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Silvester in Osthessen: Feuerwerk, Partys und Einsätze für die Rettungskräfte

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Von: Eike Zenner, Lena Eberhardt

Brand in der Silvesternacht in der Taufsteinstraße in Fulda.
Unter anderem in der Taufsteinstraße in Fulda war die Feuerwehr in der Silvesternacht gefordert. © Fuldamedia

Prost Neujahr: Mit fröhlichen Partys und farbenprächtigem Feuerwerk haben viele Menschen in Hessen und der Region das neue Jahr begrüßt. Für die Rettungskräfte gab es einiges zu tun. Ein Überblick.

+++ 13.55 Uhr: Auch in Alsfeld blieb es in der Silvesternacht nicht ruhig: Hier wurde gegen 0.45 Uhr, in der Adolf-Spieß-Straße, durch unbekannte Täter mittels eines pyrotechnischen Gegenstandes, vermutlich einem sogenannten „Polenböller“, ein Zigarettenautomat aufgesprengt, berichtet die Polizei.

„Die Wucht der Explosion war so stark, dass der Automat völlig zerstört wurde. Metallteile verteilten sich über mehrere Meter um den Tatort. Durch umherfliegende Trümmerteile wurde zudem ein auf der gegenüberliegenden Straßenseite geparkter Pkw beschädigt“, heißt es in der Pressenotiz.

Durch Zeugen konnte im Anschluss beobachtet werden, wie durch einen bis dato unbekannten Täter, die Geldkassette des Automaten aus dem Trümmerfeld aus Zigarettenschachteln, Münz- und Scheingeld entwendet wurde. Der Täter kann wie folgt beschrieben werden: männlich, ca. 25 bis 35 Jahre alt, ca. 1,85 - 1,95 Meter groß, Vollbart. Er trug eine dunkle Mütze, einen hellen Pullover sowie dunkle Jogginghose.

Zurückgebliebene Zigarettenschachteln, Münz- und Scheingeld wurden im Rahmen der Anzeigenaufnahme sichergestellt, eine umfangreiche Tatortarbeit wurde durchgeführt. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 5.000 Eur.

+++ 11.17 Uhr: Die Menschen in Hessen haben aus Sicht der Polizei überwiegend friedlich ins neue Jahr gefeiert. „Es ist nichts Größeres passiert“, hieß es aus dem Lagezentrum in Wiesbaden. Viel zu tun hatten Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste dennoch.

Beim Brand eines Hochhaus-Balkons in Rüsselsheim ist in der Neujahrsnacht ein 35 Jahre alter Familienvater verletzt worden. Im Frankfurter Stadtteil Nieder-Eschbach brannte gegen 2.30 Uhr ein Supermarkt aus. In Rüsselsheim eskalierte gegen 2 Uhr ein Streit zwischen zwei Männern: Mit einem Küchenmesser verletzte ein 34-Jähriger einen 30-Jährigen im Gesicht, wie die hessenschau berichtet.

Silvester in Hessen: Einsätze für die Feuerwehr in Fulda

In Dreieich wurde ein Feuerwehrmann gegen 1.45 Uhr nach einem Einsatz auf dem Rückweg zur Wache von einem jungen Mann mit Reizgas besprüht. Und auf dem Grundstück eines Autohändlers im nordhessischen Lohfelden sind in der Nacht zum Sonntag drei Fahrzeuge abgebrannt. 

Für Frankfurt meldete die Polizei laut hessenschau insgesamt 125 Brände, etwa von Gartenhütten oder Balkons, und 232 Rettungsdiensteinsätze zwischen 20 und 5 Uhr. Klingt viel, aber auch die Frankfurter Polizei spricht - wie die Kollegen in Fulda und Offenbach - von einer relativ ruhigen letzten Nacht des Jahres.

Feuerwehreinsatz in der Brückenauer Straße in Fulda
Die Fuldaer Feuerwehr wurde in der Silvesternacht zu einem Brand in die Brückenauer Straße gerufen. © Fuldamedia

Update von 10.23 Uhr: „Insgesamt relativ friedlich und weitgehend unspektakulär“ - mit diesen Worten bilanziert das Polizeipräsidium Südosthessen in Offenbach den Jahreswechsel. „Abgesehen von ein paar kleineren Bränden, die vermutlich durch Raketen oder Böller ausgelöst wurden und von Streitigkeiten auf privaten Silvesterfeiern gab es sowohl im Kreis Offenbach, als auch im Main-Kinzig-Kreis keine größeren Einsätze zu verzeichnen“, teilte Pressesprecher Rudolf Neu am Neujahrsmorgen mit.

