Startschuss für Corona-Impfzentrum am Herz-Jesu-Krankenhaus: Bis zu 1300 Termine wöchentlich

Ab sofort greift das Herz-Jesu-Krankenhaus (HJK) in Fulda mit einem eigenen Corona-Impfzentrum in die Kampagne zur Immunisierung gegen das Coronavirus ein. 1200 bis 1300 Menschen werden pro Woche geimpft.
Fulda - „Das Impfen ist für unser Haus eine Herkulesaufgabe. Denn wir sind voll belegt. Aber aus Verantwortung für die Region stellen wir uns dieser Aufgabe. Impfen ist der einzige Weg aus der Pandemie“, sagte HJK-Geschäftsführer Michael Sammet bei der Eröffnung des neuen Corona-Impfzentrums am Freitag in Fulda.
Die Teams sind freitags, samstags und sonntags im Einsatz. Wer geimpft werden will, muss auf der Internetseite des Herz-Jesu-Krankenhauses zuvor zwingend einen Termin gebucht haben. Die Termine im Dezember sind bereits alle vergeben. „Wenn die Nachfrage so anhält wie jetzt, werden wir die Zahl der Termine im Januar noch einmal ausweiten“, kündigte Sammet an. (Lesen Sie hier: Langes Warten auf Corona-Impfung: Krankenhäuser und Ärzte wollen mehr Termine anbieten)
Corona in Fulda: Impfzentrum am Herz-Jesu-Krankenhaus eröffnet
Das Corona-Impfzentrum, das an diesem Freitag die Arbeit aufgenommen hat, kann man über ein Zelt neben der Notaufnahme (Zugang von der Buttlarstraße) erreichen. Ab kommender Woche werden weitere Impfstraßen aufgebaut, und zwar im Zentrum Vital, das sich im Gerloser Weg gegenüber vom Herz-Jesu-Krankenhaus befindet.
Für das Engagement des Krankenhauses und seiner Mitarbeiter gab es dickes Dankeschön von Vize-Landrat Frederik Schmitt und von Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (beide CDU). „Wir sind dem Herz-Jesu-Krankenhaus sehr dankbar für seinen Einsatz. Es trägt dazu bei, dass wir es im Landkreis schaffen werden, pro Woche 14.000 Menschen zu impfen. Die Hälfte davon werden von niedergelassenen Ärzten geimpft.“
Schmitt appelliert an alle noch ungeimpften Bürger, sich rasch impfen zu lassen. „Wir befinden uns jetzt schon in einer kritischen Lage. Jetzt werden erstmals Patienten in großer Zahl zwischen den Bundesländern verteilt. Schon heute ist klar: Die Zahlen werden weiter steigen, die Lage wird dramatisch werden.“ Aus seiner Sicht seien jetzt zwei Maßnahmen nötig: „Jeder einzelne von uns muss seine persönlichen Kontakte reduzieren. Und: Mehr Bürger müssen sich impfen lassen.“ (Bleiben Sie mit dem Corona-Ticker für den Kreis Fulda auf dem Laufenden)
Auch Wingenfeld bat jeden noch Ungeimpften, sich immunisieren zu lassen: „Es ist sehr ernüchternd, dass sich viele Menschen noch nicht haben impfen lassen, obwohl wir das Angebot auch als Stadt Fulda schon frühzeitig ausgebaut haben.“ Wingenfeld dankte den Mitarbeitern in allen vinzentinischen Einrichtungen für ihren großen Einsatz seit Beginn der Pandemie im März 2020.
Video: Impfpflicht in Deutschland? Immer mehr Länderchefs und Juristen dafür
Sammet stellte heraus, dass in seltenen Fällen auch Geimpfte erkranken können. „Bei Geimpften verläuft die Erkrankung aber sehr viel milder als bei Ungeimpften. Wir behandeln jetzt leider auch einige junge Menschen auf der Intensivstation – sie waren nicht geimpft.“
Von den Schwierigkeiten bei den Impfstofflieferungen ist auch das Impfzentrum des Herz-Jesu-Krankenhauses betroffen. Der Impfstoff für dieses Wochenende war bereits vor zwei Wochen bestellt worden. Da galten noch keine Mengenbeschränkungen für Biontech-Lieferungen, für die Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) heftig kritisiert wurde.
Sammet ist zuversichtlich, dass das Krankenhaus auch für die nächsten Wochenenden ausreichend Impfdosen von Biontech erhält. Schmitt und Wingenfeld verwiesen darauf, dass die Impfstoffe von Biontech und Moderna gleich verträglich und gleich wirksam seien. Nach wissenschaftlichen Auswertungen sei Moderna sogar noch etwas besser.