Corona-Ruhe ist vorbei - 2021 gab es wieder mehr Staus auf Autobahnen in Hessen
Die Vollsperrung der Salzbachtalbrücke hat für viel Frust unter Autofahrern gesorgt. Bis der Verkehr um Wiesbaden wieder flüssig läuft, wird es noch dauern. Die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, entspannt jedoch die Verkehrslage. Dennoch gab trotz der Corona-Lage 2021 wieder mehr Staus.
Frankfurt - Autofahrer haben in Hessen 2021 wieder öfter im Stau gestanden. Der ADAC zählte auf den Autobahnen im Bundesland 55.236 Staukilometer - 10.850 mehr als noch im Jahr zuvor. Die Zeit, die die Autofahrer im Stau verbrachten, stieg um 7661 Stunden auf 25. 164 Stunden, wie der Automobilclub am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.
Damit lag Hessen auf der Rangliste der schlimmsten Stau-Bundesländer auf Platz fünf hinter Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Auch die Zahl der Staus sei von 32.761 im Jahr 2020 auf 42.689 im Jahr 2021 gestiegen (lesen Sie auch hier mehr: Zwei Schwerverletzte bei Unfall auf A7 bei Fulda – Tierarzt kann Hund nicht retten).
Corona in Hessen: 2021 wieder mehr Staus auf Autobahnen - trotz Homeoffice
„Trotzdem liegen Hessens Autobahnen bei der Staubelastung deutlich unter dem Jahr 2019“, erklärte der ADAC. Grund dafür ist dem ADAC-Verkehrsexperten Wolfgang Herda zufolge etwa, dass seit Beginn der Corona-Pandemie mehr Menschen im Homeoffice arbeiten (lesen Sie auch hier: Bombe am Rauschenberg gesprengt - Beamter verletzt sich bei Unfall zweier Polizeifahrzeuge).
„Mobiles Arbeiten glättet die Verkehrsspitzen, vor allem in Berufsverkehrszeiten“, erläuterte der Experte. Die Punkte, an denen es sich in den vergangenen Jahren am meisten gestaut habe, hätten sich 2021 verschoben. „Hatten wir in den letzten Jahren auf der A5 die meisten Staus, so konzentrierten sich die meisten Verkehrsereignisse 2021 auf einen relativ engen Bereich rund um Wiesbaden.“
Grund dafür sei die Vollsperrung der Autobahn 66 im Bereich der Salzbachtalbrücke seit Juni 2021 gewesen. Die Salzbachtalbrücke war kurzfristig gesperrt worden, nachdem sich der Überbau an einem Pfeiler abgesenkt hatte und Betonbrocken herabgefallen waren. Auch die Straßen und Bahngleise unter der Brücke durften nicht mehr befahren werden.
„Wir sehen hier die Folgen, wenn nicht rechtzeitig notwendige Sanierungsmaßnahmen im Straßennetz erfolgen“, so Herda. Auto- und Lastkraftwagenfahrer hätten somit „beträchtliche Umwege“ und „zeitraubende, lange Staus“ hinnehmen müssen. Bis die Brücke für den Verkehr wieder freigegeben werde, dauere es noch rund zweieinhalb Jahre.
„So lange werden wir in Wiesbaden und in der Umgebung dann noch mit einem Staumaximum zu tun haben.“ Für den staureichsten Tag in Hessen sorgte 2021 jedoch ein Wintereinbruch am 8. Februar. Große Schneemengen führten zu insgesamt
849 Kilometern Stau, 355 Staumeldungen und 157 Staustunden.