Corona in Hessen: Impfzentren schließen offiziell - So geht das Impfen jetzt weiter

Die Impfzentren in Hessen schließen am 30. September offiziell und der Dank an Mitarbeiter und Helfer ist groß. Die Corona-Impfungen gehen weiter - bei Ärzten, durch mobile Teams und in Impflokalen.
Fulda - In den 28 hessischen Corona-Impfzentren sind in den vergangenen Monaten rund 4,7 Millionen Schutzimpfungen verabreicht worden. Das teilte Innenminister Peter Beuth (CDU) am Mittwoch in Wiesbaden mit Blick auf die offizielle Schließung der Zentren am Donnerstag mit. „Ich danke den vielen Tausend Menschen, die mit großer Verantwortungsbereitschaft in einem gemeinsamen Kraftakt schnell und entschlossen den gerechten und wohnortnahen Zugang zu den Impfungen in den vergangenen neun Monaten sichergestellt haben.“
Auch die Gesellschafter der Impfzentrum Fulda gGmbH sagen Dankeschön und richten sich an das Team: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das medizinische Fachpersonal, Apotheker, Ärzte, Rettungsdienstler, Verwaltungsangestellte, Logistiker, Kollegen in der Betreuung, die Desinfektoren und die Geschäftsführer – Sie alle haben Großartiges geleistet und waren Teil einer nationalen Kraftanstrengung, der größten Impfaktion in der Bundesrepublik Deutschland. Darauf sind wir sehr stolz: Ihr Einsatz verdient Respekt und Anerkennung.“
Corona in Hessen: Impfzentren schließen - So geht das Impfen jetzt weiter
Als Zeichen des Dankes überreichten die Gesellschafter kurz vor der offiziellen Schließung des Impfzentrums am 30. September symbolisch Sonnenblumen an die Mitarbeiter. Eine rührende Geste, die im Team nicht nur große Freude hervorrief, sondern auch dazu führte, dass die eine oder andere Träne floss. Hinter der Impfzentrum Fulda gGmbH stehen das Klinikum Fulda, die DRK-Kreisverbände Fulda und Hünfeld sowie das Gesundheitsnetz Osthessen, ein Zusammenschluss niedergelassener Fach- und Hausärzte.
Doch was passiert jetzt mit dem Fuldaer Impfzentrum? Nach der Schließung des Impfzentrums wird der Landkreis am Standort Esperanto einen Stützpunkt für mobile Teams aufrechterhalten. Das heißt: Der Standort wird nicht sofort abgebaut. Der Landkreis wird die mobilen Angebote, wie die Stadtteilimpfungen und Impfungen im schulischen Rahmen gemeinsam mit der Stadt Fulda weiter anbieten sowie vorübergehend Zweitimpfungen vornehmen. Diese ergänzende Funktion ist jedoch zeitlich befristet.
Am 30. September ist auch im Main-Kinzig-Kreis Schluss mit den Impfzentren. „Und danach geht es weiter, wenn auch in deutlich anderer Form“, sagte Dr. Wolfgang Lenz, Impfleiter für den Main-Kinzig-Kreis und Leiter des Amts für Gesundheit und Gefahrenabwehr.
Statt zweier Impfzentren mit mehreren hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entstehen drei Impflokale in Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern. Die Impflokale sollen als Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger dienen. Sie sollen zudem eine Art „Andockstation“ für ambulante Impfdienste sein. Impfaktionen in Einrichtungen oder an zentralen Plätzen können von dort aus vorbereitet und angesteuert werden.
Sonnenblumen als Dank für Mitarbeiter im Impfzentrum Fulda
Im Vogelsberg bot das Impfzentrum in Alsfeld in den letzten Tagen ein überwiegend ernüchterndes Bild: Nur wenig war los. Das war einmal ganz anders. Es gab Phasen, in denen der Impfstoff denkbar knapp war. Dann ließ das Interesse wieder nach. Jetzt wird auch hier das Impfzentrum geschlossen. Die letzte Spritze erhielt die 14 Jahre alte Mathilda Greb aus Herbstein, die sich schon „von Anfang an“ impfen lassen wollte.
Wichtig: In Hessen geht das Impfen auch ohne Impfzentren weiter. Die Impfkampagne in Hessen werde ab Oktober von der Ärzteschaft und dem öffentlichen Gesundheitsdienst getragen. „Dies gilt natürlich auch für die wichtigen Auffrischungsimpfungen“, teilte das Ministerium mit.

Laut Innenministerium wurden in den Zentren knapp 2,48 Millionen Erstimpfungen, 2,19 Millionen Zweitimpfungen sowie knapp 33.000 Auffrischungsimpfungen gegeben (Stand: Dienstag). Damit betrage der Anteil an allen in Hessen bislang erfolgten Impfungen knapp 60 Prozent. „Unsere Impfzentren wurden schnell zum Stabilitätsanker für den millionenfachen Schutz vor dem Corona-Virus“, erklärte Beuth.
Video: Das Impfzentrum in Fulda öffnet - Corona-Schutzimpfungen starten
Als die Landkreise und kreisfreien Städte Ende 2020 innerhalb kürzester Zeit mit dem Aufbau der Einrichtungen betraut worden seien, habe es keine Blaupausen oder Erfahrungswerte gegeben. „Der Betrieb der Impfzentren, die damit verbundene Logistik, der Umgang mit der anfänglichen Mangelware und dem ultratiefgekühlten Impfstoff, die Buchungen von Impfterminen oder die Entsendung mobiler Impfteams mussten von Grund auf neu aufgesetzt werden“, erklärte der Minister.
Die größte Impfaktion in der Geschichte des Landes war am 27. Dezember 2020 mit der ersten Lieferung von zunächst 10.000 Impfdosen durch den Bund gestartet. (ah mit dpa-Material)