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2G-Bändchen im Einzelhandel: So wird das Angebot in Fulda angenommen

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Von: Sarah Malkmus

Nach sorgfältiger Prüfung des Impfzertifikats und des Ausweises legt Bott-Inhaber Christian Adolph seinen Kunden das orangefarbene Bändchen an.
Nach sorgfältiger Prüfung des Impfzertifikats und des Ausweises legt Bott-Inhaber Christian Adolph seinen Kunden das orangefarbene Bändchen an. © Sarah Malkmus

Die Einführung der 2G-Regel hat in vielen Geschäften zu einem Umsatzeinbruch geführt. Mit einer Bändchen-Regelung, die es seit Kurzem in Fulda gibt und mit der das Corona-Impfzertifikat nur einmal am Tag überprüft werden muss, soll dem entgegengewirkt werden. Die Händler loben das Konzept.

Fulda - Von guten Erfahrungen mit den 2G-Bändchen berichtet Christian Adolph, Inhaber des Juweliergeschäfts Bott in der Friedrichstraße in Fulda. Er schätzt, dass etwa die Hälfte der Kunden nur kurz nach dem Start der Bändchen-Regelung am 21. Dezember bereits mit einem Bändchen in sein Geschäft kam. „Es ist eine Erleichterung“, sagt er, „schließlich müssen wir dann ja auch nur noch die andere Hälfte der Kunden intensiv kontrollieren.“

Insgesamt sei das Konzept ein Gewinn – und zwar für alle Händler, die mitmachen. Auch seitens der Kunden werde das Konzept gut angenommen, sagt Adolph. „Sie empfinden es als angenehm, mit dem Bändchen unterwegs zu sein.“ Auf das Weihnachtsgeschäft hatten die Bändchen jedoch keinen Einfluss, sagt der Inhaber. „Wir sind ein beratungsintensives Geschäft, die Menschen kommen nicht, weil es Bändchen gibt oder nicht.“ Insgesamt bewertet er das Weihnachtsgeschäft dennoch als „gut“.

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Nicola Drüschler führt die kleine Boutique „Nicolissima“ am Buttermarkt und macht ebenso bei dem Konzept mit. „Ich finde die Bändchen gut“, resümiert die 34-Jährige nach der ersten Anlaufphase. „Sie vereinfachen den Arbeitsalltag enorm.“ Oftmals sei es anstrengend gewesen, eine Beratungssituation mit dem Kunden zu verlassen, um einen anderen Kunden für den Eintritt in das Geschäft zu kontrollieren – zumal Drüschler meist alleine in ihrem Geschäft arbeitet.

„Viele wissen von dem Konzept noch gar nichts“, sagt Drüschler aber auch. „Sie sind dann aber glücklich, wenn man ihnen ein Bändchen anbietet“, fügt sie hinzu. Schade findet die Inhaberin indes, dass nicht alle Geschäfte teilnehmen. Einfluss auf das Weihnachtsgeschäft hatten die Bändchen in ihrem Geschäft nicht, erklärt sie. „Das Konzept wurde drei Tage vor Weihnachten eingeführt.“ So etwas müsse sich erst einmal einspielen.

Insgesamt, so die Inhaberin, sei das Weihnachtsgeschäft nicht mit normalen Jahren zu vergleichen. „Der Umsatz ist deutlich geringer als im Jahr 2019 etwa. Die Menschen sind einfach verhaltener, einfach weil 2G anstrengend ist.“ Aus diesem Grund, so glaubt sie, werde auch weniger gebummelt. Zum Jahr 2020 könne sie keinen Vergleich ziehen, denn in diesem Jahr habe sie – wie auch andere – ihren Laden Mitte Dezember lockdownbedingt schließen müssen.

Bändchen

„Die Bändchen stellen lediglich ein Angebot für den Handel und die Kundschaft dar, um den Besuch des Einzelhandels in der Innenstadt zu vereinfachen“, sagt Magistratspressesprecherin Monika Kowoll-Ferger.

Die Händler seien nicht verpflichtet, die Bändchen als Nachweis zu akzeptieren, auch Kunden seien frei in ihrer Entscheidung, ob sie das Angebot annehmen wollen oder nicht.

Auch das Lieblings in der Friedrichstraße nimmt an der Bändchen-Aktion teil. Ines Gunke berichtet, dass das Konzept gut angenommen werde. „Die Bändchen sind eine Erleichterung für uns und für die Kunden.“ Auch deshalb, weil man nicht immer die Kapazität habe, einen der Mitarbeiter die Kunden an der Tür kontrollieren zu lassen. Insgesamt, so schätzt sie, habe etwa die Hälfte der Kunden bereits mit einem Bändchen den Laden betreten, der anderen Hälfte habe das Lieblings-Team nach Prüfung eines angelegt.

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Und wie steht es um die Fälschungssicherheit? Magistratspressesprecherin Monika Kowoll-Ferger erklärt: „Die in Fulda ausgegebenen Bändchen gibt es in zwei Farben: orange – gültig bis zum 31. Dezember – und goldfarben – gültig vom 2. bis 16. Januar 2022. Sie sind mit dem Logo der Stadt Fulda bedruckt und haben fortlaufende Nummern.“

Diese seien beim Amt für Stadtmarketing registriert und zudem vom ausgebenden Händler quittiert worden. „Die Bändchen sollen mit Hilfe des Klebestreifens eng am Handgelenk anliegend befestigt werden, um ein Abstreifen zu verhindern.“ Durch das spezielle Material ließen sie sich außerdem nicht öffnen, ohne sie zu zerstören. (Mit unserem Corona-Ticker für Fulda bleiben Sie immer auf dem Laufenden)

Zudem werde die Einhaltung der geltenden Corona-Verordnung weiterhin durch die Ordnungsbehörden kontrolliert, so Kowoll-Ferger. Grundsätzlich gelte: „Die Bändchen ersetzen nicht die Nachweispflicht bei polizeilichen Kontrollen. Kunden müssen den Impf- oder Genesenen-Nachweis und ein Ausweisdokument weiterhin mitführen.“

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