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Dipperz bekommt Containerdorf: Lösung für Unterbringung von zugewiesenen Flüchtlingen

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Von: Rainer Ickler

Hinter dem Eingang, an dem das Auto steht, soll die Containeranlage neben dem Wertstoffhof entstehen.
Hinter dem Eingang, an dem das Auto steht, soll die Containeranlage neben dem Wertstoffhof entstehen. © Rainer Ickler

Um die zugewiesenen Flüchtlinge unterbringen zu können, wird die Gemeinde Dipperz neben dem Wertstoffhof eine Wohncontaineranlage für 48 Personen aufstellen. Dies hat die Gemeindevertretung beschlossen.

Dipperz - Wie viele andere Kommunen in Deutschland hat auch die Gemeinde Dipperz große Probleme, Wohnraum für Flüchtlinge zu finden. Schon seit vielen Monaten wird darüber in der 3800-Einwohner-Gemeinde diskutiert. Die Bereitschaft, private Wohnungen zur Verfügung zu stellen, ist nicht mehr vorhanden, stellte nun Bürgermeister Klaus-Dieter Vogler (parteilos) fest. Gemeinschaftsunterkünfte in Bürger- oder Vereinshäusern will die Gemeinde nicht. Deshalb bleibt nur die Containerlösung, der jetzt zugestimmt wurde. Damit können die Container in Auftrag gegeben werden.

Fulda: Containerdorf in Dipperz - Lösung für Flüchtlings-Unterbringung

Circa 450.0000 Euro sollen sie kosten. Rund 80 Prozent dieser Summe trägt der Landkreis Fulda. Die Lieferzeit beträgt nach Angaben von Bürgermeister Vogler zwischen 8 und 16 Wochen. Dipperz gehört neben Petersberg, Großenlüder, Eichenzell, Kalbach und Neuhof zu den Kommunen im Landkreis, die sich für eine Containerlösung entschieden haben. Sie haben ansonsten keine Möglichkeit, die ihnen zugewiesenen Flüchtlinge unterzubringen.

Mit dem Landkreis wird eine Rahmenvereinbarung geschlossen, in der die Details geklärt werden. Unter anderem soll festgeschrieben werden, dass der Kreis die laufenden Kosten trägt.

Vogler machte vor den Mitgliedern der Gemeindevertretung noch einmal deutlich, dass es für Dipperz keine andere Lösung gebe. Nach dem sogenannten Königsteiner Verteilungsschlüssel müsse die Gemeinde – gemessen an der Einwohnerzahl – drei Prozent an Flüchtlingen aufnehmen. „Das sind 100 bis 110 Personen“, sagte Vogler. Derzeit leben rund 60 Flüchtlinge in privaten Unterkünften.

Bei der Suche nach einem geeigneten Platz für die Container sei nur der Platz neben dem Wertstoffhof infrage gekommen. Er befindet sich in der Nähe der Sportanlagen, etwa 200 Meter von der Wohnbebauung entfernt. Der Platz gehört der Gemeinde, es gibt einen Strom- und Wasseranschluss, und die Abwasserentsorgung ist gewährleistet. Andere Möglichkeiten, etwa am alten Sportplatz, seien nicht möglich gewesen.

Die Anlage sieht acht Module vor, zu denen jeweils drei Container gehören. In zwei Containern können sechs bis acht Personen wohnen, im dritten befindet sich der sanitäre Bereich.

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