„Fundamentaler Kulturwandel“ - So viele Hessen wollen auch künftig auf Umarmungen verzichten

Viele Hessen wollen sich einer Umfrage zufolge auch nach dem Ende der Corona-Pandemie bei Händeschütteln, Umarmungen oder Kinobesuchen zurückhalten. Das hat eine Umfrage ergeben.
Hessen - Eine repräsentative Untersuchung des Instituts Insa Consulere im Auftrag der Krankenkasse AOK Hessen hat ergeben, dass 31 Prozent der Befragten davon ausgehen, dass sie auch künftig - also nach dem Ende der Pandemie - auf Umarmungen mit Familie und Freunden verzichten werden.
39 Prozent wollen künftig nicht einmal mehr Hände schütteln - bei fremden Menschen sind es sogar 64 Prozent. 39 Prozent wollen laut eigener Aussage auf Kontakt mit Ungeimpften ganz verzichten. Befragt wurden telefonisch etwa 1000 Hessen.
Corona: So viele Hessen wollen auch künftig auf Umarmungen verzichten
„Eines legen diese Zahlen nahe: Sehr viele Menschen sind vorsichtiger geworden, können sich eine Normalität wie vor der Corona-Pandemie kaum vorstellen“, sagte die leitende Ärztin der AOK Hessen, Angela Smith.
Fast jeder Vierte - 23 Prozent der Befragten - will auch künftig darauf verzichten, Besuch nach Hause einzuladen. Etwa genauso viele wollen auf private Besuche bei anderen verzichten. 46 Prozent gaben an, auf Konzerte, Opern, Theater oder Kino in Innenräumen auch in der Zukunft verzichten zu wollen. (Lesen Sie hier: Corona-Ticker für Hessen: Inzidenz steigt)
Die AOK spricht deshalb mit Blick auf die Ergebnisse von einem „möglicherweise langfristigen, fundamentalen Kulturwandel der Bevölkerung“.
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FFP2- oder OP-Masken werden laut der Befragung ebenfalls Teil des Alltags bleiben: 40 Prozent wollen sie nach Pandemie-Ende und damit vermutlich auch dem Ende der Maskenpflicht immer im Bus oder im Supermarkt tragen. 54 Prozent der Befragten zumindest dann, wenn sie krank werden und Symptome wie Schnupfen oder Heiserkeit zeigen.
Zur Studie: Insa Consulere hat 1000 Personen in Hessen vom 11. Oktober bis zum 15. Oktober telefonisch befragt. Das Ergebnis ist demnach repräsentativ für die deutsche Bevölkerung. (dpa)