Rothmund will Anreize für junge Familien schaffen - und gibt ein Versprechen ab

Kein Sektempfang, keine Begleitung durch die Familie: Die Amtseinführung von Johannes Rothmund (CDU) als Bürgermeister von Eichenzell konnte nur in kleinem Rahmen stattfinden. In seiner Antrittsrede benannte er drei Ziele für die Zukunft.
- Eichenzell soll für junge Familien und für ältere Menschen gleichermaßen attraktiv sein
- Johannes Rothmund kündigt „kooperativen Führungsstil“ im Schlösschen an. Dieter Kolb soll einen feierlichen Abschied bekommen.
- Hochwasserschutz wird wichtiges Thema der nächsten Jahre sein
Eichenzell - Johannes Rothmund trat beim offiziellen Amtswechsel am Donnerstagabend als letzter Redner ans Pult – und hatte noch einiges zu sagen: „Für die Zukunft haben wir wichtige Ziele. Wir müssen Anreize schaffen, um junge Familien anzusiedeln, die Gemeinde sollte aber gleichzeitig auch so gestaltet sein, dass sie für Senioren attraktiv ist. Und als klimafreundliche Kommune müssen wir bei jeder Entscheidung deren Nachhaltigkeit im Auge haben“, betonte Rothmund.
Es sei wichtig, dass weitere Bau- und Gewerbegebiete ausgewiesen werden und Baulücken geschlossen werden. Beim Thema Kinderbetreuung stehe nicht unbedingt die Frage nach möglichst günstigen Gebühren im Vordergrund, sondern eine qualitativ gute Arbeit. Der Ausbau der Betreuungsplätze für unter Dreijährige sei ein vordringliches Ziel. Ihm sei bewusst, dass die Lösungen dabei weder einfach noch kostengünstig seien.
Rothmund: Hochwasserschutz wird in Eichenzell wichtiges Thema sein
Darüber hinaus möchte Rothmund die Bürgerschaft in Entscheidungsprozesse stärker einbeziehen. „Neben offenen Beteiligungsmodellen sollten wir auch über die Einrichtung themenbezogener Kommissionen reden.“
Beim Thema Gewerbesteuer betonte er, dass die Gemeinde Abhängigkeiten vermeiden müsse. Er sei zuversichtlich, dass weitere Betriebe angesiedelt werden könnten. Auch bei der Einkommenssteuer sehe er Potenzial.
Ein wichtiges Thema sei der Hochwasserschutz. „Der Ausbau wird uns in den nächsten Jahren intensiv beschäftigen. Nicht nur in diesem Zusammenhang halte ich einen engen Kontakt mit der Land- und Forstwirtschaft für zwingend erforderlich.“ Der Idee für eine Großstadt erteilte er eine Absage: „Wir sollten mit unseren Partnern und Nachbarn themenbezogen zusammenarbeiten, statt die Schaffung einer Großstadtutopie als Ziel auszugeben.“
Nach zwölf Jahren als Bürgermeister: Abschied für Dieter Kob geplant
Im Schlösschen setze er auf einen kooperativen Führungsstil, der den Mitarbeitern viel Selbstständigkeit einräume. Am Ende gab er noch ein Versprechen ab: „Sobald es möglich ist, möchte ich in dieser Runde mit Ihnen auf Eichenzell anstoßen.“ Auch der scheidende Bürgermeister Dieter Kolb (parteilos) solle so einen feierlichen Abschied bekommen. Es sei schade, dass weder die Familien noch andere Gäste an diesem Abend mit dabei sein konnten: „Als ich nach Hause kam, habe ich mit meiner Frau noch ein Glas Wein getrunken“, sagte Rothmund.