Auch andere Verstöße gegen Corona-Regeln können teuer zu Buche schlagen: Wer beispielsweise gegen die 3G-Regel in öffentlichen Bussen und Bahnen verstößt, der wird mit 100 Euro zur Kasse gebeten.
Update vom 1. Dezember, 8.43 Uhr: Die Hausärzte in Hessen sind „stinksauer“ auf die Politik in Berlin. Dass ausgerechnet jetzt nicht genug Corona-Impfstoff in den Praxen ankommt, „das ist eine vollständige Katastrophe“, sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbands Hessen, Armin Beck, der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist ein organisatorischer Super-GAU.“ Die Stimmung sei angespannt, „man könnte auch sagen, beschissen.“
3500 Hausarzt-Praxen in Hessen und mehr als 1500 Facharztpraxen in Hessen hätten so viele Impftermine wie möglich auf die Beine gestellt. Nun müssten die Mitarbeiterinnen die Patienten anrufen, den Termin absagen „und sich dann noch dafür beschimpfen lassen“. Viele Praxen hätten Impftermine bis in den Januar vergeben. Es gebe keinen Spielraum, um die abgesagten Impfungen dazwischen zuschieben. „Das Ganze ist maximal frustrierend“, sagte Beck.
Den RKI-Angaben von Mittwoch (Stand 3.32 Uhr) zufolge wurden in Hessen binnen eines Tages 3132 Corona-Neuinfektionen sowie 14 weitere Todesfälle registriert. Bei nun 16.882 Fällen in den vergangenen sieben Tagen liegt die Inzidenz nun bei 268,3.
+++ 19.16 Uhr: Angesichts des Ansturms auf die Corona-Auffrischimpfungen hat Hessens Sozialminister Kai Klose (Grüne) jüngeren Menschen nahegelegt, Älteren den Vortritt zu lassen. „Es ist ja nicht so, dass der Impfschutz plötzlich am sechsten Monat plus einen Tag einfach aufhört“, sagte Klose dem privaten Radiosender Hit Radio FFH.
Vielmehr bauten die Menschen den Immunschutz langsam ab, und je älter sie seien, desto schneller gehe das. „Deshalb ist es jetzt ganz wichtig, dass zunächst mal die Älteren, die Vorerkrankten, die Immunsupprimierten zur Auffrischimpfung kommen können“, erklärte der Minister. Alle anderen bat er, sich noch etwas zu gedulden. „Bei den wenigsten von uns dürfte es auch wirklich schon sechs Monate her sein“, sagte Klose.
Gleichzeitig gehen angesichts gekürzter Liefermengen mancherorts die Impfdosen zuneige, was für Unmut sorgt. Der Main-Kinzig-Kreis beispielsweise sei verärgert über die Biontech-Begrenzung und übte Kritik an Jens Spahn.
Unterdessen werden in Hessen die Corona-Regeln erneut massiv verschärft. Wie Ministerpräsident Volker Bouffier bekannt gab, wird das 2G-Modell ab Sonntag, 5. Dezember, komplett auf den Einzelhandel ausgeweitet. Für Ungeimpfte gibt es zudem Kontaktbeschränkungen.
Update vom 30. November, 7.01 Uhr: Die Stadt Frankfurt sieht ihre Impfkampagne durch fehlenden Impfstoff ausgebremst. Obwohl die Impfaktionen des Gesundheitsamtes von den Bürgerinnen und Bürgern sehr gut angenommen würden und die Nachfrage zuletzt stark angezogen habe, müsse die Stadt nun ihre Impfangebote einschränken - weil die vom Gesundheitsamt bestellten Impfstoffmengen von Seiten des Bundes einseitig reduziert worden seien
Das teilte das Gesundheitsamt am Montag mit. Von diesem Dienstag an seien keine Impfungen an der Hauptwache mehr möglich. „Auch Sonderimpfaktionen müssen abgesagt werden“, hieß es. Auch für die erst am Morgen gestartete Neuauflage des Impf-Expresses in einer Straßenbahn reiche es nicht mehr, er müsse pausieren.
Statt der bestellten 19.380 Dosen erhalte Hessens größte Stadt nur rund 6000 Impfdosen des Impfstoffes Comirnaty von Biontech und maximal 4000 Dosen Spikevax von Moderna. „Ganz Frankfurt ist stinksauer auf Berlin - und mir fehlen ehrlich gesagt die Worte“, erklärte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD).
Gerade erst habe er den Startschuss für den Impf-Express gegeben und an die Menschen appelliert, sich impfen zu lassen. „Jetzt soll es das schon wieder gewesen sein für diese tolle Aktion. Nicht weil es an Impfwilligen fehlt, sondern an Impfstoff“, so der Oberbürgermeister. „Und das in einer Situation, in der die Infektionszahlen nur eine Richtung kennen - steil nach oben. Dafür fehlt den Menschen zu Recht jedes Verständnis.“
+++ 18.54 Uhr: Nach Ansicht des Hessischen Apothekerverbandes sollen Apotheker Booster-Impfungen anbieten dürfen. Viele vollständig Geimpfte benötigen Booster-Impfungen, doch die Kapazitäten in den Arztpraxen seien begrenzt, sagte der Verbandsvorsitzende Holger Seyfarth am Montag: „Apotheken sind flächendeckend vorhanden, auch an Samstagen geöffnet und ihre Teams haben ein breites Wissen über Impfungen.“
Deshalb erwartet Holger Seyfarth vom Gesetzgeber, Booster-Impfungen nach den erforderlichen Schulungen des Personals auch in Apotheken zu erlauben. Grundvoraussetzung für seinen Plan sei jedoch, dass genügend Impfstoff vom Bund bereitgestellt werde.
