Genug gespart: Viele Wahrzeichen in Hessen leuchten bald wieder - auch der Dom in Fulda

In Kassel wird der Herkules demnächst wieder im Dunkeln angestrahlt, und auch der Fuldaer Dom wird illuminiert. Eine Verordnung, die Denkmäler nachts im Dunkeln ließ, läuft aus.
Fulda - Nach vielen Monaten der Dunkelheit sollen in mehreren Städten in Hessen bekannte Wahrzeichen und repräsentative Gebäude bald wieder beleuchtet werden. Grund ist das Auslaufen der Energiesparverordnung des Bundes am 15. April. In einigen Städten dagegen bleiben repräsentative Gebäude zunächst weiter im Dunkeln, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.
Energiekrise: Wahrzeichen in Hessen werden wieder angestrahlt
In Fulda wurden wie in vielen Städten die Denkmäler in den Wintermonaten nicht mehr beleuchtet. Ab dem 16. April ändert sich das wieder. Am Dom wird dabei zudem auf eine neu installierte besondere LED-Technik gesetzt, wie die Stadtverwaltung mitteilt. In den Sommermonaten seien die Zeitschaltuhren der „Akzentbeleuchtungen“ so eingestellt, dass sie etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang den Strom anknipsen und dann um etwa 23 Uhr wieder aus.
„Die Schaltzeiten sind demnach sehr kurz und vom Energieaufwand her fast vernachlässigbar“, erklärt die Stadt. Für den Sommer sehe die Stadt auch aufgrund der Energieversorgung mit Wind und Sonne weniger Probleme als in den Wintermonaten. Der Stromverbrauch für die Illumination der weiteren Wahrzeichen sei gering, da sie zu einem großen Teil bereits auf die stromsparende LED-Technik umgestellt sei.
Auch in Kassel werde dem Auslaufen der Energiesparverordnung laut Mitteilung der Stadt die Illumination besonderer Bauwerke und andere Effektbeleuchtungen im öffentlichen Raum wieder möglich sein. So sollen etwa der Herkules auf dem Gipfel des Bergparks Wilhelmshöhe, das Museum Fridericianum, die Drahtbrücke oder der Zwehrenturm ab dem 16. April wieder angestrahlt werden. Auch in Kassel heißt es also: Genug gespart.
In Bad Hersfeld wurde zuletzt beispielsweise auf die Beleuchtung der Stiftsruine, des Klausturms und des Jugendhauses verzichtet. Die Kirchen hatten ebenfalls die Außenbeleuchtung ausgeschaltet. Wie es nach dem Auslaufen der Bundesverordnung weitergeht, steht nach Angaben der Stadtverwaltung noch nicht fest. Der Magistrat werde eine Entscheidung treffen, wenn die Verordnung nicht noch einmal verlängert werden sollte. „Allerdings ist das Thema öffentlicher Beleuchtung im Sommer aufgrund viel geringerer Betriebsstunden auch von abnehmender Bedeutung - bis zum Herbst“, sagte ein Sprecher.
Seit Beginn der Einsparmaßnahmen war in Darmstadt nach einem Beschluss einer Task Force Energieversorgung bei 27 Objekten die Beleuchtung abgeschaltet worden. Darunter war auch der Hochzeitsturm auf dem Unesco-Welterbe Mathildenhöhe. Nach Angaben der Stadt bleiben diese Maßnahmen in jedem Fall bis Mitte Mai in Kraft. Vor dem Hintergrund möglicher Konsolidierungseffekte für den Haushalt und auch einer Reduzierung der Lichtverschmutzung berate die Task Force dann erneut über die Maßnahmen. Dabei stehe die Stadt im ständigen Austausch mit anderen Kommunen unter dem Dach des Hessischen Städtetages, um eine gemeinsame kommunale Strategie zu entwickeln.
Archivvideo: Kabinett beschließt Energiesparmaßnahmen
Als Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hatte die Bundesregierung zum 1. September 2022 kurzfristige Energiesparmaßnahmen beschlossen, um eine Mangellage zu vermeiden. Dazu zählten neben einem Beleuchtungsverbot zu rein repräsentativen Zwecken auch die Absenkung der Raum- und Wassertemperatur in Büros.
Die ursprünglich bis zum 28. Februar geltende Verordnung war bis zum 15. April verlängert worden. Nach diesem Datum enden die Maßnahmen. Die Kommunen können aber entscheiden, sie mit dem Ziel weiterer Energieeinsparungen aufrecht zu erhalten. (zen, mit dpa-Material)