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Corona-Tests für Klinikmitarbeiter in Fulda bleiben gratis: Oberbürgermeister widerlegt AfD-Behauptung

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Von: Volker Nies

Corona-Test
Die Corona-Tests für Klinikmitarbeiter in Fulda bleiben gratis. (Symbolfoto) © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Müssen ungeimpfte Klinikmitarbeiter künftig für PCR-Tests bezahlen? Die Fuldaer AfD vermutete genau das am Klinikum Fulda und sprach von einer „De-Facto-Gehaltskürzung“. Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) widerlegt diese Behauptung.

Fulda - „Tatsächlich bittet das Klinikum im Zuge der 3G-Regel Mitarbeiter, die nicht geimpft oder genesen sind, darum, einen negativen 48-Stunden-Antigen-Schnelltest beizubringen. Diese werden allerdings über das Testzentrum des Klinikums vorgenommen“, erläuterte OB Heiko Wingenfeld während der jüngsten Stadtverordnetenversammlung, bei der auch über die Planungen für den Weihnachtsmarkt in Fulda gesprochen wurde. Somit seien die Corona-Schnelltests, von denen Arbeitgeber bis zu zwei Stück wöchentlich einfordern könnten, auch kostenfrei.

Wingenfeld widerlegte damit eine Pressemitteilung der AfD, worin behauptet worden war, Mitarbeiter des Klinikums in Fulda, die nicht als geimpft oder genesen gelten, müssten ihre PCR-Tests aus eigener Tasche zahlen. Dieses Vorgehen bestätigt die Pressesprecherin des Klinikums, Barbara Froese. Eine Abfrage des Impfstatus unter den Mitarbeitern wird laut ihrer Auskunft vorbereitet. Eine Impfquote nannte sie daher nicht.

Corona in Fulda: Tests für Klinikmitarbeiter bleiben gratis

Auch das Herz-Jesu-Krankenhaus übernimmt die Kosten für die Antigen-Schnelltests der Mitarbeiter, unter denen die Impfquote laut Pressesprecherin Viktoria Schmitt bei 80 Prozent liegt. Eine Testpflicht für Geimpfte und Genesene gelte allerdings nicht, die verbliebenen Mitarbeiter müssten gemäß des Testkonzepts zweimal wöchentlich einen Antigen-Schnelltest in der Teststelle des Krankenhauses durchführen, inklusive Nachweisführung.

Ungeimpfte beziehungsweise nicht genesene Mitarbeiter müssten im Herz-Jesu Krankenhaus FFP2-Masken tragen. „Die geimpften Mitarbeiter können einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz tragen, aber bei patientennahem Tätigkeiten gilt auch für diese die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maste. Ansonsten gelten laut Hygienekonzept des Herz-Jesu-Krankenhauses für alle Mitarbeitenden ausnahmslos die AHA-Regeln und Schutzmaßnahmen“, erklärt Schmitt.

Video: Viele Bundesländer verzichten auf Testpflicht in Kliniken

Zudem sei man am Frauenberg darauf bedacht, die Impfbereitschaft bei nicht geimpften Personen zu erhöhen. „Durch Informationen und persönliche Aufklärung versuchen wir, Sorgen, Ängste, Unsicherheiten, Unentschlossenheit oder fehlendes Vertrauen in die Impfung oder den Impfstoff abzubauen“, erklärt Schmitt.

Das Eichhof-Krankenhaus in Lauterbach setzt auf ein niedrigschwelliges Impf- und Testangebot, sagt Tobias Plücker, Chefarzt der Inneren Medizin und Kardiologie. Aktuell liege die Impfquote in der Stiftung bei 85 Prozent. „Das haben wir schon vor dem Erlass abgeprüft und das Ergebnis deckt sich mit unserer Wahrnehmung“, sagt Plücker.

Hohe Corona-Impfquote am Herz-Jesu- und Eichhof-Krankenhaus

In seinem Haus in Lauterbach müssen sich geimpfte und genesene Mitarbeiter nur dann testen lassen, wenn eine Symptomatik dies erfordere. „Das funktioniert aber sehr gut“, sagt der Kardiologe. Die nicht geimpften oder genesenen Mitarbeiter müssten sich hingegen regelmäßig testen lassen. „Aktuell planen wir die Dritt-Impfung, die wir ab Oktober anbieten wollen“, kündigt Plücker an. Dann sollen auch bislang nicht geimpfte Mitarbeiter noch ein Angebot erhalten.

Eine Anfrage an die Helios-Klinik in Hünfeld blieb unbeantwortet.

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