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Weihnachtsmarkt in Fulda: 90.000 Besucher an den Wochenenden - Kritik an Öffnungszeiten

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Von: Suria Reiche

Fulda: Weihnachtsmarkt offiziell eröffnet
Auch in diesem Jahr erfreute sich der Fuldaer Weihnachtsmarkt großer Beliebtheit. © Memento36

Am Weihnachtsmarkt kam in den vergangenen Wochen beinahe niemand vorbei: Anders als in den vergangenen Jahren musste sich an keine Corona-Regeln gehalten werden. Entsprechend voll war der Markt – wegen der Energiekrise gab es aber andere Einschränkungen.

Fulda - Die Zeit verging wie im Flug: Die Buden auf dem Weihnachtsmarkt in der Fuldaer Innenstadt öffnen am Freitag zum letzten Mal in diesem Jahr. Hinter der Stadt, den vielen Gästen und den Händlern liegen vier Wochen voller Vorfreude auf das Weihnachtsfest am Wochenende. Zuletzt hatten die Buden an jedem Tag der Woche von 12 bis 20 Uhr geöffnet.

Fulda: 90.000 Menschen besuchten Weihnachtsmarkt an den Wochenenden

Die Öffnungszeiten waren aufgrund der Energiekrise im Vergleich zu den Jahren, die nicht von Corona bestimmt waren, verkürzt worden. Für Nathalie Heil, die an ihrem Stand „Akasha“ Duftöle, Heilkräuter und Co. verkauft hat und deren Bude zu einer der schönsten auf dem Weihnachtsmarkt gewählt wurde, waren die verkürzten Öffnungzeiten nicht von Bedeutung: „Wir haben auch davor immer um 20 Uhr geschlossen und haben durch die verkürzten Zeiten lediglich morgens eine Stunde später geöffnet.“

Die Betreiber der Stände, an denen es Glühwein gibt, hatten da ein schwereres Los. Paul Pawlowski-Rothenbücher, Mitinhaber der Heimat am Buttermarkt zum Beispiel hätte abends den Heimat-Stand gern noch eine Stunde länger aufgehabt. Niels Völlmecke vom Glühweinstand „Zum Glühwürmchen“ nennt auch einige Kindergartengruppen und Familien, die sich über eine frühere Öffnung gefreut hätten. „Und die Gäste am Glühweinstand würden abends lieber etwas länger verweilen.“ Die Resonanz der Besucher sei jedoch durchweg positiv gewesen und es sei schön zu sehen, wie der Markt sich qualitativ stetig weiterentwickele.

Auch Pawlowski-Rothenbücher und sein Team seien alles in allem positiv überrascht und zufrieden mit dem Geschäft auf dem Weihnachtsmarkt. „Man hat gemerkt, dass sich unsere Gäste nach Normalität und einer Vorweihnachtszeit mit Glühwein und Geselligkeit gesehnt haben – und das ohne Auflagen und Einschränkungen.“

Einschränkungen gab es jedoch auch diesbezüglich, dass die ersten beiden Montage von der Stadt zu Ruhetagen auserkoren wurden, um Energie einzusparen. Das hat nicht nur für die Händler am Weihnachtsmarkt bedeutet, dass an diesen Tagen keine Einnahmen erzielt wurden. Auch der Innenstadthandel hat über eine leere Stadt an den Tagen geklagt. Für den 12. und den 19. Dezember wurde die Ruhetagsregelung dann letztendlich aufgehoben, um auch den Innenstadthandel durch eine höhere Besucherfrequenz zu unterstützen.

Weihnachtsmarkt in Fulda: Positive Bilanz trotz Energiekrise

Die stärksten Besuchertage sind jedoch ohnehin eher die Adventswochenenden gewesen. An den Tagen von Donnerstag bis Sonntag schätzt Dominik Höhl, Leiter Tourismus und Marketing, die Besucherzahlen auf jeweils fast 90.000. „Ein besonderes Highlight war in diesem Jahr mit fast 6000 Besuchern das Weihnachtssingen auf dem Domplatz“, sagt er und betont, wie sehr sich die Stadt freut, auf „wunderschöne vorweihnachtliche Wochen mit einem größtenteils traumhaften Winterwetter zurückblicken zu dürfen“. Der Fuldaer Weihnachtsmarkt erfreue sich jährlich großer Beliebtheit bei Menschen von nah und fern und biete für jeden Geschmack etwas. (Lesen Sie auch: „Schneiders Erbsensuppe ist Heimat“: Protestaktion auf dem Fuldaer Weihnachtsmarkt)

Für die Stadt und die gesamte Region sei der Fuldaer Weihnachtsmarkt sowohl wirtschaftlich als auch touristisch ein wichtiger Baustein. „Von einem hoch attraktiven Weihnachtsmarkt profitieren nicht nur unmittelbar die Standbetreiber, sondern auch Handel, Gastronomie, Hotellerie und Dienstleister“, sagt Höhl und bekommt Zustimmung von Reginald Bukel, dem ersten Vorsitzenden des City Marketings: „Der Weihnachtsmarkt ist ein ganz, ganz wichtiger Besuchermagnet für den innerstädtischen Handel.“ Wegen des Marktes kämen viele Menschen aus dem Umland in die Stadt. Aber auch Touristen werden angezogen: „Wir haben von einigen Hoteliers gehört, dass manche Besucher extra nach Fulda kommen, um auf den Weihnachtsmarkt zu gehen.“ Das wirke sich auch positiv auf den Handel in der Stadt aus.

Dass der Weihnachtsmarkt an den ersten beiden Montagen geschlossen blieb, sei daher vor allem, was die Kommunikation betroffen hat, unglücklich gewesen. „Manche Touristen sind gekommen, um auf den Weihnachtsmarkt zu gehen und wussten gar nicht, dass er geschlossen war.“ Dass sie stattdessen in Fuldas Geschäften shoppen gegangen sind, sei die andere Seite der Medaille. Und sowieso habe sich das Problem mit der Kehrtwende weg vom Ruhetag am Montag erübrigt.

Video: Der Weihnachtsmarkt in Fulda ist eröffnet

Ohnehin geht es für die Menschen auf dem Weihnachtsmarkt aber nicht nur ums Kaufen, Glühweintrinken oder Geld einnehmen. Der Fuldaer Weihnachtsmarkt bietet laut Höhl auch ein Stück Lebensfreude und die Gelegenheit zum Treffen mit Freunden und Bekannten. „Zugleich stellt er eine stimmungsvolle Vorbereitung auf das Weihnachtsfest dar.“

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