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Corona-Zahlen in Schulen explodieren: Inzidenz binnen einer Woche verdoppelt

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Von: Volker Nies

In den Schulen in Fulda sind die Corona-Zahlen in der vergangenen Woche stark angestiegen. (Symbolbild)
In den Schulen in Fulda sind die Corona-Zahlen in der vergangenen Woche stark angestiegen. (Symbolbild) © Gregor Fischer/dpa

Unter den Schülern im Landkreis Fulda nimmt die Zahl der Corona-Fälle stark zu. Vor gut einer Woche lag sie noch bei 1600, mittlerweile beträgt sie fast 4400. Das ist auch bundesweit ein Spitzenwert für Schüler.

Fulda - Eine Inzidenz von 1660 unter den 6- bis 18-Jährigen wurde am vergangenen Samstag gemeldet. Zu dem Zeitpunkt war die laufende Woche noch nicht abgeschlossen. In der vergangenen Woche wuchs die gesundheitliche Belastung der Altersgruppe der Schüler stark: „Die Inzidenz unter den 6- bis 18-Jährigen lag in der vergangenen Woche bei 3892,48“, berichtet Lisa Laibach von der Pressestelle des Landkreises Fulda.

Damit hat sich die Corona-Inzidenz binnen einer Woche mehr als verdoppelt. Wer die Zahlen am Montag auf der Internetseite des RKI abrief, der konnte nachlesen, dass die Inzidenz unter den 5- bis 14-Jährigen sogar schon bei 4192,6 lag. (Mit unserem Corona-Ticker für Fulda bleiben Sie immer auf dem Laufenden)

Am Dienstag stieg die Zahl noch einmal. Sie betrug bei den 5- bis 14-Jährigen 4373,6. In der Gruppe der 15- bis 34-Jährigen – darunter sind auch Schüler – wurde ein Wert von 2125,2 gemeldet, auch das ist mehr als die generelle Inzidenz im Landkreis, die bei derzeit 1615,1 pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche liegt. Höher in Hessen liegen dabei nur der Main-Kinzig-Kreis sowie die Städte Frankfurt, Offenbach, Darmstadt und Wiesbaden.

Corona in Fulda: Inzidenz in Schulen binnen einer Woche verdoppelt

Die Inzidenz unter den Schülern im Landkreis Fulda liegt auch deutlich höher als im Bundesvergleich. „Das Infektionsgeschehen unter Kindern und Jugendlichen in Deutschland hat ein monströses Niveau erreicht“, erklärt das Robert-Koch-Institut. Für Grundschüler meldet das RKI mittlerweile eine Inzidenz von durchschnittlich 2365 – ein niemals zuvor für eine Altersgruppe gemessener Rekordwert.

„Die Zahlen dürften ein letztes Mal einen unverstellten Blick auf die Corona-Situation in Kitas und Schulen erlauben“, warnt das Robert-Koch-Institut. Denn durch den Beschluss des Bund-Länder-Gipfels von Mitte Januar, PCR-Tests für den Gesundheitsbereich zu reservieren, werde die Zahl der offiziell registrierten Neuansteckungen unter Kindern und Jugendlichen wohl auch dann sinken, wenn sich die Lage weiter verschärfen sollte.

„Jetzt explodiert das Infektionsgeschehen in den Schulen trotz Maskenpflicht in den Klassenräumen“, schreibt das RKI. Welche Dynamik die Entwicklung hat, zeige ein Vergleich der Daten der vergangenen Woche mit denen von vor zwei Wochen: Bei den Fünf- bis Neunjährigen lag die Inzidenz bei 480, bei den Zehn- bis 14-Jährigen bei 567 – die bundesweiten Werte haben sich also binnen 14 Tagen vervierfacht.

Zwei Besonderheiten zeichnen die Gruppe der Schüler aus: In ihr ist der Anteil der Ungeimpften hoch – auch, weil es keine allgemeine Impf-Empfehlung für jüngere Schüler gibt –, und: Schüler werden dreimal pro Woche getestet. In den Klassen werden viel mehr Fälle entdeckt, die dort, wo weniger getestet wird, unentdeckt geblieben wären.

Video: Corona-Fälle an Schulen innerhalb einer Woche deutlich gestiegen

In der aktuellen Lage wird wieder über Distanzunterricht diskutiert. Die Fuldaer Schulamtsleiterin Marion VanCuylenburg sagte unserer Zeitung, in einzelnen Klassen sei das tageweise möglich. „Derzeit wird in einer Klasse an einer weiterführenden Schulen im Landkreis für zwei Tage Distanzunterricht durchgeführt“, berichtete VanCuylenburg gestern. In ganz Hessen gibt es an 100 der 30.000 Klassen Distanzunterricht – vor allem in Rhein-Main-Gebiet –, eine einzige Schule (in Nordhessen) ist komplett geschlossen.

Kultusminister Alexander Lorz (CDU) erklärte, er wolle hessischen Schülern weiter Präsenzunterricht ermöglichen. Es gebe in Hessen zwar insgesamt stark steigende Corona-Zahlen. Die Schulen seien in der Regel aber nicht die Orte, wo Infektionen entstehen, sondern die Orte, wo diese festgestellt werden. Er halte daher an der Präsenz im Unterricht in den Schulen fest. „Die Schulen sind das größte Testzentrum dieser Republik“, sagte der Minister.

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