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Groß-Streik am Montag: Auch Fulda wird Auswirkungen spüren - Busse fahren aber

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Von: Andreas Ungermann, Sabrina Mehler

Mit einem Warnstreik soll am Montag, 27. März, bundesweit der Verkehr lahmgelegt werden. Der Streik wird auch in Fulda Auswirkung zeigen – wenngleich einzelne Verkehrsbetriebe nicht direkt bestreikt werden.

Fulda - Für Montag wird ein bundesweiter Stillstand im Verkehrssektor erwartet: Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sowie die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) rufen ihre Mitglieder zu Warnstreiks auf. Insgesamt betrifft der Streikaufruf mehr als 300.000 Beschäftigte. Der Arbeitskampf soll in der Nacht zum Montag beginnen und 24 Stunden dauern.

Streik am Montag: In Hessen stehen Züge und Flieger still

Die Deutsche Bahn stellt ihren Fernverkehr am Montag komplett ein, Verzögerungen könnte es schon am Sonntagabend geben. Auch bei DB Regio wird im Regionalverkehr größtenteils kein Zug rollen. Noch am Dienstag könnten aufgrund der Nachwirkungen noch zahlreiche Züge ausfallen.

Gestreikt wird auch im öffentlichen Nahverkehr in Hessen sowie am Frankfurter Flughafen. Der reguläre Flugverkehr wird deshalb am Montag eingestellt.

Während die Schüler am Montag in mehreren Bundesländern zu Hause bleiben können, erinnerte das hessische Kultusministerium daran, dass auch am Montag die Schulpflicht gelte. „Können die Kinder im Fall von Ausfällen öffentlicher Verkehrsmittel nicht mit dem Auto gefahren werden oder anderweitig in die Schule kommen, ist das Nichterscheinen im Unterricht entschuldigt“, sagte ein Sprecher.

Streik-Auswirkungen am Montag auch in Fulda zu spüren

Die Auswirkungen des Streiks werden auch in Fulda zu spüren sein - allerdings nur indirekt: Die RhönEnergie Verkehrsbetriebe gehen in der aktuellen Situation nämlich nicht davon aus, dass die von ihnen befahrenen Buslinien in Stadt und Landkreis Fulda bestreikt werden.

„In unseren Nahverkehrsunternehmen findet ein anderer Tarifvertrag Anwendung als derjenige, um den es in den derzeitigen Tarifverhandlungen geht“, erklärte die RhönEnergie am Freitagnachmittag in einer Pressemitteilung. Aktuelle Informationen zum Thema Nahverkehr von seitens der Verkehrsbetriebe seien demnach online abrufbar, erklärt das Unternehmen und verweist auf seine Internetseite.

Demo-Zug in Fulda

Zu Behinderungen kann es am Montag in der Fuldaer Innenstadt kommen. „Zum Thema ,Warnstreik zu den aktuellen Tarifverhandlungen‘ ist für Montag, 27. März, von 8 bis 12.15 Uhr eine Versammlung durch einen Vertreter der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) angemeldet“, teilte die Stadt Fulda auf Anfrage mit. Die voraussichtliche Teilnehmerzahl gibt der Anmelder mit 200 an.

Zum Ablauf berichtete die Stadt: „Es ist zunächst eine Auftaktkundgebung am Bahnhofsvorplatz geplant, dann wird sich der Demonstrationszug über die Straßen Am Bahnhof, Am Emaillierwerk und Petersberger Straße zum DB-Stellwerk bewegen, wo eine Zwischenkundgebung stattfindet, bevor sich der Kundgebungszug über die Petersberger Straße, Heinrichstraße und Bahnhofstraße wieder zur Abschlusskundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz bewegen wird.“

Die Cantus-Verkehrsgesellschaft, die etwa die Nahverkehrszüge in Richtung Nordhessen betreibt, wird ebenfalls nicht direkt bestreikt. Durch Arbeitsniederlegungen im Bereich des Stellwerkspersonals könnte der Streik dennoch Auswirkungen auf den Cantus haben, heißt es auf dem Internetauftritt der Verkehrsgesellschaft. Kunden werden gebeten, sich kurzfristig über Ausfälle oder Verspätungen zu informieren.

Ähnlich äußert sich die Hessische Landesbahn (HLB) auf ihrem Internetauftritt unter der Rubrik Fahrgastinformationen. Das Unternehmen betreibt neben der Vogelsbergbahn nach Gießen auch die Linie von Gelnhausen über die Wetterau nach Mittelhessen.

Bahnreisende
Die Deutsche Bahn stellt ihren Fernverkehr am Montag komplett ein, Verzögerungen könnte es schon am Sonntagabend geben.  © Arne Dedert/dpa/Symbolbild

„Die HLB ist nicht direkt vom Streik betroffen und bemüht sich, alle Verbindungen nach Möglichkeit aufrecht zu erhalten“, heißt es auf der HLB-Internetseite. Weil von dem Streik insbesondere auch Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG auf Stellwerken oder Betriebsleitzentralen betroffen sein könnten, müssten sich Fahrgäste der HLB ebenfalls auf Zugausfälle, Verspätungen und Einschränkungen einstellen.

Erst kürzlich hatte Verdi in Fulda zum Streik aufgerufen. Anlässlich eines Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben sich rund 700 Menschen auf dem Universitätsplatz in Fulda versammelt.

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