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Touri-Boom in Fulda: Wieso Menschen aus ganz Deutschland in der Barockstadt Urlaub machen

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Von: Anne Burkard

Auch Petra Ley, Inge Zachan und Angelika Wernhardt aus Kassel, haben sich dazu entschieden, ihre freie Zeit in Fulda zu verbringen.
Auch Petra Ley, Inge Zachan und Angelika Wernhardt aus Kassel haben sich dazu entschieden, ihre freie Zeit in Fulda zu verbringen. © Anne Burkard

Ob Ein-Tages-Ausflug oder eine längere Auszeit – Fulda ist für Urlauber aus ganz Deutschland ein beliebtes Reiseziel. Doch woher kommen sie, und wieso haben sie sich gerade die Barockstadt in Hessen ausgesucht?

Fulda - „Heute ist Fulda an der Reihe“, sagt Angelika Wernhardt. Die 63-Jährige ist zusammen mit Inge Zachan (88) und Petra Ley (66). Sie kommen aus Hessen, sind aus Kassel mit dem Zug angereist: „Wir machen immer Kurzausflüge. Heute wollen wir in den Dom, den Schlosspark und vielleicht auch ins Stadtschloss.“

Statt einer Stadtführung machen die Drei einen eigenen, entspannten Stadtrundgang und genießen die Zeit . Jann und Hilde Meeuw sind für eine Familienfeier sechs Stunden mit dem Auto aus Friesland angereist: „Wir mussten zum ersten Mal am Berg anfahren. Das kennen wir aus dem flachen Friesland nicht“, sagt die 60-Jährige lachend.

Fulda: Touristen-Boom - wieso Menschen aus ganz Deutschland zum Urlaub kommen

„Am Sonntag gehen wir auf jeden Fall noch ins Feuerwehrmuseum“, fügt ihr 54 Jahre alter Mann hinzu. Durch die Innenstadt wollen die beiden ganz gemütlich mit einem Stadtplan schlendern – und vielleicht einen Halt in der Eisdiele einlegen (lesen Sie auch hier: Spätlesefest gestartet - zwei Wochen lang Wein und Kulinarik im Schlosshof).

Edith Beck und Gerd Frick aus Richtung Bad Mergentheim in Baden-Württemberg kommen gerade aus ihrem Wanderurlaub in Tann und wollen auf dem Rückweg Halt in der Barockstadt machen. „Wir sind erst seit einer Stunde hier. Aber Dom, Schlosspark und die Innenstadt stehen auf jeden Fall auf unserem Plan“, erzählt die 52-jährige Baden-Württembergerin.

Für die Rhön hat der 67-Jährige einen Verbesserungsvorschlag: „Es gibt einfach zu wenig Gaststätten auf den Wanderwegen. Wir wandern zwischen 15 und 20 Kilometer, mit dem Fahrrad - ich betone ohne Motor - fahren wir zwischen 50 und 100 Kilometer. Da braucht man etwas zum Einkehren.“

Auch Gerd Frick und Edith Beck aus Richtung Bad Mergentheim und Hilde und Jann Meeuw aus Friesland haben sich dazu entschieden, ihre freie Zeit in Fulda zu verbringen.
Auch Gerd Frick und Edith Beck aus Richtung Bad Mergentheim und Hilde und Jann Meeuw aus Friesland haben sich dazu entschieden, ihre freie Zeit in Fulda zu verbringen. © Anne Burkard

Ulrike Collée aus Limburg war vor 30 Jahren einmal in Fulda. Die 59-Jährige hat sich ihren ganz persönlichen Stadtführer gesichert: Ihr ehemaliger Arbeitskollege, Harald Bohl, wohnt in Lütter und kennt sich bestens in Fulda aus. „Einmal Rhön, einmal Stadt“, fasst es der 61-Jährige kurz und knapp zusammen.

„Wir waren schon im Dahliengarten und in der Michaelskirche. Fulda ist etwas weitläufiger als das kompakte Limburg“, sagt Collée. „Vielleicht machen wir ja noch einen Abstecher nach Schloss Fasanerie.“ Einige Touristen wollten sich – statt selbst durch die Stadt zu schlendern – lieber einer Stadtführung anschließen.

„Das Sommerpaket lief sehr gut. Von den Gästen haben wir durchweg positives Feedback zu unserem Angebot bekommen“, sagt Dominik Höhl, Leiter des Tourismus und Stadtmarketings Fulda über die Stadtführungen in der Barockstadt. In diesem Jahr habe die Touristinformation Fulda bislang 2419 Führungen mit insgesamt 25.400 Teilnehmern gezählt.

Video: Start des Spätlesefests 2022 im Hof des Fuldaer Stadtschlosses

Die Spitzenmonate waren Juni und Juli. „Wir sind damit teilweise über dem Niveau von 2019.“ Im Juni fanden laut Höhl 518 Führungen mit 5885 Gästen statt, im Juli 637 Führungen mit 7932 Gästen. 

„Die Ausstellung ,Design und Dynastie‘ war besonders erfolgreich.“ Mehr als 8500 Besucherinnen und Besucher haben sie bislang gesehen. Die Stadtführungen machen rund 70 aktive Gästeführer. Wer Interesse an der Fuldaer Kultur und Geschichte hat und kommunikativ ist, kann sich bei der Touristinformation unverbindlich melden.

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