Ende des Winterschlafs: Jetzt sind die Fledermäuse wieder aktiv - So helfen Sie Tieren in Not

Allmählich sind sie wieder aktiv: die Fledermäuse. Doch der Frühling birgt einige Schwierigkeiten für die Tiere. Wie Sie den flatternden Kobolden in der Not helfen können, erfahren Sie hier.
Fulda - „Jetzt ist die Zeit, in der die Fledermäuse aus dem Winterschlaf erwachen, aktiv werden und von den Winterquartieren in Zwischenquartiere und dann in ihre Sommerquartiere umziehen“, erklärt Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen.
Allerdings ist das Frühjahr immer wieder eine schwierige Zeit für die fliegenden Säugetiere. Oft sind sie stark abgemagert und geschwächt, weil in der Winterschlafzeit die Reserven verbraucht wurden. (Lesen Sie hier: Schutz für bedrohte Arten: Wachtelkönig und Mauersegler wird in der Rhön geholfen)
Fledermäuse sind wieder aktiv: So helfen Sie Tieren in Not
Die erste Devise der Fledermäuse ist es im Frühjahr, die im Winter aufgebrauchten Fettreserven wieder aufzufüllen und nach der langen Lethargie wieder zu Kräften zu kommen. Durch die noch sehr kühlen Nachttemperaturen sind jedoch fast keine Insekten unterwegs. So kommt es momentan häufig vor, dass geschwächte Fledermäuse aufgefunden werden.
„Wenn sie nicht gleich ausreichend Nahrung finden, sind sie so entkräftet, dass sie nicht mehr weiterfliegen können. Sie liegen auf dem Boden oder hängen frei an einer Wand oder einem Baum“, teilt Petra Gatz, Fledermausexpertin beim NABU Hessen mit. „Wird eine Fledermaus tagsüber an einer offen zugänglichen Stelle gefunden, kann man davon ausgehen, dass sie Hilfe benötigt“, so Gatz.
Dafür versieht man eine kleine Pappschachtel mit Luftlöchern, zerknülltem Küchenpapier zum Verstecken und einem Schraubdeckel mit Wasser. Dann setzt man die Fledermaus mit Hilfe von etwas dickeren Handschuhen oder einem Handtuch vorsichtig hinein und verschließt die Schachtel ausbruchsicher mit Klebeband.
Video: Fledermäuse in der Wohnung? Das sollten Sie tun
Anschließend nimmt man schnellstmöglich Kontakt mit Fledermaus-Experten auf. In Fulda und Osthessen ist hier die „Arbeitsgemeinschaft für Fledermausschutz Fulda e.V.“ zu nennen. Diese ist per Mail an „info@fledermausschutz-fulda.de“ zu erreichen und bietet auf ihrer Website „fledermausschutz-fulda.de“ viele nützliche Tipps für die Erstversorgung von Fledermäusen an. Auch beim bundesweiten „Fledermaus-Infotelefon“, unter der Nummer (030) 284984-5000 können sich Menschen melden, die eine Fledermaus gefunden haben.
Wenn es wärmer wird, werden auch die Beutetiere der Fledermäuse, die Insekten, wieder aktiv. Sobald Käfer und Co. wieder über den Waldboden rascheln und kleine Mücken über den Wasseroberflächen schwirren, ist der Tisch der „Kobolde der Nacht“ wieder gedeckt.