Achtfache Absage an die Fastnacht: Kalbach, Hofbieber und weitere Vereine verzichten wegen Corona auf Kampagne

Die Karnevalsvereine aus Niederkalbach, Mittelkalbach, Rückers, Rommerz, Schweben, Büchenberg, Neuhof und Hofbieber haben die Veranstaltungen ihrer Kampagnen abgesagt. Entsprechend äußerten sich die Vorstände der Vereine am Donnerstagabend.
Region - Musik, Tanz und Geselligkeit – all das macht Karneval nach Ansicht der Präsidentinnen und Präsidenten der Vereine aus. Und all das ist nach deren Ansicht unter den derzeit geltenden Einschränkungen nicht möglich. Daher haben sich die Vereine intern und auch in Absprache miteinander dazu entschlossen, ihre Kampagnen-Veranstaltungen für die kommende Saison abzusagen. „Auch wenn es wehtut, aber die Verantwortung kann und will glaube ich auch kein Vereinsvorstand übernehmen. Ein Corona-Hotspot wäre der Tod für jeden Verein“, stellt Markus Hackenberg, Präsident des Carneval Vereins Niederkalbach, fest.
Fastnachts-Absagen in der Region: Acht weitere Vereine verzichten auf Veranstaltungen
Die Entscheidung sei in den Vorständen der jeweiligen Vereine getroffen worden, nachdem man zuvor noch abgewartet hatte, wie die Fuldaer Narren vorgehen werden. Dort war die Kampagne zuletzt bereits abgesagt worden. Thorsten Beck, Präsident der Karnevalsgesellschaft Hofbieber, betont, dass nicht nur intern, sondern auch mit den befreundeten Vereinen gesprochen wurde. „Die Vereine müssen bei so einer Entscheidung zusammenhalten. Wenn alle absagen und einer nicht, würde es dort zu Massenaufläufen kommen.“ Steffen Heil, Präsident des Rommerzer Carneval Vereins (RCV), ergänzt: „Eine Kampagne ohne Gegenbesuche ist auch keine richtige Kampagne.“ Dem pflichtet Sophia Heil vom Geselligkeitsverein Schweben bei: „Diese Tage machen nur zusammen Spaß. Geselligkeit macht Karneval aus, und die wäre unter diesen Umständen einfach nicht gegeben.
Dieter Mack, Präsident der Narrenzunft Mittelkalbach, sieht das genauso: „Ein Konzept, das die Regularien berücksichtigt, mit Listen und Eingangskontrolle, das würde jede Menge Arbeit machen.“ Arbeit, die letztlich nicht viel bringen würde, befürchtet auch Markus Hackenberg: „Irgendwann stehen Leute betrunken an der Theke – dann ist die Maske weg.“
Bleibt bei der Online-Fastnacht die Geselligkeit auf der Strecke?
Den Gedanken an eine „Online-Fastnacht“ habe es gegeben, berichtet Ronny Helmer von der Karnevalsgesellschaft Hofbieber. „Aber wer setzt sich schon vor den Rechner und guckt sich Sitzungen an?“ Dabei bliebe ebenfalls die Geselligkeit auf der Strecke, findet Nadja Krack, Präsidentin des RCV. „Das Schlimmste ist, dass keiner weiß, wie es weitergeht“, ergänzt Hackenberg.
Auch wenn die Veranstaltungen abgesagt sind, sind sich die Verein einig, dass interne Feiern unter Umständen möglich seien. „Damit das Vereinsleben nicht zusammenbricht“, erklärt Hackenberg.
Corona-Absage hat auch etwas Positives: „Vielleicht wird den Leuten bewusst, was sie am Heimtafest haben“
In den jeweiligen Vereinen sei die Entscheidung „durchgehend positiv“ aufgenommen worden, berichten die Vereinsvertreterinnen und -vertreter. Dass der Entschluss auch in der Bevölkerung auf Verständnis stößt, davon sind alle überzeugt. Und einig sind sich auch alle darin, dass zwar die Veranstaltungen abgesagt sind – Karneval und der Spaß daran aber nicht.
Und die Narren der Region wären keine, könnten sie der Pandemie nichts Positives abgewinnen: „Die Vereine haben sich gut miteinander koordiniert. Das wollen wir ausbauen“, findet Thorsten Beck. Und Markus Hackenberg hofft: „Wenn die Leute merken, dass dieses Heimatfest dieses Mal fehlt, wird ihnen vielleicht bewusst, was sie daran haben.“
Auch die Narren in Petersberg hatten bereits entschieden, die Kampagne abzusagen - ebenso die Fastnachter aus Hünfeld.