Neben Fulda berichtet in Hessen die Stadt Frankfurt davon. Und auch außerhalb Hessens taucht dieses technische Problem offensichtlich auf, die Stadt Düsseldorf weist ebenfalls auf ihrer Internetseite darauf hin. Und beim Blick auf die täglich aktualisierte Deutschlandkarte mit den RKI-Fallzahlen fällt auf, dass in einigen Kreisen zuletzt die Zahlen entgegen des allgemeinen Trends verdächtig zurückgingen.
Neben den verfälschten Inzidenzen führe dies aber zu einem weiteren Problem: Auch auf die Benachrichtigung von Infizierten wirke sich das Softwareproblem massiv aus, heißt es aus Frankfurt. Statt zwei bis drei Tagen dauere es derzeit rund sieben Tage, bis das Schreiben ankomme.
Das Gesundheitsamt Frankfurt bittet daher positiv Getestete, sich umgehend in Isolierung zu begeben – auch wenn noch kein Schreiben des Gesundheitsamtes eingetroffen ist.
Seit Donnerstag steigen viele Inzidenzen – wie in Fulda – wieder. „Durch Zwischenupdates der Software hat sich die Situation bei der Erfassung der Daten im Gesundheitsamt des Landkreises Fulda etwas entspannt“, teilte uns die Kreispressestelle am Mittwochabend mit. Die Meldeprobleme seien aber noch nicht in Gänze behoben. Somit ist für die kommenden Tage weiterhin mit steigenden Inzidenzen zu rechnen. Freitag war dies bereits das Fall.
Und wie sieht es in den Nachbarkreisen Main-Kinzig und Vogelsberg aus? Die Kreispressestelle in Lauterbach berichtete am Donnerstag auf Anfrage, bislang keine Probleme mit der Software gehabt zu haben. Der Main-Kinzig-Kreis hingegen teilte mit, ebenfalls betroffen gewesen zu sein, der zwischenzeitliche Meldungsstau sei aber abgearbeitet.
Wie stark sich das Problem mit der RKI-Software auf die bundesweiten Zahlen ausgewirkt hat und noch auswirkt, bleibt Spekulation. Auf Anfrage unserer Zeitung teilte das Robert Koch-Institut am Donnerstag mit, es habe zwar den Überblick über die an das RKI übermittelten Fälle, es könne jedoch keinen systematischen Überblick darüber geben, wie viele Meldungen in den Gesundheitsämtern nicht zeitnah verarbeitet werden können.
„Dennoch gibt es einige anekdotische Berichte sowie Anfragen an das RKI, dass es aufgrund der sehr hohen Anzahl der Meldungen in den Ämtern zu einem Rückstau kommt, auch in den Ämtern ohne eventuelle Softwareprobleme“, so das RKI.
Bei den erforderlichen Verbesserungen der Software gehe es neben der Behebung von aktuellen Problemen auch um Verbesserungen der Benutzerführung, „damit Vorgänge einfacher und schneller bearbeitet werden können, und um technische Ertüchtigungen, damit die großen Datenmengen insgesamt bewältigt werden können“. Das RKI sei in engem Austausch mit den Gesundheitsämtern und unterstütze entsprechend. (dk)