Dabei habe er – trotz Höhen und Tiefen und obwohl es anstrengend war – stets Freude an seiner eigentlichen Arbeit gehabt. Hochheimer, der zwischenzeitlich auch mal das „Buttermarkt-Bistro“ am gleichnamigen Platz geführt hatte, betont: „Ich habe ja mein ganzes Leben in der Gastronomie zugebracht, und an unseren Gästen liegt es nicht.“ Außer in der Corona-Zeit habe es keine Probleme gegeben. Er habe das getan, was er immer wollte – einen Mittagstisch anbieten: „Und damit konnten wir gut leben.“
Jetzt habe er die Chance ergreifen müssen, die sich ihm bot: „Ich wollte nie hier rauskriechen, sondern aufrecht auf zwei Beinen gehen.“ Künftig wird er anderswo tätig sein, nicht mehr als Selbstständiger, aber im gleichen Bereich. Wo genau, das will er noch nicht verraten. Und auch für das Lokal am Gemüsemarkt, das Hochheimer gepachtet hatte, gibt es bereits Pläne, weiß er zu berichten.
Trotzdem spricht er auch von einem „ganz großen weinenden Auge“: „Die Zeit im Mercado war immer gut, der Abschied fällt daher schwer“. Anderthalb Monate werden im Mercado noch die Freunde von vegetarischen Speisen verwöhnt, dann werden die Pforten geschlossen.
Die Hochheimers sind indes nicht die einzigen, die schließen müssen. Erst kürzlich war bekannt geworden, dass die Bäckerei Wess ihre Filiale in Horas dicht macht. Nun ist klar, dass auch am Hauptsitz in der Kanalstraße voraussichtlich Ende September dieses Jahres die Lichter ausgehen. Das bestätigte gestern Jürgen Wess gegenüber unserer Zeitung.
Auf die Gründe möchte der Inhaber nicht näher eingehen, erklärt aber, dass auch in diesem Fall die schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt ausschlaggebend für das Aus war: Neues Personal ist kaum zu finden. Damit geht auch hier ein bedeutendes Stück Bäcker- und Stadtgeschichte zu Ende.
Zum Jahreswechsel ist bereits die Metzgerei Oestreich in Engelhelms geschlossen worden. Metzgermeister Martin Oestreich hat diesen Schritt mit der Geschäftsentwicklung begründet.