Die hessische Landesregierung will wegen der steigenden Corona-Zahlen mit einer weiteren Verschärfung der Regeln reagieren. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) werden am Dienstag gegen 16.30 Uhr in Wiesbaden über das geplante Vorgehen und die neuen Corona-Regeln informieren.
Update vom 29. November, 8.43 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Hessen steigt am Montag wieder leicht an. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts liegt sie zu Beginn der Woche bei 278,2 (Vortag: 276,4). Binnen eines Tages kamen 1172 Neuinfektionen mit dem Virus hinzu. Es wurden außerdem zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Corona registriert.
+++ 17.19 Uhr: In Hessen ist die für das Vorgehen in der Corona-Pandemie wichtige Hospitalisierungsinzidenz leicht gesunken. Sie lag am Sonntag bei 4,18 nach 4,64 am Vortag, wie aus Angaben des Sozialministeriums in Wiesbaden hervorging.
Vor einer Woche hatte die Zahl der Neuaufnahmen von Covid-19-Erkrankten in Krankenhäusern bezogen auf 100.000 Einwohner im Land innerhalb von sieben Tagen bei 4,4 gelegen.
Auf den Intensivstationen des Landes waren nach Daten der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) vom Sonntag 270 Patienten mit Covid-19 in Behandlung, davon wurden 126 invasiv beatmet.
Laut Sozialministerium sind 57,4 Prozent der auf hessischen Intensivstationen behandelten Patienten mit Covid-19 nicht oder nicht vollständig gegen das Virus geimpft. Insgesamt sind laut Ministerium derzeit 67,5 Prozent der hessischen Bevölkerung vollständig gegen Sars-CoV-2 geimpft (Stand Freitag).
Update vom 28. November, 9.33 Uhr: Die Corona-Inzidenz in Hessen ist am Sonntag nur leicht gestiegen - und zwar von 276,3 auf 276,4. Das geht aus den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor (Stand 3.13 Uhr). Seit Beginn der Pandemie haben sich 409.704 Menschen mit dem Virus infiziert - 2198 mehr als am Samstag. Die Zahl der Todesfälle stieg von 8118 auf 8123.
Update von 14.54 Uhr: In Hessen ist die für das Vorgehen in der Corona-Pandemie wichtige Hospitalisierungsinzidenz wieder etwas gestiegen. Sie lag am Samstag bei 4,64 nach 4,59 am Vortag, wie aus Angaben des Sozialministeriums in Wiesbaden hervorging. Vor einer Woche hatte die Zahl der Neuaufnahmen von Covid-19-Erkrankten in Krankenhäusern bezogen auf 100.000 Einwohner im Land innerhalb von sieben Tagen bei 4,62 gelegen.
Auf den Intensivstationen des Landes waren nach Daten der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) vom Samstag (Stand: 10.05 Uhr) 259 Patienten mit Covid-19 in Behandlung, davon wurden 120 invasiv beatmet.
Laut Sozialministerium sind rund 56 Prozent der auf hessischen Intensivstationen behandelten Patienten mit Covid-19 nicht oder nicht vollständig gegen das Virus geimpft. Insgesamt sind laut Ministerium derzeit 67,5 Prozent der hessischen Bevölkerung vollständig gegen Sars-CoV-2 geimpft.
Die Intensivbetten-Belegung und die Hospitalisierungsinzidenz sind wichtige Indikatoren zur Beurteilung der aktuellen Corona-Lage. Überschreiten sie bestimmte Grenzwerte, gelten weitergehende Maßnahmen.
Unterdessen besteht bei einem Reiserückkehrer Verdacht auf die Omikron-Variante. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Wiesbaden reiste die Person über den Frankfurter Flughafen ein.
Lesen Sie hier die Erstmeldung vom 27. November, 9.51 Uhr:
Wiesbaden - Die Corona-Auffrischungsimpfungen in den hessischen Alten- und Pflegeheimen kommen voran. In 745 von 784 Häusern im Land seien bereits Auffrischimpfungen durchgeführt worden, teilte Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) am Freitag in Wiesbaden mit.
In 661 Einrichtungen hätten auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Booster-Impfung erhalten. Eine Befragung habe zudem ergeben, dass 82 Prozent der Mitarbeiter vollständig geimpft seien.
Die Zahl der Corona-Auffrischungsimpfungen in Hessen liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) mittlerweile bei mehr als 491 000. Insgesamt wurden in Hessen laut RKI bislang über 8,93 Millionen Corona-Schutzimpfungen vorgenommen. Die Quote der vollständig geimpften Menschen liegt dort demnach derzeit bei 67,3 Prozent.
Klose betonte erneut die Bedeutung der Auffrischungsimpfungen zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus und verwies auf eine aktuelle Studie des Instituts für Medizinische Virologie. Demnach wiesen 90 Prozent der sehr betagten Menschen fünf bis sieben Monate nach der Gabe von zwei Dosen des Biontech-Impfstoffs keine nachweisbaren neutralisierenden Antikörper mehr gegen die Delta-Variante auf. (Lesen Sie auch: Hausärzte empört und fassungslos: Nur 45 Prozent des bestellten Impfstoffs geliefert)
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet für Hessen am Samstag (Stand 3.13 Uhr) eine Corona-Indzidenz von 276,3. Seit Beginn der Pandemie haben sich 407.506 Menschen mit dem Virus infiziert - das sind 3055 mehr als am Vortag. Außerdem kamen 16 Todesfälle hinzu (8118 Todesfälle insgesamt). Die Hospitalisierungsinzidenz lag am Freitag bei 4,59.