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Bundestagswahl 2021 in Fulda: Brand beklagt Personaldebatten in der Union - Lenders schafft Sprung nach Berlin

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Von: Eike Zenner

Bei der Bundestagswahl 2021 haben die Menschen in Deutschland den Bundestag neu gewählt. Michael Brand (CDU) hat erneut das Direktmandat gewonnen. Auch Jürgen Lenders (FDP) zieht in den Bundestag ein. Alle Entwicklungen und Ergebnisse gibt es im Wahl-Ticker.

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Update vom 30. September, 16.47 Uhr: Der wiedergewählte Fuldaer CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Brand bezieht nach dem Wahldebakel von Sonntag Position. Im Exklusiv-Interview mit unserer Zeitung beklagt Brand die Personaldebatten während des Wahlkampfs. Er sagt aber auch: „Uns sterben die Wähler weg.“ Die Union müsse sich „in aller Ehrlichkeit“ damit auseinandersetzen, dass sie nur noch bei den über 60-Jährigen mehr als 20 Prozent erreicht habe.

In der AfD gibt es derweil Debatten um den Wahlkampf des Fuldaer Direktkandidaten Martin Hohmann. War dieser zu wenig engagiert? Hohmann weist die Kritik zurück. Der AfD-Mann hatte sein Mandat an Sonntag verloren. Er gehört dem Bundestags nicht mehr an.

Partei (Zweitstimmen)Endergebnis (23.06 Uhr)
CDU31,1 Prozent
SPD22,5 Prozent
Grüne10,1 Prozent
FDP12,7 Prozent
AfD13,3 Prozent
Die Linke2,8 Prozent
Sonstige7,5 Prozent

Update vom 28. September, 11.23 Uhr: Der wiedergewählte Wahlkreisabgeordnete Michael Brand (CDU) und der neu in den Bundestag gewählte FDP-Politiker Jürgen Lenders haben ihre Arbeit als Abgeordnete aufgenommen. Lenders war am Montag bereits in Berlin - und hält heute seine letzte Rede als Landtagsabgeordneter in Wiesbaden.

Brand nimmt in Berlin an der Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion teil. „Bei dem bundesweit massiven Einbruch bin ich natürlich vom Gesamtergebnis enttäuscht. Aber über mein persönliches Ergebnis bin ich dankbar“, sagte Brand unserer Zeitung. Er hatte das Direktmandat mit 38,1 Prozent der Erststimmen gewonnen.

Bundestagswahl 2021 in Fulda: CDU trotz Verlusten stärkste Kraft

+++ 12.38 Uhr: Direktmandat verteidigt, erneut stärkste Kraft im Wahlkreis - dennoch herrscht bei der CDU in der Region Fulda nach dem Wahlsonntag schlechte Stimmung. Denn die Partei musste in ihrer Hochburg Fulda deutliche Verluste hinnehmen. „Mit Markus Söder als Kanzlerkandidat hätten wir ohne Zweifel besser abgeschnitten“, sagt der Bezirksvorsitzende der CDU Osthessen, Dr. Heiko Wingenfeld.

+++ 10.54 Uhr: Die SPD zeigt sich mit dem Wahlergebnis zufrieden - auch wenn es für Birgit Kömpel nicht gereicht hat. Bei der FDP im Kreis Fulda herrscht nach der Bundestagswahl Feierlaune: Mit Jürgen Lenders, der über die Landesliste ins Parlament einzieht, stellen die osthessischen Liberalen erstmals einen Bundestagsabgeordneten. Lenders betont: „Wir wollen regieren.“

Bundestagswahl in Fulda: Birgit Kömpel und Martin Hohmann verpassen Mandat

+++ 7.07 Uhr: Die osthessischen Bundestagskandidaten Birgit Kömpel (SPD) und Martin Hohmann (AfD) verpassen den Einzug in den Bundestag. Das zeigt die Bekanntmachung des Bundeswahlleiters von Montagmorgen. Die SPD holte in Hessen 15 Mandate: 14 Direktmandate in Wahlkreisen und ein Mandat von der Landesliste. Birgit Kömpel steht auf Platz 16 der SPD-Landesliste. Das reichte nicht.

Die AfD gewann in Hessen fünf Mandate, alle von der Landesliste. Martin Hohmanns Listenplatz 6 zog nicht. Hingegen kam Jürgen Lenders - wie schon gemeldet - für die FDP in den Bundestag. Michael Brand (CDU) gewann den Wahlkreis Fulda-Lauterbach und bleibt im Bundestag.

