucht. „Ab halb 8 Uhr wurden die Hallen von den Schülern geflutet. Die Gänge waren richtig voll“, berichtet Ulrich Nesemann, Leiter des Fachdienstes Kommunaler Arbeitsmarkt beim Landkreis Fulda. Knapp siebeneinhalbtausend Besucher seien gezählt worden. „Heute werden es wohl nicht mehr so viele. Insgesamt rechne ich mit mehr als zehntausend Besuchern an beiden Tagen“, so Nesemann.
Nachdem die Bildungsmesse im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie gewohnt in Präsenz, sondern digital stattgefunden hat, zeigt sich Nesemann froh, dass die Besucher und Ausbilder in diesem Jahr wieder „richtig in Kontakt und Austausch kommen können“. Denn genau darum gehe es bei der Bildungsmesse. Einige Elemente der Online-Messe vom vergangenen Jahr wurden dennoch übernommen, wie die Bühne, auf der Vorträge gehalten werden.
„Der Hauptfokus der Messe liegt ganz klar auf den Ständen in den Hallen. Drumherum gibt es aber noch weitere kleine Bausteine“, erklärt Nesemann. Das Bühnenprogramm ist einer davon. Ein weiterer sind die Seminarräume, in denen einzelne Unternehmen gezielt Vorträge halten. (Lesen Sie auch: 900 freie Plätze zum Ausbildungsstart - Betriebe befürchten Fachkräftemangel)
„Neu in diesem Jahr dazugekommen ist die Elternlounge. Dort können sich die Eltern informieren, worauf es bei der Ausbildungssuche ankommt und wer der richtige Ansprechpartner bei Fragen ist“, sagt Nesemann. Das sei wichtig, da die Eltern eine wichtige Rolle bei der Berufsfindung der Kinder spielen.
Video: Start der Bildungsmesse 2022
Einen besonderen Programmpunkt stelle der etwa einstündige Vortrag für Ukrainer dar. Dieser fand an beiden Tagen dreimal statt. „Auf Ukrainisch wird darüber informiert, wie eine Ausbildung in Deutschland abläuft. Danach gibt es die Möglichkeit, mit einem Dolmetscher über die Messe zu laufen und sich an den Ständen konkreter zu informieren“, hebt Nesemann hervor.
Die Bildungsmesse kann jungen Menschen, die sich noch nicht sicher sind, was sie nach der Schule machen wollen, bei der Orientierung helfen. Gebündelt an einem Ort, bekommen die Jugendlichen ein vielfältiges Angebot an Informationen. „So ist es leichter, als lange im Internet zu recherchieren oder jede Firma einzeln zu besuchen“, verdeutlicht Nesemann.
Die „Geschenke“, die es an den Ständen gibt, sind selbstverständlich verlockend. Aber man sollte auch offen für die Informationen sein, die die Ausbilder oder Azubis der Firmen geben können. „Es sollen Eindrücke, kein Popcorn gesammelt werden“, sagt Nesemann mit einem Augenzwinkern.