Tägliche Corona-Tests und Kontrollen auf dem Campus - So plant die Hochschule Fulda ihr Präsenz-Semester

Noch ist auf dem Campus der Hochschule Fulda wenig los. Wenn ab Montag allerdings die Ersti-Woche startet und die ersten Vorkurse beginnen, dürfen sich Studierende zwar auf Präsenzveranstaltungen freuen, diese sind jedoch an 3G geknüpft.
Fulda - Nach drei Semestern in Fern- und Onlinelehre wegen der Corona-Pandemie kehrt die Hochschule Fulda zum Wintersemester 2021/22 in den Präsenzbetrieb zurück. Dass diese Rückkehr zahlreichen Regeln unterliegen würde, stand bereits im September fest. So teilte die Hochschule schon damals über ihre Social-Media-Kanäle mit, dass man auf die 3G-Regelung setzen würde. Demnach dürfen nur die Studierenden - und auch Lehrkräfte - an den Veranstaltungen auf dem Campus teilnehmen, die nachweisen können, dass sie geimpft, genesen oder negativ getestet sind.
Doch was bedeutet dies konkret und wie will die Hochschule 3G auf dem Campus umsetzen? Wo können sich Studierende kurzfristig vor Veranstaltungsbeginn testen lassen? Und wer wird für die Corona-Tests aufkommen? Antje Mohr, Pressesprecherin der Hochschule Fulda hat im Gespräch mit fuldaerzeitung.de die wichtigsten Rahmenbedingungen für den Start ins neue Semester erklärt.
Fulda: Tägliche Corona-Tests und Kontrollen - So plant die Hochschule Fulda ihr Präsenzsemester
Demnach müssen Studierende, die nicht geimpft oder genesen sind, für jeden Tag, an dem sie Veranstaltungen auf dem Campus besuchen, einen aktuellen, negativen Antigen-Schnelltest vorlegen. Zwei Testungen innerhalb einer Woche, wie es in Schulen üblich ist, reichen laut Mohr demnach nicht aus, um die Präsenz-Veranstaltungen auf dem Campus wahrzunehmen. Die erhöhte Test-Frequenz soll - in Kombination mit 3G - für alle Beteiligten einen möglichst sicheren Aufenthalt auf dem Gelände gewährleisten. In den Gebäuden gilt zudem die Maskenpflicht.
„Wir haben uns für diese Lösung entschieden, um den Studierenden und den Lehrenden wieder einen weitgehend normalen Austausch miteinander zu ermöglichen. Und ich denke, dass wir damit eine gute Regelung gefunden haben“, sagt Mohr. Kontrolliert werden Impf- und Genesenennachweise, sowie die Tests an den Eingängen der Hochschule von einem externen Dienstleister. Wer keinen Nachweis erbringen kann, wird also keinen Zutritt zum Campus erhalten.
Zudem werden auf dem Campus über das gesamte Semester strichprobenartig Kontrollen durchgeführt. Lehrenden sei es laut Mohr freigestellt, ob sie die Studierenden in Vorlesungen und Seminaren kontrollieren wollen. Wer einen entsprechenden Nachweis bei einer der Stichproben-Kontrollen nicht vorbringen kann, wird laut Mohr des Campus verwiesen und muss bei Wiederholung gar mit Sanktionen rechnen.
Kosten für Corona-Tests sorgen für Unmut - Diese Lösung bietet die Hochschule an
Die Möglichkeit, auf Online-Lehre auszuweichen und beispielsweise nur an einem oder zwei Tagen an die Hochschule zu kommen, bietet die Hochschule nicht an. „Wenngleich wir in den letzten Semestern Online-Vorlesungen angeboten haben, ist es für uns nicht flächendeckend möglich, in allen Fachbereichen zusätzlich zu den Präsenz-Veranstaltungen noch ein Online-Angebot zur Verfügung zu stellen“, erklärt Mohr.

Die Tatsache, dass für ungeimpfte und nicht genesene Studierende täglich ein Test fällig wird, hatte in den letzten Wochen - gerade in den Sozialen Medien - für Unruhe unter den Studierenden gesorgt. Denn zu diesem Zeitpunkt war keinesfalls klar, wer die Kosten für die täglichen Corona-Tests übernehmen soll. „Also nach all dem Frust, aber Verständnis, sieht es so aus, dass wenn du als Student nicht 400 Euro für nicht wirklich aussagekräftige Tests aufbringen kannst, und du aus welchen Gründen auch immer dich nicht impfen lassen möchtest, eigentlich exmatrikulieren lassen kannst, weil du ja keine Möglichkeit mehr hast, das Studium weiter zu führen. Danke für nichts“, wetterte ein Nutzer auf dem Instagram-Kanal der Hochschule ob der drohenden Zusatz-Kosten. (Lesen Sie hier: Corona-Pandemie in Fulda - Alle Entwicklungen im Live-Ticker)
In dieser Hinsicht kann Mohr für die Studierenden glücklicherweise Entwarnung geben. Denn in Abstimmung mit dem Ministerium hat die Hochschule beschlossen, die Kosten für die Corona-Tests komplett zu übernehmen. Aktuell kostet ein Test mehr als 10 Euro. Dafür stellt die Hochschule eine kleine Teststation am Campuszugang in der Moltkestraße zu Verfügung, wo die Studierenden unter Aufsicht einen Antigen-Schnelltest vor Betreten des Geländes machen können. „Die Studierenden werden dann ein entsprechendes Zertifikat erhalten, welches sie berechtigt, sich am Tag des Tests auf dem Campus aufzuhalten“, sagt Mohr. Über den Hochschulbetrieb hinaus - etwa für Sport- und Freizeitaktivitäten - wird der Schnelltest an der Hochschule allerdings nicht gelten.
Planungen für das Semester laufen weiterhin - Impfungen auf dem Campus?
Studierenden und Beschäftigten, die einen 3G-Nachweis erbracht haben, soll es in Zukunft zudem möglich gemacht werden, sich mit einem farbigen Armband als zugangsberechtigt auszuweisen. Die Nutzung eines solchen Armbandes sei den Studierenden freigestellt, es böte allerdings die Möglichkeit, über eine Art „Fast Lane“ schneller auf das Campusgelände zu kommen und Schlange zu vermeiden. Mohr betont im Gespräch mit unserer Zeitung allerdings immer wieder, dass die Planungen für das kommende Semester noch nicht abgeschlossen seien. So werde beispielsweise auch darüber nachgedacht, den Studierenden ein Impfangebot auf dem Campus zu unterbreiten.
Die neuen Regelungen werden am 11. Oktober, also eine Woche vor dem eigentlichen Vorlesungsbeginn, eingeführt werden. „Das gibt uns die Möglichkeit, unser Konzept zunächst mit einer kleineren Zahl an Studierenden zu testen und dann gegebenenfalls nachzusteuern“, wird Professor Karim Khakzar in einer Pressemitteilung zu dem Thema zitiert.