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„Synodaler Weg als letzte Chance“ - Demos zur Bischofskonferenz vor dem Fuldaer Stadtschloss

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Bei der Bischofskonferenz in Fulda demonstrierte der Reform- und Betroffenenverband Maria 2.0.
Bei der Bischofskonferenz in Fulda demonstrierte der Reform- und Betroffenenverband Maria 2.0. © Jonas Wenzel

Während die katholischen Bischöfe in die Schlussphase ihrer diesjährigen Herbstvollversammlung am Donnerstag (29. September) eintreten, demonstrierten Reform- und Betroffenenverbände in Fulda.

Fulda - „Wir beteiligen uns aktiv an diesen Mahngang“, sagt Bettina Faber-Ruffing, Vorsitzende des DV Fulda. „Mit dieser Aktion tragen wir symbolisch viele Hoffnungen zu Grabe, die wir in den synodalen Weg gesetzt haben. Uns bereitet die gegenwärtige Situation der katholischen Kirche große Sorgen und wir sehen den synodalen Weg als letzte Chance für dringend notwendige Reformen.“

Bischofskonferenz in Fulda: Initiative Maria 2.0 demonstriert vor Stadtschloss

Der kfd-Bundesverband unterstützt die Forderungen des Mahngangs und vor allem alle teilnehmenden kfd-Frauen ausdrücklich. „Es ist wichtig, dass wir weiterhin öffentlich für die Reform der katholischen Kirche einstehen“, bekräftigt Professorin Dr. Agnes Wuckelt, stellvertretende kfd-Bundesvorsitzende. „Wir werden nicht müde zu betonen und zu zeigen, dass es so nicht weitergeht!“

Anlass und Grund für die Demonstration ist vor allem das Verhalten einiger Bischöfe bei der vierten Synodalversammlung Anfang September in Frankfurt. Sie verhinderten die Verabschiedung des Reformtextes zur Sexualmoral in der katholischen Kirche. (Lesen Sie hier: Bischofskonferenz in Fulda: Bätzing reagiert empört auf NS-Vergleich von Kurienkardinal)

Faber-Ruffing betont aber: „Nicht alle Bischöfe sind gegen den Reformprozess. Wir sind mit dem Abstimmungsverhalten unseres Bischofs Dr. Michael Gerber grundsätzlich zufrieden. Er hat beispielsweise dem wichtigen Text ‚Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche‘ seine Stimme gegeben. Aber es liegt auch an ihm, dass er andere Bischöfe überzeugen kann, die noch am Althergebrachten festhalten.“

Bereits zum Beginn der Bischofskonferenz am Montag (26. September) hatten Reform- und Betroffeneninitiativen tiefgreifende Veränderungen gefordert. Sie kritisierten unter anderem, die Bischöfe und Weihbischöfe gäben ein Bild der Polarisierung und Spaltung ab.

Ferner forderten die Reformkräfte die Synodalität mit dem Kirchenvolk, „also gemeinsames Voranschreiten, wie es Papst Franziskus mit dem weltweiten synodalen Prozess wünscht. Je geschlossener sie sich und das gemeinsam mit den Bischofskonferenzen anderer Länder in Rom für die dringend anstehenden Reformen einsetzen, umso weniger wird dies ignoriert werden können.“

Dabei wurden Forderungen nach mehr Vertrauenswürdigkeit, einer wissenschaftlich fundierten Weiterentwicklung des Glaubens sowie mehr Geschlechtergerechtigkeit innerhalb der Kirche laut. Unterzeichnet hatten ein entsprechendes Papier die Gruppierung Wir sind Kirche, die Aktion Lila Stola der KirchenVolksBewegung – auch namentlich KfD, KDFB und Maria 2.0 –, das Katholische LSBT+Kommitee und der Sprecher des Betroffenenbeirats bei der DBK.

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