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Hohe Nachfrage: Wer eine Pension für sein Tier braucht, sollte sich früh um einen Platz kümmern

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Von: Suria Reiche

Katja Weber wohnt mit ihren Tieren direkt neben der Tierpension.
Katja Weber wohnt mit ihren Tieren direkt neben der Tierpension. © Suria Reiche

Bald beginnt die Ferienzeit. Nach der Pandemie sind auch viele Besitzer von Hunden und Katzen reisehungrig. Wer ein Quartier für seine Vierbeiner benötigt, sollte sich ranhalten. Katja Webers Tierpension Pfötchentraum ist in den Sommerferien bereits ausgebucht.

Wisselsrod - Paula tappst noch etwas ängstlich durch das Freigehege der Tierpension in Dipperz-Wisselsrod. Ihre tierischen Mitbewohner auf Zeit, Lui und Motschi, sind schon aufgetaut und springen auf der Freifläche hinter dem Haus herum. Wie sechs andere Hunde und zwei Katzen verbringen sie in der Tierpension Pfötchentraum die Zeit, bis ihre Herrchen und Frauchen zurückkommen.

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Manche sind gerade im Urlaub und konnten ihre Vierbeiner nicht mitnehmen, andere mussten für einige Zeit ins Krankenhaus oder in die Reha. Während sie sich nicht um ihre Tiere kümmern können, übernimmt das Katja Weber. Die 37-Jährige betreibt seit 17 Jahren die Tierpension Pfötchentraum in Wisselsrod. Gerade zur Urlaubszeit häufen sich bei ihr die Anfragen, berichtet sie. Wer einen Platz auf Zeit für seine Fellnase benötigt, der sollte anrufen, sobald der Urlaub oder der Krankenhausaufenthalt feststeht.

Dass die Anfragen während der Urlaubszeit laut Katja Weber noch viel extremer ausfallen als in den vergangenen Jahren, hat sicherlich auch damit zutun, dass sich viele Menschen während der Corona-Pandemie ein Haustier zugelegt haben, um beispielsweise im Home-Office nicht einsam zu sein. Den Neu-Hunde- oder Katzenbesitzern muss jedoch klar sein, dass sie frühzeitig nach einem Quartier Ausschau halten sollten, in dem sie ihr Tier unterbringen können, wenn sie verreisen oder einige Zeit nicht zuhause sind.

Noch ist die Pension von Weber nicht ganz ausgebucht, das wird sich aber spätestens mit Beginn der Ferien ändern. Dann werden auf der Wiese nicht mehr nur sechs Hunde miteinander tollen, sondern zehn. Außerdem wird das Katzenzimmer von insgesamt fünf Stubentigern übernommen. Die Zahl ist vom Veterinäramt vorgegeben. (Lesen Sie hier: Frauchen und Herrchen wollen wieder reisen: Großer Andrang beim Hundehotel in Schlüchtern)

Die Katze in einer Pension abzugeben, fällt vielen Besitzern schwer, denn es besteht die Vermutung, dass Katzen eher an ihr Revier, also die Wohnung oder das Haus, gewöhnt sind, als an den Menschen. Die beiden Bengal-Katzen, die aktuell im Katzenzimmer untergebracht sind, sind wohl ein Sinnbild für die Unterschiedlichkeit der Tiere. Während die eine es genießt, von Katja Webers elfjährigem Sohn gestreichelt und verwöhnt zu werden, ist die andere noch sehr scheu und versteckt sich am liebsten.

Hundebesitzer bringen eigenes Futter mit

Die beiden Katzen leben auch zuhause zusammen, es kommt aber auch vor, dass im Katzenzimmer Tiere aus ganz unterschiedlichen Haushalten untergebracht werden. Dadurch, dass hier niemand wirklich zuhause ist, gibt es keine Revierkämpfe, sagt Weber. Manchmal käme es sogar zu einer Art Freundschaft zwischen den Katzen.

Spiel und Spaß stehen für die Hunde im Freigelände auf dem Tagesprogramm.
Spiel und Spaß stehen für die Hunde im Freigelände auf dem Tagesprogramm. © Suria Reiche

Ähnlich sei es auch bei den Hunden, die hier auf unterschiedlich lange Zeit gemeinsam leben. Sie werden morgens in das Freilaufgehege gelassen, in dem sie zusammen herumtoben. Währenddessen sorgt die 37-Jährige für Ordnung im Hundebereich und holt sie dann zum Frühstück wieder herein. Jeder Hundebesitzer bringt sein eigenes Futter für die Zeit in der Pension mit. Das sei wichtig, weil die Hunde so nicht umgewöhnt werden müssen und weil ein abrupter Futterwechsel für Magenverstimmungen bei den Vierbeinern sorgen könne.

Außerdem müssen die Tiere für ihre Zeit in der Tierpension einen vollständig ausgefüllten Impfpass dabei haben und entwurmt sein. „Und sie sollten sozialverträglich sein, weil sie hier gemeinsam in Zimmern untergebracht werden“, sagt Katja Weber.

Video: Hundepension: Darauf sollten Hundebesitzer achten

Sie selbst wohnt direkt an der Tierpension, sodass sie hier immer nach dem Rechten sehen kann. „Im Prinzip bin ich also den ganzen Tag lang hier bei den Tieren, kümmere mich um sie und schere sie bei Bedarf.“ Das ist nämlich Webers zweites Standbein: Neben der Tierpension betreibt sie auch einen Hunde- und Katzensalon.

Tiere liebt die 37-Jährige schon seit sie denken kann. Nachdem sie zur Schulzeit oft im Tierheim ausgeholfen hat, machte sie eine Ausbildung in einem Geschäft für Tierbedarf. Hier kam sie auf die Idee, sich mit einer Tierpension selbstständig zu machen: „Die Kunden haben immer nach einer solchen Pension gefragt. So habe ich gemerkt, dass das eine Marktlücke ist.“

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