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20 Grad in Kitas und keine Beleuchtung am Schlösschen - Gemeinde Eichenzell spart Energie

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Von: Volker Nies

Die Gemeinde Eichenzell greift zu drastischen Mitteln, um den Energieverbrauch zu reduzieren: In den Gruppenräumen der Kindergärten beträgt die Höchsttemperatur im Winter 20 Grad, in den Bürgerhäusern 19 Grad.

Eichenzell - Der Verzicht auf die Beleuchtung des Schlösschens seit vergangener Woche und die Streichung der Weihnachtsbeleuchtung in den Straßen sind die sichtbarsten Zeichen des Sparkurses der Gemeinde Eichenzell im Kreis Fulda.

Energiekrise: Gemeinde im Kreis Fulda greift zu drastischen Mitteln

„Wir haben im Gemeindevorstand beschlossen, Energieeinsparmaßnahmen in und an öffentlichen Gebäuden sowie im Bereich von öffentlichen Plätzen ab sofort umzusetzen“, berichtet Bürgermeister Johannes Rothmund (CDU) unserer Zeitung. Dazu gehören das Abschalten aller gemeindlichen Brunnen, das Ausschalten aller Gebäude- und Objektanstrahlungen wie des Schlösschens, und der Verzicht auf die Weihnachtsbeleuchtung in den Straßen. In Kitas und Bürgerhäusern soll Weihnachtsbeleuchtung erhalten bleiben.

Die Raumtemperaturen in Gemeindegebäuden sinkt auf höchstens 19 Grad in Aufenthaltsräumen wie Büros, Vereinsräumen und Bürgerhäusern. Flure und Toilettenanlagen sollen auf nicht mehr als 16 Grad Celsius beheizt werden. 20 Grad gelten in den Gruppenräumen der Kindergärten. (Lesen Sie auch: „Energie ist mittlerweile die Hauptzutat“: Bäckereien kämpfen mit steigenden Kosten)

Zugleich appelliert Rothmund an alle Bürger, Energie zu sparen: „Insbesondere das Heizverhalten sowie die Beleuchtung der Außenanlagen gerade in der Weihnachtszeit bieten große Einsparpotenziale. Dies ist nicht nur ein Beitrag eines Jeden zur Energiesicherheit, sondern es tut wegen der extrem gestiegenen Energiepreise auch jedem Geldbeutel gut.“

Gemeindevertreter fordern teilweise nächtliche Abschaltung der Straßenbeleuchtung

Mit dem Thema Energiesparen hatten sich am Donnerstagabend bereits die Gemeindevertreter befasst. Alle Fraktionen brachten einen gemeinsamen Antrag ein, in dem sie den Gemeindevorstand dazu auffordern, mehr fürs Energiesparen zu tun. „Wir befinden uns in den Anfängen einer Energiekrise, deren Ausmaße noch nicht allen klar sind“, erklärte Bürgerliste-Fraktionschef Joachim Weber in der Begründung des Antrags.

In vielen Bereichen konsumierten die Menschen unverändert weiter Energie. Die Krise sei aber nur dadurch abzumildern, indem über nahezu alle, auch unpopuläre Maßnahmen nachgedacht werde. Ein ungebremster Energieverbrauch koste nicht nur viel Geld, sondern gefährde auch die Energievorsorgung. (Lesen Sie auch: Preise für Brennholz steigen deutlich - Forstleute sorgen gegen Diebstahl vor)

Das Eichenzeller Schlösschen wird seit vergangener Woche nicht mehr beleuchtet.
Das Eichenzeller Schlösschen wird seit vergangener Woche nicht mehr beleuchtet. © Volker Nies

Die Gemeindevertreter fordern den Gemeindevorstand in ihrem Beschluss auf, „alle sinnvollen Maßnahmen zum Einsparen von Energie zu prüfen und, wenn vertretbar, auch kurzfristig umzusetzen.“ Dazu gehöre insbesondere auch eine teilweise nächtliche Abschaltung der Straßenbeleuchtung.

Der Gemeindevorstand solle zudem einen Aufruf an Bürger und Betriebe starten, auf alle überflüssigen Beleuchtungen und Heizungsverbräuche zu verzichten. Dazu zählten vor allem Fassadenbeleuchtungen, Leuchtreklamen oder Außenreklamen. Der Gemeindevorstand solle zudem im Mitteilungsblatt regelmäßig zum Energiesparen motivieren.

„Ich danke den Gemeindevertretern für ihre Rückendeckung“, sagte Rothmund. „Die Dinge, die Sie wünschen, hat die Gemeindeverwaltung schon auf den Weg gebracht.“

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