In einigen Bundesländern können Veranstalter nun wählen: Entweder sie wenden ein 3G-Konzept mit den geltenden Corona-Regeln an oder ein 2G-Konzept (geimpft oder genesen) ohne weitere Einschränkungen. Wo 2G zur Anwendung kommt, gibt es wiederum meist Ausnahmen für Kinder, zumal die ohnehin häufig für die Schule getestet werden. (Lesen Sie auch: Urlaub in den Herbstferien - Welche Corona-Regeln muss ich bei Reisen in Europa beachten?)
Recht familienfreundlich sind auch die Regeln im europäischen Ausland. In Italien selbst gilt die strenge 3G-Regel in Form des „Grünen Passes“ ab zwölf Jahren. Auch in Österreich gilt die 3G-Regel ab zwölf Jahren, mit Ausnahme von Wien. Zwölf Jahre sind es auch in Spanien, Griechenland, Portugal und Frankreich.
Generell gilt: „Familien müssen sich weiterhin gut informieren, zum Beispiel beim Auswärtigen Amt oder ADAC“, empfiehlt Beate Dalkowski-Orth vom Veranstalter Vamos Eltern-Kind-Reisen. Auch die Reisebüros sind hier informierte Ansprechpartner. „Es kann natürlich sein, dass sich kurzfristig die Regeln vor Ort ändern.“
Ausnahmen für Kinder unter zwölf Jahren müssen nicht überall gelten. In der Türkei zum Beispiel liegt die Altersgrenze derzeit bei sechs Jahren. Außerdem ist längst nicht jeder Jugendliche geimpft, der es schon sein könnte. Oder eine Impfung ist aus medizinischen Gründen gar nicht möglich. Dann bleibt nur Testen.
Doch was gilt es bei den Tests zu beachten? Ralf Hieke ist Vizepräsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV) für die mittelständischen Reisemittler und Reisebüroinhaber. Er nennt drei Dinge, die für Familien wichtig sind: das Alter des Kindes, die genauen Regeln des Landes und die Testinfrastruktur vor Ort. Also: Wo kann man sich testen lassen? Wie häufig? Und welche Kosten fallen an?
Für Familien sei diese Frage ein ausschlaggebendes Argument bei der Buchung, weiß Hieke. „Wenn ich jeden zweiten Tag sechs Kilometer laufen muss, um mich für 45 Euro testen zu lassen, trübt das die Urlaubsfreude.“ Beliebte Urlaubsregionen wie Mallorca hätten das in ihr Kalkül einbezogen und sich auf regelmäßiges Testen eingestellt.
Das Europäische Verbraucherzentrum in Kehl bietet im Internet eine Übersicht mit den Kosten für Corona-Tests in Europa. Weil es hier stets Änderungen geben kann, lohnt eine kurzfristige Nachfrage zum Beispiel im Reisebüro. (Lesen Sie auch: Abschied vom unkomplizierten Gratis-Test für alle: Das gilt nun)
Und wie sieht es bei Quarantäne und Rückkehr aus? Dass das Kind in Quarantäne muss, kann bereits daheim kurz vor dem Urlaub passieren, etwa weil ein anderes Kind aus der Schulklasse positiv getestet wurde – dann kann sich der Urlaubsbeginn verzögern. Mit entsprechenden Mehrkosten. Davor schützt eine Reiserücktrittsversicherung, die den Quarantänefall abdeckt.
Das Kind kann sich aber auch im Urlaub mit Corona infizieren oder zumindest als Kontaktperson unter Quarantäne gestellt werden. Das kann eine unfreiwillige Verlängerung des Urlaubs bedeuten. „Wer bleibt mit dem Kind vor Ort und wer fliegt nach Hause? Diese Frage beeinträchtigt die Urlaubsplanung ganz massiv“, sagt Ralf Hieke. Eltern sollten hier ein Szenario im Hinterkopf haben, rät er.
Es gebe mehrere Möglichkeiten, dem Kostenrisiko zu begegnen: Entweder bietet die Destination selbst eine finanzielle Absicherung für den Quarantänefall. Oder der Reiseveranstalter hat diesen Fall mit einer speziellen Covid-Versicherung abgedeckt. Ansonsten bietet sich der Schutz über eine private Reiseversicherung an, die auch den Quarantänefall abdeckt. Hier gilt: die Police genau prüfen.
Zudem ist Quarantäne vorgeschrieben für Ungeimpfte und Kinder unter zwölf Jahren, wenn diese aus einem Hochrisikogebiet heimkehren. Mindestens fünf Tage Quarantäne werden dann fällig. Für Genesene und Geimpfte gilt das nicht. Eine Übersicht der betroffenen Länder und Regionen bietet das Robert Koch-Institut (RKI) auf seiner Webseite. In Europa sieht es derzeit entspannt aus: Auch Spanien, Portugal, Zypern und Griechenland sind keine Hochrisikogebiete mehr. Weiterhin aber andere beliebte Urlaubsländer wie die Türkei und Ägypten sowie das Transitland Slowenien. (Lesen Sie auch: Urlaub 2021: Diese Corona-Regeln müssen Reisende aus Risikogebieten beachten)