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Kein zweiter Schorsch: Maximilian Harth und René Stolz eröffnen Enzianhütte mit neuem Konzept

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Von: Jessica Baier

Rhön: Neue Pächter eröffnen Enzianhütte
Maximilian Harth (links) wird im Service den Hut aufhaben, René Stolz (rechts) ist Küchenchef. Der Dritte im Bunde, Patrick Bohl, wird im Hintergrund wirken. © Jessica Baier

Die Zeichen am Weiherberg stehen auf Veränderung: Zwei junge Männer übernehmen den Zapfhahn in der Enzianhütte. Maximilian Harth (25) und René Stolz (30) treten in die Fußstapfen von Georg Schorsch Koch (64), wollen die Hütte aber in einem anderen Stil führen. 

Dietges - Sie sind jung, sie kommen aus der Region – und sie haben sich von nun an der Enzianhütte verschrieben: Maximilian Harth und René Stolz stürzen sich ins Abenteuer. Zumindest sieht es im Gastraum noch abenteuerlich aus.

Rhön: Maximilian Harth und René Stolz eröffnen Enzianhütte am Freitag

Es ist erst eine Woche her, dass sich die langjährigen Pächter Georg und Birgit Koch aus der Enzianhütte verabschiedet haben. Schon am Freitag ab 11.30 Uhr öffnet das beliebte Ausflugslokal seine Türen unter neuer Führung. „Es ist sportlich“, das gestehen Harth und Stolz ein. „Aber uns war ein fließender Übergang wichtig. Wir wollen keine lange Schließung, bis es in der Enzianhütte weitergeht – wir wollen für die Region da sein.“ Eine große Eröffnungsfeier ist aber erst für den Sommer geplant.

Jetzt im Januar und Februar wird die Enzianhütte zunächst an den Wochenenden, immer von freitags bis sonntags, öffnen. Voraussichtlich ab März werden die Öffnungszeiten erweitert. Eines bleibt dann beim Alten: Montags und dienstags ist Ruhetag. Das war schon unter Schorsch so. (Lesen Sie auch: Zum Abschied ein Titel: Birgit und Georg Koch zu Ehren-Hüttenwirtsleuten ernannt)

Und wie steht es um die Speisekarte? Haxe und Klosterbier wird es weiterhin geben, betonen die neuen Pächter. Die Speisekarte soll aber kleiner und saisonaler werden. Neben Kaspressknödeln, einer Brotzeit und Salat mit Streuobst-Dressing bieten sie auch ein veganes Gericht an: Gemüse-Puffer. Der Spruch von Schorsch, wer etwas Veganes möchte, solle sich ein Taxi bestellen, ist demnach wohl Geschichte.

Rhön: Neue Pächter eröffnen Enzianhütte
Maximilian Harth und René Stolz wollen die Hütte in einem anderen Stil als Vorgänger Georg „Schorsch“ Koch führen. © Jessica Baier

Maximilian Harth stellt klar: „Ich werde kein zweiter Schorsch.“ Er wird als derjenige, der im Service den Hut aufhat, zwar Ansprechperson Nummer eins für die Gäste sein, aber: „Hier oben soll sich jeder wohlfühlen, auch wenn ich mal nicht da bin“, betont er. „Wir wollen den Fokus nicht auf uns legen, sondern auf die Hütte, auf das Essen, auf die Natur und die Aussicht. Die Enzianhütte soll ein Sehnsuchtsort sein.“

Er verspricht außerdem: „Wir ändern hier nicht alles.“ Veranstaltungen sollen weiterhin stattfinden, ebenso kann die Hütte für runde Geburtstage und Hochzeiten gemietet werden. Auch das Bettenlager wird weiter betrieben. Die Pächter wollen die Hütte behutsam modernisieren. Sie wünschen sich zum Beispiel die Sanierung der Toiletten. Doch das muss eng mit dem Eigentümer, dem Deutschen Alpenverein, Sektion Fulda, abgestimmt werden. (Lesen Sie auch: Aus der Traum: „Carson’s Texican“ in Fulda hat geschlossen)

„Kein zweiter Schorsch“: Neue Pächter führen Enzianhütte mit neuem Konzept

Die beiden teilen sich die Aufgaben. Der 30-jährige René Stolz, der mit Ehefrau und drei Kindern in Ehrenberg-Wüstensachsen lebt, hat in der Küche das Sagen. Dort kennt er sich aus, nach Stationen als Koch im RhönGarden in Poppenhausen sowie im Adler in Großenlüder arbeitet er seit 2019 als Küchenchef in der Enzianhütte.

Der 25-jährige Maximilian Harth wiederum lebt in Fulda und hat dort im vergangenen Jahr sein Studium beendet. Er hat Wirtschaftsingenieurwesen studiert – wollte danach aber etwas anderes machen. Service-Erfahrung hat er seit sieben Jahren vor und während des Studiums gesammelt – unter anderem sechs Jahre lang bei dem Cateringunternehmen Genuss in Fulda.

Dort ist die Idee für das Enzianhütten-Projekt entstanden. Denn mit Genuss-Chef Patrick Bohl (41) gibt es ja noch einen Dritten im Bunde. Bohl wird allerdings nur im Hintergrund wirken, „als Mentor, der ein Netzwerk und eine große Expertise mitbringt“, erklärt Harth. Bohl komplettiert das Pächter-Trio, das am 24. Dezember vorgestellt wurde und das sich ab Freitag bewähren muss.

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