Birgit Kömpel und Martin Hohmann
Die osthessischen Bundestagskandidaten Birgit Kömpel und Martin Hohmann verpassen den Einzug in den Bundestag. © Andreas Ungermann/privat

Update vom 27. September, 0.16 Uhr: Michael Brand vertritt den Wahlkreis Fulda weiter als direkt gewählter Abgeordneter in Berlin. Über die Landesliste der FDP zieht - Stand Mitternacht - Jürgen Lenders in den Bundestag ein. Die FDP konnte zulegen, davon profitiert auch Lenders. „Ich freue mich, dass erstmals ein osthessischer FDP-Vertreter in den Bundestag einzieht“, sagte Lenders unserer Zeitung. Ob Birgit Kömpel (SPD) und Martin Hohmann (AfD) Mandate erringen, ist aktuell noch offen.

+++ 23.07 Uhr: Im Wahlkreis Fulda (174) sind alle Stimmen ausgezählt. Michael Brand (CDU) hat das Direktmandat verteidigt: Mit 38,1 Prozent der Erststimmen zieht er zum fünften Mal direkt in den Bundestag ein. Birgit Kömpel (SPD) kommt auf 21,8 Prozent, Martin Hohmann (AfD) erreicht 15,1 Prozent. Jürgen Lenders (FDP) und Gianina Zimmermann (Grüne) kommen auf jeweils 8,6 Prozent der Erststimmen.

Bei den Zweitstimmen muss die CDU in ihrer Hochburg Fulda Verluste hinnehmen. Die Union erreicht 31,1 Prozent der Stimmen - ein Minus von 7,9 Punkten. SPD, Grüne und FDP gewinnen hinzu. AfD und Linke gehören auch in Fulda zu den Wahlverlieren.

Noch offen ist die Frage, wie viele Politiker aus dem Wahlkreis Fulda über die Landeslisten ihrer Parteien in den Bundestags einziehen. Chancen haben Birgit Kömpel (SPD), Martin Hohmann (AfD) und Jürgen Lenders (FDP).

+++ 21.18 Uhr: Die Zahlen im Wahlkreis Fulda verfestigen sich: Die CDU wird stärkste Kraft, muss aber deutliche Verluste hinnehmen. Die Grünen können hinzugewinnen, liegen aber unter dem Bundesergebnis. Bei den Erststimmen ist Michael Brand (CDU) der Sieg nicht mehr zu nehmen. 447 von 487 Bezirken sind ausgezählt.

+++ 21.07 Uhr: Der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Brand setzt trotz Verlusten für die Union weiter auf Armin Laschet als Bundeskanzler. „Unser Ziel muss es jetzt sein, als CDU die nächste Bundesregierung anzuführen – selbst dann, wenn die CDU zweitstärkste Partei werden sollte.“ Aktuell liegt die CDU einen Prozentpunkt hinter der SPD.

Mit Blick auf Osthessen erklärt Brand: „Der Wahlkreis Fulda bleibt CDU-Hochburg, aber natürlich konnte sich das Ergebnis nicht vom Bundestrend abkoppeln.“ Der Wahlkampf der Union sei gleichwohl „nicht optimal“ gewesen, so Brand. „Wir wurden von Medien zum Teil sehr unfair attackiert. Im Wahlkampf wurde zu wenig über Zukunftsthemen und zu viel über Nebensächlichkeiten diskutiert.“ 

Nach 432 von 485 Wahlbezirken liegt Brand bei den Erststimmen mit 37,3 Prozent klar in Front.

CDU-Politiker Michael Brand.
Bundestagswahl 2021: Michael Brand - hier ein Foto vom Wahlabend - hat das Direktmandat im Wahlkreis Fulda verteidigt. © Volker Nies

+++ 20.45 Uhr: Die SPD-Direktkandidat im Wahlkreis Fulda, Birgit Kömpel, zeigt sich mit dem Abschneiden ihrer Partei zufrieden. „Wenn man bedenkt, von welchen Werten wir – noch im Juni, als mich die Fuldaer Zeitung zum Niedergang der SPD befragt hat – kamen, bin ich sehr zufrieden“, sagt die Büchenbergerin.

Dass CDU-Chef Armin Laschet Anspruch auf die Kanzlerschaft erhebe, halte sie für „vermessen“. Ob Kömpel mit Platz 16 auf der Landesliste nach vierjähriger Pause wieder in den Bundestag einzieht, das sei „eine ganz knappe Angelegenheit“ und werde sich wohl erst spät entscheiden, sagte sie am Abend auf der SPD-Wahlparty. Im La Boheme in Fulda wird ob des Bundesergebnisses schon mit rotem Sekt angestoßen.

