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Corona-„Spaziergänge“ beschäftigen Polizei: Auch in Osthessen waren Hunderte auf der Straße

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Von: Alexander Gies, Alina Komorek, Tim Bachmann

In vielen deutschen Städten sind am Montag Menschen spazieren gegangen, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren.
In vielen deutschen Städten sind am Montag Menschen spazieren gegangen, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. © Sebastian Willnow/dpa

In vielen Städten in Deutschland und Hessen haben sich am Montag Menschen zu einem „Spaziergang“ getroffen, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren - so auch in Fulda und Schlüchtern.

Fulda - In Fulda gingen am Montag etwa 400 Personen „spazieren“. Die Polizei hat die „Spaziergänge“ in der Stadt beobachtet und begleitet. Sie hat Gespräche zur Aufklärung geführt und die notwendigen Verkehrsmaßnahmen getroffen, um die Sicherheit derjenigen zu gewährleisten, die an dem „Spaziergang“ teilnahmen. Aus polizeilicher Sicht kam es zu keinen nennenswerten Vorkommnissen, erklärt das Polizeipräsidium Osthessen auf Nachfrage.

Eine größere Gruppe von „Spaziergängern“ lief am Montagabend auch durch die Schlüchterner Innenstadt. Es gibt deutliche Hinweise auf einen Bezug zur Corona-Thematik, allerdings sagt die Polizei, über die Hintergründe könne man derzeit „nur spekulieren“. (Lesen Sie auch: Corona in Hessen: Polizei löst Querdenker-Demos in Frankfurt auf)

Corona-„Spaziergänge“ in Deutschland: Querdenker auch in Osthessen unterwegs

Wie Rudi Neu von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Südosthessen auf Nachfrage unserer Zeitung berichtet, umfasste die Gruppe gegen 17.30 Uhr etwa 25 bis 30 Personen. Im Laufe des Abends sei sie auf etwa 100 Spaziergänger angewachsen - darunter Kinder und Jugendliche. Augenzeugen berichten, sie hätten die Spaziergänger unter anderem in der Kirchstraße, vor dem Rathaus, in der Schlossstraße und in der Alten Bahnhofstraße gesehen.

Die Polizei hatte wohl frühzeitig von dem „abendlichen Spaziergang“ erfahren und diesen begleitet. Jedoch gab es formell nichts zu beanstanden. Gegen 19.30 Uhr löste sich die Gruppe auf. Wie Neu berichtet, seien die Spaziergänger ohne Konflikte und Zwischenfälle unterwegs gewesen. „Alles lief gesittet ab“, sagt der Polizei-Sprecher.

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Es sei auch keine Versammlung im rechtlichen Sinne gewesen, niemand sei als Aktions-Leiter in Erscheinung getreten, es habe keine Transparente oder lautstarke Rufe gegeben, weshalb man über den Hintergrund nur spekulieren könne. Allerdings sei das Treffen mitnichten zufällig zustande gekommen. Allein im Dienstbezirk des Polizeipräsidiums Südosthessen habe es am Montagabend in elf Kommunen solche stillen Aktionen gegeben. Allesamt ohne Zwischenfälle. Den größten Zuspruch fand hierbei ein „Spaziergang“ in Langenselbold, wo bis zu 250 Personen unterwegs waren.

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