Hoher Schaden ist gleichwohl beim Brand einer Garage in Bad Orb entstanden. Gegen 1.40 Uhr wurde ein dort abgestellter Toyota Opfer der Flammen. Und: Ein heftiger Streit zweier Pärchen führte gegen 5 Uhr am Morgen zum unschönen Ende einer Silvesterparty in Bad Soden-Salmünster. Die Bilanz laut Polizei: Hämatome im Gesicht, eine Platzwunde am Kopf und ein abgebrochener Schneidezahn. 

Zwischen 20 Uhr und den frühen Morgenstunden zählte die Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises rund 30 Einsätze für die Freiwilligen Feuerwehren zwischen Maintal und Sinntal. In Gelnhausen brannte ein Dixi-Klo aus. Ursache wohl auch hier eine Silvesterrakete.

Erstmeldung vom 1. Januar, 8.49 Uhr: Fulda - Nach den Corona-bedingten Verkaufsverboten der Vorjahre gab es diesmal vielerorts wieder große Feuerwerke. Bei ungewöhnlich mildem Wetter mit vielerorts zweistelligen Temperaturwerten lagen sich Menschen in den Armen, um einander ein frohes neues Jahr zu wünschen. Allerdings hatten auch Feuerwehr und Polizei einiges zu tun. Rettungskräfte wurden zu zahlreichen Einsätzen gerufen - auch in der Region.

Die erste Meldung der Leitstelle über einen Einsatz im Vogelsberg ging bereits um 0.02 Uhr ein. In Fulda wurden die Kräfte um 0.09 Uhr das erste Mal im neuen Jahr alarmiert.

Bis 3.30 Uhr habe es im Fuldaer Stadtgebiet ein gutes Dutzend Einsätze gegeben, berichten Reporter. In der Taufsteinstraße beispielsweise hatte eine Hecke Feuer gefangen. In der Brückenauer Straße war zunächst ein brennender Dachstuhl gemeldet worden. Auch hier stand letztlich eine Hecke in Flammen. Die Feuerwehr suchte den Brandort mit einer Wärmebildkamera ab. Die Bewohner hatten einen Feuerwerks-„Querschläger“ bemerkt, so unsere Reporter.

Polizei in Fulda: Relativ ruhige Silvesternacht

Weitere Einsätze wurden unter anderem aus Fulda-Kohlhaus, Burghaun und der Innenstadt gemeldet. Unter anderem hatten Mülltonnen Feuer gefangen.

In einer ersten Bilanz spricht die Polizei in Fulda auf Anfrage der Fuldaer Zeitung gleichwohl von einer „relativ ruhigen Silvesternacht“. Es habe zwar einige kleinere Brände gegeben, die wohl durch Feuerwerkskörper ausgelöst wurden. „Insgesamt war aber alles weitgehend ruhig“, so die Beamten. Erfahrungsgemäß laufen einzelne Einsatzberichte und Meldungen über kleinere Zwischenfälle bei Feierlichkeiten aber mitunter mit Verzögerung ein.

Neujahr - Frankfurt am Main
Blick über Frankfurt: Farbenfroh wurde das neue Jahr begrüßt. © Andreas Arnold/dpa

Im Vogelsbergkreis meldete die Leitstelle in der Silvesternacht vier Einsätze in Wohnfeld, Engelrod, Grebenhain und Kirtorf. Auch hier blieb es bei kleineren Bränden. Im Kreis Hersfeld-Rotenburg mussten Einsatzkräfte noch vor Mitternacht zu einem Brand in Rotenburg ausrücken. Im neuen Jahr wurden dann brennende Hecken in Rhina und Wölfershausen sowie eine brennende Mülltonne in Bad Hersfeld gemeldet. 

In Frankfurt begrüßten Hunderte Menschen das neue Jahr am Mainufer. Um 23 Uhr sperrte die Polizei die Fußgängerbrücke „Eiserner Steg“, auf der viele Feiernde traditionell das Silvesterfeuerwerk vor der Frankfurter Skyline beobachten. „Es wäre einfach zu gefährlich, noch mehr Menschen auf die Brücke zu lassen“, sagte ein Polizeisprecher.

Polizei und Kommunen hatten im Vorfeld des Jahreswechsels vermehrte Kontrollen angekündigt.

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