Bundestagswahl in Fulda: Michael Brand gewinnt Direktmandat

+++ 20.13 Uhr: Nach 363 von 485 Wahlbezirken kommt die CDU im Wahlkreis Fulda auf 30,3 Prozent der Zweitstimmen - ein Minus von rund neun Punkten im Vergleich zur Wahl vor vier Jahren. Die SPD liegt als zweitstärkste Kraft bei 21,9 Prozent. Die AfD kommt auf 15,5 Prozent. Die Grünen liegen mit 9,8 Prozent deutlich unter dem Bundesergebnis.

Bei den Erststimmen liegt Michael Brand mit 36,9 Prozent weiter deutlich in Front. Der CDU-Politiker wird damit - das scheint inzwischen sicher - die Region auch in den nächsten vier Jahren im Bundestags vertreten. Birgit Kömpel (SPD) kommt auf 21,3 Prozent, Martin Hohmann (AfD) auf 17,3 Prozent.

+++ 19.26 Uhr: Die Hälfte der Stimmen im Wahlkreis Fulda ist gezählt, die Ergebnisse verfestigen sich: Michael Brand liegt mit 36,9 Prozent bei den Erststimmen klar in Front und hat beste Chancen, die Region erneut als direkt gewählter Abgeordneter in Berlin zu vertreten.

Brands Partei, die CDU, muss im Wahlkreis Fulda hingegen herbe Verluste hinnehmen. Die Union liegt aktuell bei nur noch 30,6 Prozent. Die SPD kommt auf 21,8 Prozent, die AfD ist dritte Kraft mit 16,4 Prozent.

Bundestagswahl in Fulda: CDU muss deutliche Verluste hinnehmen

+++ 19.09 Uhr: Nach 155 von 485 Wahlbezirken deutet alles darauf hin, dass CDU-Politiker Michael Brand erneut das Direktmandat im Wahlkreis Fulda gewinnt. Er kommt auf 37,3 Prozent. Zum Vergleich: 2017 hatte Brand den Wahlkreis mit 45,2 Prozent der Stimmen gewonnen.

Zu den Zweitstimmen: Die CDU muss auch in ihrer Hochburg Fulda Verluste hinnehmen. Aktuell kommt die Union auf gerade einmal 31,3 Prozent. Damit ist die Partei zwar klar stärkste Kraft, lag vor vier Jahren aber bei 39 Prozent.

+++ 18.35 Uhr: Die ersten 22 von 485 Stimmbezirken sind ausgezählt. Die CDU ist mit 35,6 Prozent klar stärkste Partei. Bei den Erststimmen liegt Michael Brand (CDU) mit 43,7 Prozent in Front, gefolgt von Martin Hohmann (AfD, 19,8 Prozent) und Birgit Kömpel (SPD, 17,5 Prozent)

+++ 18.01 Uhr: Die Wahllokale sind geschlossen, jetzt werden die Stimmen ausgezählt. Die größten Chancen auf das Direktmandat im Wahlkreis Fulda (174) werden erneut Michael Brand (CDU) eingeräumt. Wenn alle Stimmen gezählt und Überhang- sowie Ausgleichsmandat vergeben sind, könnten es über die Landeslisten der Parteien aber auch Birgit Kömpel (SPD), Martin Hohmann (AfD) sowie Jürgen Lenders (FDP) in den Bundestag schaffen. Heißt: Womöglich kommen künftig gleich vier Abgeordnete aus dem Wahlkreis Fulda.

Bundestagswahl 2021 in Fulda: Wahllokale haben bis 18 Uhr geöffnet

+++ 17.33 Uhr: Um 17 Uhr liegt die Wahlbeteiligung in der Stadt Fulda bei 40,48 Prozent. Vor vier Jahren lag der Wert zur gleichen Zeit bei 61,72 Prozent.

+++ 14.27 Uhr: Die Wahlbeteiligung in der Stadt Fulda liegt um 14 Uhr bei 24,85 Prozent. Zur gleichen Zeit vor vier Jahren lag der Wert bereits bei 42,19 Prozent. Allerdings dürfte der Anteil der Briefwähler in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie wesentlich höher sein als noch 2017.

Bundestagswahl 2021: Im Esperanto werden die Briefwahlstimmen in Fulda gezählt.
In der Esperanto-Halle werden die Briefwahlstimmen aus Fulda zur Bundestagswahl 2021 ausgezählt. © Andreas Ungermann

+++ 12.09 Uhr: Die Stadt Fulda hat auf ihrer Website vermeldet, dass die Wahlbeteiligung bis 11.45 Uhr bei 14,10 Prozent liegt, 2017 lag die Wahlbeteiligung bei 20,62 Prozent. Um 10 Uhr hatte sie noch bei 5,52 Prozent (2017: 8,12 Prozent) gelegen. Bei diesen Werten zur Wahlbeteiligung fehlt allerdings noch die Briefwahl, wodurch die Prozentzahl nach 18 Uhr deutlich höher sein dürfte.

