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„Schön, dass es losgeht“: Johannes Rothmund ist jetzt der Herr im Schlösschen

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Von: Volker Nies

Johannes Rothmund steht an seinem Schreibtisch im Bürgermeister-Büro im Schlösschen in Eichenzell
Neuer Schreibtisch, neuer Job: Johannes Rothmund an seinem ersten Tag im Amt als Bürgermeister von Eichenzell. © Volker Nies

Lange hat Johannes Rothmund (45, CDU) im Wahlkampf für diesen Moment gearbeitet: Jetzt ist er Eichenzeller Bürgermeister. Viel Zeit zum Durchatmen hatte er am Dienstag an seinem ersten Arbeitstag im Schlösschen nicht.

Eichenzell - Mit einem, wie er sagt, „merkwürdigen Moment“, begann der Tag. Johannes Rothmund fuhr morgens in Langenbieber zur Arbeit – aber erstmals seit 20 Jahren nicht nach Fulda sondern nach Eichenzell. „Es ist schön, dass es jetzt richtig losgeht – auch wenn ich in den vergangenen Wochen regelmäßig im Schlösschen war und in viele Themen eingebunden war“, sagt Rothmund. Vergangene Woche war Rothmunds Vorgänger Dieter Kolb (parteilos) verabschiedet worden.

Der Arbeitstag begann mit einer Andacht mit den Pfarrern Guido Pasenow und Edwin Röder im Kultursaal – und coronabedingt nur 30 Mitarbeitern, die sich im Saal verteilten. „Wenn man sich auf einen langen gemeinsamen, Weg macht, schadet es nicht, Gott um Unterstützung, Kraft und Besonnenheit zu bitten.“

Von seiner Mitarbeiterin Sabrina Gärtner bekam er den Schlüssel zur Eingangstür zum Schlösschen – und einen Anhänger mit der Aufschrift „Schlossherr“. „Ich habe jetzt nicht nur meinen Traumjob, sondern ich darf auch am schönsten Arbeitsplatz eines Bürgermeisters im Landkreis arbeiten. Nur der Fuldaer Oberbürgermeister hat ein noch schöneres Büro.“

An seinem Arbeitsplatz bekam er Zugang zu seinem E-Mail-Postfach – ein Postfach, das schon seit Donnerstag in Betrieb ist und in dem bereits unzählige Mails eingegangen sind. „Die Mails werde ich am Abend beantworten“, sagt er.

Am Vormittag fand die tägliche Corona-Runde mit Vertretern aller Abteilungen statt. Dabei ging es auch darum, dass die Eichenzeller Kindergärten gestern den eingeschränkten Regelbetrieb aufgenommen haben. Am Nachmittag traf Rothmund mit den Abteilungsleitern zusammen – auch, um die erste Gemeindevorstandssitzung vorzubereiten, die am Mittwoch stattfindet.

Rothmund sprach mit verschiedenen Mitarbeitern und mit Kämmereileiter Simon Herr. Dabei ging es auch um die Finanzlage der Gemeinde. „Wir werden wegen der zu erwartenden Einnahmeverluste einen Nachtragshaushalt vorlegen. Das wird nicht vor September geschehen“, sagt Rothmund.

In den nächsten zwei bis drei Wochen will Rothmund jede Außenstelle besuchen – wie den Abwasserverband, den Bauhof oder die Kindergärten, um sich den 130 Mitarbeitern vorzustellen. Das wird nicht einfach, denn das Verbot für Fremde, einen Kindergarten zu betreten, das gilt auch für den Bürgermeister.

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