Innovation bedeute dabei nicht, originell zu sein, sondern nutzerorientiert neue Lösungen zu finden, betonte Twents. Viele Symbole und Zeichen im barocken Dom könnten nicht mehr ohne weiteres entschlüsselt werden. „Für das Heilige brauchen wir in unserer Zeit neue, sprechende Symbole, die direkt zugänglich sind und mit denen ich in Interaktion treten kann“, so Twents. „Das probiert die Installation aus – mit Video-Projektionen, guter Sprache und künstlerischem Design des 21. Jahrhunderts.“
Dazu fand während der Veranstaltung auch die Uraufführung eines Textes von Marco Michalzik statt, der in einer Auftragsarbeit das Ausstellungs-Motto „Im Hier und Jetzt“ interpretiert hat. Sein Bruder Jonas Michalzik hat dazu ein Video produziert, das nun als Teil der Erlebnisinstallation auf die große Chortreppe im Dom projiziert wird.
An insgesamt neun Stationen gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Motto „Im Hier und Jetzt“ zu erleben und zu reflektieren. So steht in der Andreaskapelle beispielsweise ein großer Baum, dessen Origamiblätter durch die Besucher des Doms nach und nach wachsen sollen. Ein Sandpendel im Eingangsbereich dreht sich um das Thema „Anstoßen“. Am Sturmiusaltar lässt eine Niedervoltspannung einen Schriftzug erstrahlen, an anderer Stelle offenbart UV-Licht eine geheime Botschaft in Porträt-Bildern. Zum Beten und Bitten lädt schließlich die fast leergeräumte und atmosphärisch beleuchtete Bonifatiusgruft ein.
„Gerade in einer immer dynamischeren Welt freuen wir uns, dass unsere Installation es schafft, auf moderne und individuelle Weise Menschen in die Gegenwart und – wenn sie das möchten – auch zu ihrem persönlichen Glauben zu führen”, sagte Bernadette Wahl von der Citypastoral Fulda. Sie hat die Ausstellung gemeinsam mit Corinna Antochin vom Dekanat Fulda sowie der Ideenagentur „Schöne Aussicht“ entwickelt.
Die Erlebnisinstallation im Fuldaer Dom ist Teil des Rahmenprogramms des Bistum Fulda zur Landesgartenschau. Unter dem Titel „Überraschend vielfältig!“ lädt die katholische Kirche dabei im und rund um den Fuldaer Dom zum Verweilen und Staunen ein. In sonst oft versteckten Gärten mitten in der Stadt sowie auf dem Gelände der Landesgartenschau gestalten Verbände, Gruppen und Initiativen bis in den Oktober hinein ein buntes Programm. Mehr dazu unter: www.lgs.bistum-fulda.de
Die Installation im Dom ist Teil eines Rahmenprogramms des Bistums Fulda zur Landesgartenschau in Fulda. Auftraggeber waren das Domkapitel und die bistumseigene Projektgruppe zum Thema Landesgartenschau. Die Ausstellung kann bis zum 29. Oktober 2023 während der regulären Öffnungszeiten des Doms besucht werden. Während der Gottesdienstzeiten ist keine Besichtigung möglich. Der Eintritt ist frei.
Besucherinnen und Besucher können die Installation im Dom mit Hilfe eines gedruckten „Navigator-Flyers“ eigenständig entdecken. Informationen zu den Stationen gibt es auch auf einer zugehörigen Internetseite. An ausgewählten Terminen werden darüber hinaus einstündige spirituelle Führungen angeboten. An Pfingsten sowie ausgewählten Wochenenden laden im benachbarten Domdechaneigarten Eis, Liegestühle und so genannte Welcome Teams zum Entspannen ein. Weitere Informationen, Termine und Anmeldung zu den Führungen im Internet unter: www.dom-zu-fulda.de. (ah)