Update vom 26. September, 8 Uhr: Die Wahllokale haben geöffnet. Bis 18 Uhr können die Menschen im Kreis Fulda ihre Stimmen abgeben. Anders als in den Vorjahren wird es ab Abend wegen der Corona-Pandemie keine offizielle Ergebnis-Präsentation im Fuldaer Landratsamt geben. Das hat der Kreis entschieden. Bei früheren Wahlen hatten führende Vertreter der Parteien die Auszählung der Stimmen und Bekanntgabe der Ergebnisse gemeinsam im Kreishaus verfolgt.

Update vom 25. September, 12.46 Uhr: Der Trend, dass immer mehr Wähler ihre Stimme vor dem Wahlsonntag per Briefwahl abgeben, setzt sich fort. Der Anteil ist mehr als doppelt so groß wie bei der Bundestagswahl vor vier Jahren.

In der Stadt Fulda haben 36,3 Prozent der Wahlberechtigten Briefwahl beantragt. Bei einer Wahlbeteiligung von 70 Prozent hätte damit bereits die Hälfte der Wähler ihr Kreuzchen gemacht – vorausgesetzt, die Unterlagen für die Briefwahl werden abgegeben. 2017 lag der Briefwahlanteil bei 17,1 Prozent.

In Hünfeld haben 38,4 Prozent Briefwahl beantragt (2017: 18,1 Prozent), in Lauterbach sind es 37,7 Prozent (2017: 18,3 Prozent), in Schlitz 35,0 Prozent (2017: 13,3 Prozent).

Im gesamten Wahlkreis Fulda-Lauterbach dürfen 210.000 Menschen abstimmen. Das ist fast die gleiche Zahl wie 2017.

Bundestagswahl 2021: Bis 18 Uhr haben die Menschen im Kreis Fulda Zeit ihre Stimmen abzugeben.
Bundestagswahl 2021: Bis 18 Uhr haben die Menschen im Kreis Fulda Zeit ihre Stimmen abzugeben. © Mediennetzwerk Hessen

Update vom 24. September, 14.31 Uhr: Wahlkampf-Endspurt auf dem Uniplatz: Nach Kanzlerkandidat Armin Laschet hat am Donnerstagabend Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier die CDU-Basis in Osthessen auf die Schlussphase des Wahlkampfs eingeschworen. Bouffier warnte vor einer „linken Mehrheit“ und betonte, die CDU könne noch gewinnen.

Erstmeldung vom 23. September, 10.29 Uhr: Fulda - Der Wahlkampf befindet sich auf der Zielgeraden, am Sonntag haben die Wählerinnnen und Wähler das Wort. Im Wahlkreis Fulda (174) konkurrieren Politikerinnen und Politiker von zehn Parteien um das Direktmandat. Die besten Chancen hat CDU-Kandidat Michael Brand, der zum fünften Mal in den Bundestag gewählt werden will.

Bundestagswahl 2021 in Fulda: Volker Bouffier warnt vor linker Mehrheit

Die SPD hat Birgit Kömpel nominiert. Sie gehörte dem Bundestag bereits von 2013 bis 2017, war vor acht Jahren über die Landesliste ihrer Partei ins Parlament eingezogen und hofft jetzt auf den erneuten Sprung nach Berlin.

Martin Hohmann tritt wie schon vor vier Jahren für die AfD an. Der frühere CDU-Politiker und Bürgermeister von Neuhof sitzt seit 2017 für die AfD im Bundestag. Er war über die Landesliste der Partei gewählt worden.

Direktkandidatin der Fuldaer Grünen ist Gianina Zimmermann. Die FDP schickt Jürgen Lenders ins Rennen. Wahlkreis-Bewerber der Freien Wähler ist Peter Klug. Für das Bündnis C kandidiert Peter Schäfer-von Reetnitz aus Hünfeld.

Petra Herchenröder bewirbt sich für die Partei „Die Basis“ um das Mandat im Wahlkreis Fulda-Lauterbach. Und die Aktion Bürger für Gerechtigkeit hat Eva Hemm als Direktkandidatin aufgestellt.

Der Wahlkreis Fulda gilt traditionell als Hochburg der CDU. Fünf Tage vor der Wahl hat CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet vor 1000 Menschen in Fulda gesprochen. Vertreter der osthessischen CDU zeigten sich nach der Rede zuversichtlich.

Über die Wahl im Wahlkreis Fulda berichten auch die Kollegen von merkur.de*. *merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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