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Hessens Unis starten ins Wintersemester - Das sind die Corona-Regeln in Frankfurt, Darmstadt, Kassel und Co.

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Auch die Universität Kassel plant im kommenden Wintersemester mehr Lehre in Präsenz. Wie sieht es bei den anderen Universitäten in Hessen aus?
Auch die Universität Kassel plant im kommenden Wintersemester mehr Lehre in Präsenz. Wie sieht es bei den anderen Universitäten in Hessen aus? © Uwe Zucchi/dpa

Campus statt Studentenbude, Hörsaal statt Bildschirm: In diesen Tagen beginnt an Hessens Hochschulen das Wintersemester. Die Unis setzen verstärkt auf Präsenzbetrieb - wenn auch mit Einschränkungen.

Hessen - Nach eineinhalb Jahren mit größtenteils digitaler Lehre soll an den Universitäten in Hessen wieder mehr Normalität einkehren. Zum Start des Wintersemesters bieten die Hochschulen wieder deutlich mehr Präsenzveranstaltungen an.

So will Hessens größte Hochschule, die Goethe-Universität in Frankfurt, ihren Studierenden endlich wieder ein „echtes“ Studium ermöglichen, „das vom Miteinander von Kommilitoninnen, Kommilitonen und Lehrenden lebt“. Weiter heißt es: „Nach drei Corona-Semestern mit vor allem virtuellen Lehrveranstaltungen bieten wir den Großteil unserer Vorlesungen und Seminare jetzt wieder direkt am Campus an“. Die Universität Frankfurt setzt damit auf ein ähnliches Konzept wie die Hochschule Fulda. Diese hatte ihr Konzept zum Wintersemester schon vor einigen Tagen vorgestellt.

Corona in Hessen: 3G oder Online-Veranstaltungen - So starten die Unis ins Wintersemester

Wie eine Umfrage unter den Studenten der Hochschule Fulda ergab, sind aber nicht alle mit den neuen Corona-Regeln einverstanden. Vor allem ein grünes „Fast Lane“-Armband, welches schnelleren Zugang zum Campus gewähren soll, sorgte für Zündstoff. „Dieses Band spaltet uns“, urteilte einer der Fuldaer Studierenden.

Zum hessenweiten Vorlesungsbeginn am 18. Oktober sollen 75 bis 85 Prozent aller Veranstaltungen auf dem Campus stattfinden. Das sagte kürzlich der Präsident der Goethe-Universität, Enrico Schleiff. „In einigen Fachbereichen sind es auch 100 Prozent.“ Wissenschaft lebe von Kommunikation und Begegnung. Die vergangenen eineinhalb Jahre hätten gezeigt: „Wissensvermittlung funktioniert digital - auf Dauer leidet aber der Wissenschaftsdiskurs.“

Die Technische Universität (TU) in Darmstadt setzt neben Präsenzveranstaltungen auch weiterhin auf digitale Lehre. „Für alle in Präsenz stattfindenden Veranstaltungen gibt es ein gleichwertiges digitales Angebot“, teilte der Sprecher der TU, Jörg Feuck, mit. Auch eine zentrale Feier für die Erstsemester solle es geben, an der am 18. Oktober bis zu 200 Studierende nach Anmeldung teilnehmen können.

Uni Gießen: „So viel Hochschulleben wie möglich und verantwortbar“

Endlich Campus-Luft schnuppern - das wird gerade jene Studierende freuen, die ihre ersten Semester wegen der Pandemie nur digital erleben konnten. So werden an der Uni Gießen derzeit Campus-Führungen angeboten, bei denen nicht nur Studienanfänger willkommen sind, sondern auch höhere Semester, die die Uni bislang nicht vor Ort kennenlernen konnten. Die „langersehnten Schritte in eine universitäre Normalität“ seien aber nur bei weiterhin größter Vorsicht möglich, heißt es von der Hochschulleitung.

Entsprechend gibt es in den hessischen Hörsälen oder in den Uni-Bibliotheken natürlich nach wie vor Einschränkungen. Credo ist laut dem Wissenschaftsministerium in Wiesbaden: „Unter sorgsamer Beobachtung des Corona-Infektionsgeschehens gilt: so viel Normalität im Hochschulleben wie möglich und verantwortbar.“ So greift in den meisten Bereichen 3G. Zugang bekommen also nur Geimpfte, Getestete oder Genesene. Für die Gebäude des Universitätsklinikums am Campus Niederrad in Frankfurt gilt die 2G-Regelung.

Aus der Uni Gießen heißt es zum Start ins vierte Corona-Semester: „Die flächendeckende 3G-Regelung erlaubt es uns, die Auslastung der Lehrräume - trotz der beginnenden kalten Jahreszeit und des nicht absehbaren weiteren Verlaufs der vierten Corona-Welle - auf 50 Prozent der normalen Kapazität zu steigern und deutlich mehr Vor-Ort-Veranstaltungen anzubieten.“

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Auch die benachbarte Uni Marburg setzt auf die 3G-Regel. Die Hochschule hat zudem in Absprache mit dem Gesundheitsamt gestaffelte Belegungspläne für die Seminarräume und Hörsäle je nach Größe erarbeitet, wie eine Sprecherin erläuterte. „Damit werden ca. 80 Prozent der Veranstaltungen wieder mit einem größeren Präsenzanteil stattfinden können; Labore, praktische Übungen, Seminare und die meisten Übungen in vollständiger Präsenz.“

Auch an der Uni Kassel wird wieder ein erheblicher Teil vor Ort gelehrt. „Daneben gibt es hybride sowie digitale Angebote. Letztere richten sich auch und besonders an alle, die nicht an Präsenzlehre teilnehmen können oder wollen“, erläuterte Sprecher Sebastian Mense.

„Generell haben wir zuletzt bei Studierenden und Lehrenden den starken Wunsch wahrgenommen, wieder zu Präsenz zurückzukehren und Austausch und Begegnung zu ermöglichen“, sagte der Sprecher. Die Uni habe gespiegelt bekommen, unter den gegebenen Umständen in den vergangenen Semestern ein gutes digitales Angebot gemacht zu haben. (akh mit dpa-Material)

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