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Eine Woche nach den Ferien: Schulleiter im Kreis Fulda ziehen erste Bilanz

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Von: Sarah Malkmus

Coronavirus - Schulen in Fulda
Im Kreis Fulda ist die erste Woche nach den Weihnachtsferien vergangen. Die Schulleiter ziehen eine erste Bilanz. © dpa

Die erste Schulwoche nach den Weihnachtsferien ist vorüber, die Inzidenz im Landkreis steigt unaufhörlich. Wie die Stimmung in den regionalen Schulen ist, berichten die Schulleiter. Es zeigt sich: Viel geändert hat sich nicht. 

Kreis Fulda - „Die Situation ist den Umständen entsprechend normal“, sagt Alexander Liebig, Schuldirektor der Cuno-Raabe-Grundschule in Fulda. Vor den Ferien hätten die Testungen viele Corona-Infektionen identifiziert – im Dezember etwa 20 –, jetzt nach den Ferien „hält es sich in Grenzen“.

Die Stimmung bei den Schülerinnen und Schülern habe sich durch die Omikron-Variante nicht stark verändert, berichtet Liebig. „Wir stellen uns im Unterricht schon darauf ein, die meisten sind jedoch sehr verantwortungsbewusst.“ Es gebe nur wenige Ausnahmen an Kindern, die ermahnt und an das Tragen der Maske erinnert werden müssten.

Er selbst habe von seinen Kolleginnen und Kollegen nicht gefordert, Corona explizit zu thematisieren. Er selbst gibt Werkunterricht, dort spreche er mit den Kindern jedoch schon über die Corona-Pandemie und insbesondere über Omikron. Insgesamt habe sich an der Schule eine gewisse Routine bei den Kindern und Jugendlichen eingespielt. (Mit dem Corona-Ticker für Fulda bleiben Sie auf dem Laufenden)

Corona in Fulda: Schulleiter ziehen erste Bilanz nach den Ferien

Markus Bente ist Leiter des Domgymnasiums in Fulda und der Wigbertschule in Hünfeld. Er berichtet von einer „Situation, die uns nicht wirklich überrascht“. Bislang habe es in dieser Woche insgesamt drei positive Coronafälle je Schule gegeben.

Wenn er die Fallzahl mit jener vor den Weihnachtsferien vergleicht, fällt ihm auf, dass es „keinen signifikanten Unterschied gibt“. Auch vor den Ferien seien es drei bis fünf Fälle wöchentlich gewesen. Dennoch geht der Schulleiter davon aus, dass die Zahl zunehmen werde. Auffällig sei außerdem, dass zunehmend die jüngeren Kinder betroffen sind – also Fünft-, Sechst- und Siebtklässler.

Ein „Dauerthema“ sei außerdem, dass immer wieder an die geltenden Regeln erinnert werden müsse. Vor allem die jüngeren Schülerinnen und Schülern müsse man oft ermahnen. „Im Spiel vergessen sie manchmal die Regeln.“

Angst vor Omikron nehme er mehr im Kollegium als bei den Schülerinnen und Schülern wahr: „Es gibt eine größere Unsicherheit.“

Landkreis

„In der ersten Woche nach den Weihnachtsferien sind rund 300 Infektionsfälle in der Altersklasse 6 bis 18 Jahre gemeldet worden“, sagt Kreissprecherin Leoni Rehnert. Ebenfalls rund 300 positive Fälle in der Altersgruppe 6 bis 18 Jahre seien in der letzten Ferienwoche gemeldet worden. „Das lässt darauf schließen, dass insbesondere Eltern den Hinweisen gefolgt sind und dafür gesorgt haben, dass Kinder und Jugendliche vor dem Start in die Schulwoche getestet wurden. Dieses verantwortungsvolle Handeln hat eine weitere Ausbreitung der Infektionen im schulischen Rahmen verhindert.“

Das Infektionsgeschehen sei flächendeckend steigend, entsprechend betreffe diese Dynamik auch die Altersgruppen der Schüler, sagt Rehnert. Gleichzeitig herrsche der Eindruck vor, dass Testungen und Hygienemaßnahmen im Schulalltag eingeübt seien und routiniert durchgeführt werden. Dies sei sicher auch dem Engagement und der Umsicht der Lehrkräfte zu verdanken.

Besonders erfreut ist Bente, dass die Impfquote bei den Schülern mittlerweile „sehr hoch“ sei. „Wir gehen davon aus, dass nun zunehmend auch die jüngeren Kinder geimpft werden.“ (Lesen Sie hier: Corona in Fulda: Booster-Impfungen für Kinder und Jugendliche am Klinikum)

„Die Schüler haben sich gefreut, dass es nun wieder losgeht“, sagt Steffen Flicker, Schulleiter des Marianums Fulda. Dass Präsenzunterricht stattfinde, sei nicht selbstverständlich aufgrund der hohen Inzidenz im Kreis. Die Stimmung am Marianum sei derzeit ruhig.

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„Die Schüler sind diszipliniert, die Tests laufen routiniert und viele sind geimpft und sogar geboostert.“ Positive Fälle habe es in dieser Woche insgesamt fünf gegeben. Im Vergleich zu der Woche vor den Ferien sei das wenig. Da waren es mehr als zehn. Dennoch: „Die Zahl schwankt immer.“ In einer Woche seien es mehr, in einer anderen Woche weniger Fälle.

Die Stimmung an der Schule ist gemischt, sagt der Schulleiter. „Es ist alles vorhanden. Manche sind besorgt, sich anzustecken, für andere sind die Großeltern ein Thema.“ Insgesamt seien jedoch viele ermüdet, sehnten sich nach Normalität und spürten eine Belastung durch die Perspektivlosigkeit.

Weitere Statements von Stadtelternbeirätin Claudia Beck, Schulamtsleiterin Marion VanCuylenburg und Kreisschulsprecher Moritz Bindewald lesen Sie in der Samstagsausgabe der Fuldaer Zeitung vom 15. Januar und im digitalen E-Paper.

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