Im Einzelhandel soll die 2G-Regel fallen. Der Zugang soll bundesweit für alle Personen ohne Kontrollen möglich sein. Allerdings soll Maskenpflicht gelten. In einem zweiten Schritt soll dem Vorschlag zufolge ab dem 4. März der Zugang zur Gastronomie für Geimpfte, Genesene und Personen mit tagesaktuellem Test (3G-Regel) ermöglicht werden. Auch Übernachtungsangebote sollen für diese Personengruppen mit tagesaktuellem Test möglich werden. (Lesen Sie hier: Corona in Hessen: Aus für 2G im Einzelhandel - FFP2-Masken werden Pflicht)
Diskotheken und Clubs sollen für Genesene und Geimpfte mit tagesaktuellem Test oder dritter Impfung (2G plus) geöffnet werden. Gelockert werden sollen auch die zahlenmäßigen Beschränkungen bei überregionalen Großveranstaltungen – inklusive dem Sport. Mit dem dritten und letzten Schritt sollen ab dem 20. März auch die verpflichtenden Homeoffice-Regelungen entfallen. Arbeitgeber sollen aber – wo möglich – weiterhin im Einvernehmen mit den Beschäftigten die Arbeit im Homeoffice anbieten.
Die Lockerungsvorschläge nehmen Bezug auf die jüngste Stellungnahme des Expertenrats der Regierung von Sonntagabend. Der Rat hält Lockerungen in den kommenden Wochen unter bestimmten Bedingungen für möglich. Denn bei der aktuellen Omikronwelle seien dann eine Plateaubildung und ein Abfall zu erwarten – sinnvoll erscheine ein Zurückfahren von Schutzmaßnahmen bei einem stabilen Abfall der Hospitalisierung und der Belegung der Intensivstationen. Der Rat mahnte aber ausdrücklich ein besonnenes Vorgehen an.
Bereits im Oktober hatten die Ampel-Parteien vorgeschlagen, dass Zugangsregeln und andere Corona-Auflagen längstens bis zum Frühlingsanfang am 20. März gelten sollten. Dann wuchs im Herbst noch vor Omikron eine vierte Corona-Welle mit der Delta-Variante und vielen Kranken. Dennoch wurde die vorher gültige epidemische Notlage als Basis von Corona-Einschränkungen nicht verlängert. Zahlreiche Beschränkungen konnten aber mit Enddatum 19. März weiter greifen.
Die Maskenpflicht soll mit dem Frühlingsanfang noch nicht abgeschafft werden. Nach dem ersten Vorschlag für die Bund-Länder-Runde soll es über den 19. März hinaus „niedrigschwellige Basisschutzmaßnahmen“ wie die Maskenpflicht in Bus und Bahn geben können. Bei schlechterer Infektionslage soll die Regierung zudem nötige Gesetzgebungsverfahren zügig einleiten. (Mit unserem Corona-Ticker für Hessen bleiben Sie immer auf dem Laufenden)
Weitere Vorschläge: Betont wird die Bedeutung der Eigenverantwortung – etwa beim Testen oder bei Hygienemaßnahmen. Bei der Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegepersonal wird der Spielraum der Gesundheitsämter bekräftigt – Betretungsverbote sollen nur „die letzte Stufe“ sein. Die Delegation von Festlegungen zum Impf- und Genesenenstatus auf Paul-Ehrlich- und Robert Koch-Institut (PEI/RKI) soll entfallen.
Im Januar hatten eine Verkürzung des Genesenenstatus von sechs auf drei Monate sowie eine Änderung bei Johnson&Johnson-Impfungen für Kritik gesorgt. Insgesamt sollen „so viele Beschränkungen wie nach der aktuellen Lage möglich“ zurückgenommen werden.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Als erstes kann 2G im Handel bundesweit abgeschafft und in der Gastronomie von 2G plus auf 2G umgestellt werden.“ Zudem sollten bundesweit 50 Prozent der Zuschauer im Sport mit einer begrenzten Höchstzahl und 75 Prozent in der Kultur zugelassen werden. (dpa)