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Seit April geschlossen: Was passiert mit den Automaten-Filialen der Raiffeisenbank Fuldaer Land?

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Von: Marcus Lotz

„No Money“ – offenbar rechnet man, wie dieses Foto aus Hainzell zeigt, bei der Raiffeisenbank Fuldaer Land mit Tätergruppen, die sich mit der deutschen Sprache schwer tun.
„No Money“ – offenbar rechnet man, wie dieses Foto aus Hainzell zeigt, bei der Raiffeisenbank Fuldaer Land mit Tätergruppen, die sich mit der deutschen Sprache schwer tun. © Marcus Lotz

Ende April hatte die Raiffeisenbank Fuldaer Land ihre drei SB-Filialen geschlossen. Nach wie vor ist jedoch unklar, ob - und falls ja -, wie es an den Standorten Bimbach, Hainzell und Johannesberg weitergehen wird.

Großenlüder/Hainzell - Die drei Außenstellen waren mit der Begründung geschlossen worden, man wolle Hausbewohner nicht durch mögliche Automatensprengungen in Gefahr bringen. Dieser Schritt war in den Orten nicht gerade mit Begeisterung aufgenommen worden, weil die Möglichkeit, sich an den Geldautomaten mit Barem zu versorgen, nicht zuletzt von älteren Menschen gerne genutzt wurde.

Fulda: „No Money“ - SB-Filialen der Raiffeisenbank seit April geschlossen

In der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung Hosenfelds sprach Lukas Bolz (Freie Wähler) in der abschließenden Fragerunde das Thema an. „Für jüngere Leute ist das nicht wirklich ein Problem, weil wir mobiler sind und auch vieles mit dem Handy zahlen, aber gerade die Älteren sind eigentlich auf solch ein Angebot angewiesen“, sagte er.

Die Gemeinde stehe in der Sache in Kontakt mit dem Geldinstitut, erläuterte Bürgermeister Peter Malolepszy (CDU). Es gebe auch das Phänomen des Rückzugs der Banken aus kleineren Orten, sagte der Bürgermeister und erinnerte an die Situation Wüstensachsens. Dort hatte 2021 in der Rhön die VR-Bank Fulda ihre Filiale geschlossen, so dass es eine Zeit lang in Ehrenberg keinen Geldautomaten gab. Diese Phase wurde nun durch eine Zusammenarbeit mit Tegut und der Sparkasse Fulda beendet.

Die Bank hatte bei der Schließung der drei SB-Stellen argumentiert, man könne, wenn in den Gebäuden mit Automatenstandorten auch Wohnungen seien, die Sicherheit der Menschen nicht garantieren. Tom Münker, bei der Bank für das Vertriebsmanagement zuständig, hatte Anfang Mai eine Frist von acht bis zehn Wochen genannt, bis man mehr über das weitere Vorgehen sagen könne.

Inzwischen, rund sieben Wochen nach dem Ende der ersten Frist, nennt das Geldinstitut ein neues Zeitfenster: „In vier bis sechs Wochen wird es eine Entscheidung geben, wie wir mit den derzeit geschlossenen Automaten-Filialen umgehen“, sagte Vorstand Jürgen Bien auf Anfrage unserer Zeitung.

Das werde dann zunächst den Mitgliedern sowie den Kunden und dann der breiten Öffentlichkeit mitgeteilt. Es gehe hier einerseits um den Förderauftrag der Genossenschaft zugunsten ihrer Mitglieder - beispielsweise mit Blick auf die Bargeld-Versorgung. Aber man müsse auch die Kosten betrachten.

Das Geldinstitut mit seiner Hauptstelle in Großenlüder ist derzeit mit Geschäftsstellen in Flieden-Rückers, Flieden, Hosenfeld, Haimbach, Bad Salzschlirf und Großenlüder vertreten.

Video: Immer weniger Bankautomaten - Wie man sonst an Bargeld kommt

Was tun andere Geldinstitute in der Region? „Unser Haus hat sich dafür entschieden, die SB-Filialen offen zu lassen“, sagt Tim Schnabel, Leitung Unternehmensservice bei der VR-Bank NordRhön. „Wir haben dafür unsere Geldautomaten technisch aufgerüstet, um für Sprengangriffe weniger attraktiv zu sein. Hierauf weisen wir auch in allen Stellen mit entsprechend gut platzierten, mehrsprachigen Aufklebern hin.“

Die Sparkasse Fulda teilt mit, dass man wegen der Automatensprenger seit Juli die SB-Stellen nachts zwischen 23 und 6 Uhr schließe. Das sei schon zu vor eine sehr kundenschwache Zeit gewesen. So hoffe man, nicht Ziel der Sprenger-Banden zu werden.

Ähnlich geht man auch bei der VR-Bank Fulda vor, erläutert Thomas Heil, Bereichsleiter Unternehmensentwicklung. „Auch wir haben für unsere Filialen eine Nachtschließung umgesetzt. Seit Beginn des Jahres sind unsere Filialen in der Zeit von 23 Uhr abends bis 6 Uhr morgens geschlossen.“ Eine Nachtschließung werde seitens der Kriminalpolizei sowie der Schadensversicherer den Banken empfohlen.

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