Im Schöppchen hingegen bleiben die Öffnungszeiten vorerst unverändert, denn der Inhaber hofft wie auch Wessling auf Lockerungen infolge der heutigen Bund-Länder-Konferenz. Auch die Bar 22 soll dann wieder regulär öffnen: „Wir freuen uns auf den Frühling, wenn die Terrasse wieder zum Einsatz kommt“, sagt Muhl.
Jochen Köhler, Inhaber der Kneipen Altstadt und Krokodil, hat die Öffnungszeiten ebenfalls stark reduziert. Wo früher jeden Tag geöffnet war, herrscht nur noch freitags und samstags Betrieb. „Es lohnt sich nicht mehr, an den anderen Tagen zu öffnen. Da kommen zu wenig Besucher“, bedauert Köhler. Auch er sieht die aktuellen Corona-Regeln für die Gastronomie kritisch: „2G-Plus ist wirtschaftlich eine Oberkatastrophe für mein Geschäft. Unter diesen Vorgaben kann ich keine Gewinne machen, sondern nur Schadensbegrenzung betreiben.“
Wie Wessling stellt auch Köhler fest, dass die Anzahl der Gäste aktuell stark variiert. An manchen Tagen mangele es beiden Kneipen nicht an Besuchern, ganz im Gegenteil: „Wir haben viele Anfragen von Gästen, und vor den Türen bilden sich Schlangen. Leider können wir nicht alle rein lassen, da wir aufgrund der Sitzplatzpflicht nur zu 30 Prozent ausgelastet sein können.“
Mittlerweile würden viele Tische vorab reserviert. Das Personal müsse daher teilweise Gäste, die bereits früher am Abend einen Platz ergattert hatten, wegschicken. Für die Kneipe Altstadt hat der Inhaber eine Sicherheitsfirma beauftragt, deren Mitarbeiter die 2G-Plus-Nachweise am Eingang kontrollieren.
Köhler hofft auf eine Änderung der Corona-Regeln. „Zurück zu 2G, das wäre ein idealer Kompromiss für alle. Damit kann ich als Gastronom gut umgehen und auch darüber nachdenken, wieder unter der Woche zu öffnen“, sagt er.
Ebenso wie ihre Gäste blicken alle Inhaber gespannt nach Berlin, wo heute die Minister von Bund und Ländern über Lockerungen diskutieren. Die Stadt Fulda erwartet laut Pressesprecher Johannes Heller von der heutigen Konferenz schrittweise Lockerungen, die eine Normalisierung der Gastronomie ermöglichen. Zudem prüfe die Stadt derzeit Möglichkeiten, Gebühren für die Außengastronomie wie bereits im vergangenen Jahr zu senken. (von Sophie Brosch und Sandro Prasch)