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Nachfrage nach Kinder-Impfungen steigt im Kreis Fulda an

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Von: Sarah Malkmus

Kinder-Impfungen werden auch im Kreis Fulda stark nachgefragt. Ärzte berichten jedoch von erhöhtem Aufklärungsbedarf.
Kinder-Impfungen werden auch im Kreis Fulda stark nachgefragt. Ärzte berichten jedoch von erhöhtem Aufklärungsbedarf. © Robert Michael/dpa

Seit Anfang dieses Jahres können Kinder zwischen fünf und elf Jahren auch ohne Vorerkrankungen gegen Corona geimpft werden. Die Nachfrage für den Piks in dieser Altersgruppe ist im Landkreis Fulda hoch. 

Fulda - Das Impfzentrum am Klinikum Fulda bietet seit Ende vergangenen Jahres bereits Corona-Impfungen für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren mit Vorerkrankungen an. Seit Januar werden die Impfungen auf Wunsch auch für fünf bis elfjährige Kinder ohne Vorerkrankungen angeboten. Sie werden gemeinsam von niedergelassenen Kinderärzten aus Fulda und der Kinderklinik des Klinikums Fulda durchgeführt.

„Die Nachfrage an Kinderimpfungen ist groß“, berichtet Simone Del Duca vom MVZ Osthessen, die gemeinsam mit Jan Garlepp das Impfzentrum leitet, in einer Pressenotiz. Del Duca weiter: „Bei den Kinderimpfungen ist ein erhöhter Aufklärungsbedarf der Eltern erforderlich, der zu einer geringeren zeitlichen Taktung der Impftermine führt.“

Corona in Fulda: Kinder-Impfungen sehr gefragt - Aufklärungsbedarf hoch

Das DRK Hünfeld plant den erhöhten Beratungsbedarf laut Hünfelds DRK-Präsident Dr. Eberhard Fennel in das Zeitmanagement für den ersten Kinderimpftermin am kommenden Samstag schon mit ein. Insgesamt siebeneinhalb Minuten möchte man den Eltern und Kindern Zeit geben, Sorgen und Fragen an Kinderarzt Dr. Rudolf Hessberger zu stellen.

Bei Erwachsenen plane man in der Regel mit zweieinhalb Minuten. „Wir haben festgestellt, dass es den Eltern wichtig ist, dass ein Kinderarzt vor Ort ist“, erklärt Fennel und fügt hinzu: „Obwohl diejenigen, die ihre Kinder anmelden, sicher sind, dass sie das Richtige tun.“ Insgesamt sind die Termine am Samstag ausgebucht, zwischen 9 und 13 Uhr werden insgesamt 32 Kinder geimpft. Der Termin für die Zweitimpfung drei Wochen später kann vor Ort vereinbart werden.

Wie es mit den Kinderimpfungen weitergeht, hängt laut Fennel von der Nachfrage ab. „Wir tasten uns heran. Wenn der Bedarf da ist, werden wir dem nachkommen.“ (Lesen Sie hier: Corona in Fulda - Mit dem News-Ticker bleiben Sie immer auf dem neusten Stand)

Herz-Jesu-Krankenhaus und Kinderarztpraxen berichten von starker Nachfrage

Im Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda gibt es ebenfalls eine große Nachfrage nach der Covid-Impfung für Kinder. Pressesprecherin Viktoria Schmitt bestätigt einen hohen Aufklärungsbedarf. „Die Altersgruppe fünf bis elf Jahre benötigt allerdings eine besondere Aufmerksamkeit und Fürsorge sowie ausführliche Gespräche mit den Eltern.“

Impfungen im Kreis Fulda

Klinikum Fulda: Die Impfungen erfolgen montags, dienstags und donnerstags in der Zeit von 16 bis 18, Mittwoch von 17 bis 19 und Freitag von 15 bis 17 Uhr mit vorheriger Terminvereinbarung. Wer einen kurzfristigen Termin wahrnehmen möchte, schreibt eine Mail unter Angabe seiner Kontaktdaten an „patientenmanagement@klinikum-fulda.de“. Rückfragen unter (0661) 842266.

DRK Hünfeld: Die Impfungen finden im DRK-Generationentreff des Kreisverbandes Hünfeld, Mackenzeller Straße 19, statt. Da für kommenden Samstag keine Termine mehr frei sind, ist es möglich, bei der Geschäftsstelle unter Telefon (06652) 96 7018 anzurufen und sich für den nächsten Impftermin vormerken zu lassen. Dann wird man bevorzugt berücksichtigt und informiert.

Deswegen überlasse man die Impfung für fünf- bis elfjährige Kinder den Kinderärzten, wie der am Herz-Jesu ansässigen Kinder- und Jugendmedizinischen Facharztpraxis von Dr. Jannos Siaplaouras. In den Impfzentren des Herz-Jesu-Krankenhauses werde erst ab dem vollendeten zwölften Lebensjahr in Begleitung eines Erziehungsberechtigten gemäß Stiko-Empfehlung geimpft.

Video: Kinderärzte berichten von starker Nachfrage für Corona-Kinderimpfungen

Dr. Carsten Friedrich hat eine Kinderarztpraxis in Hünfeld. Auch er berichtet, dass die Impfung für Kinder zwischen fünf und elf Jahren „recht stark“ nachgefragt wird. „Für die kommende Woche haben wir für 30 Kinder Impfstoff bestellt“, sagt er. Außerdem führe die Praxis eine Warteliste. Der Aufklärungsbedarf bei den Eltern, so Friedrich, sei mit dem für Jugendliche vergleichbar.

Dr. Benedikt Pircher ist Kinderarzt in Künzell. Er berichtet zwar von einer Nachfrage, diese sei aber „nicht immens“. Heute etwa impft er 20 fünf- bis elfjährige Kinder. Nebenbei führt er die Kinderimpfungen im Impfzentrum des Klinikums durch. Aufklärungsbedarf nimmt der Mediziner besonders bei Eltern wahr, die noch unsicher sind und seine Meinung einholen wollen.

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