Mysteriöse „Feuerkugeln“ beunruhigen Leserin: Bundeswehr liefert Erklärung

„Zwei leuchtende Feuerbälle oder -kugeln“ haben am Mittwochabend eine Leserin unserer Zeitung irritiert. Die Koordinatorin des Sternenparks Rhön und die Feuerwehr Hofaschenbach wurden ebenfalls Zeugen des Ereignisses am Rhöner Nachthimmel. Doch was hat es damit auf sich?
Rhön - Über Instagram schickte uns eine Userin das Foto des Schauspiels. Sie sei gegen 21 Uhr von Mittelrode nach Niederrode gefahren, als sie die „zwei leuchtenden Bälle“ („ich würde sagen Feuerbälle oder -kugeln“) am Himmel in Blickrichtung Rhön entdeckt habe. Sie entschloss sich, anzuhalten und ein Foto zu schießen.
„Ich hab diese Bälle circa zehn Sekunden leuchten sehen. Dann ist zuerst der linke erloschen, dann hat man eine Rauchsäule aufsteigen sehen“, berichtet die Frau. Danach sei auch die rechte Kugel verschwunden. „Ich empfand das als sehr komisch!“ Auch die Oma der Leserin - diese war zu dem Zeitpunkt in Mittelrode - habe später erzählt, dass sie etwas ähnliches am Himmel beobachtet habe.
Rhön: Bundeswehr liefert Erklärung für mysteriöse „Feuerkugeln“
Die Instagram-Userin und ihre Oma sind nicht die einzigen Personen, die die Kugeln bemerkt haben. „Es war absolut furchterregend“, berichtet Sabine Frank vom Sternenpark Rhön auf Nachfrage unserer Zeitung. Sie begleitete am Mittwochabend eine Gruppe der Feuerwehr Hofaschenbach (Kreis Fulda) bei einer Sternenparkführung. Dann erhellten plötzlich grelle Lichtkugeln den Himmel. „Ich habe mich so erschrocken“, sagt Frank. „Ich dachte schon, dass Schloss Bieberstein brennt.“
Zunächst wollte sie die Polizei rufen. Doch Gemeindejugendfeuerwehrwart Thorsten Hohmann konnte die Sternenparkkoordinatorin beruhigen. Er habe so etwas in seinen Kindheitstagen schon häufig beobachten können, sagt er gegenüber unserer Zeitung.
Hohmann vermutete, dass Militärübungen auf dem Truppenübungsplatz der Bundeswehr in Wildflecken die Ursache seien. Ältere Feuerwehrkollegen, die ebenfalls an der Führung teilnahmen und früher selbst Soldaten waren, stimmten ihm zu.
Demnach soll es sich bei den Leuchtkugeln um Gefechtsfeldbeleuchtung gehandelt haben. Diese würden bei Übungen in der Nacht benutzt, um „für Tageslicht zu sorgen“. Meist werden dafür Leuchtgranaten verwendet. (Lesen Sie hier: Brandserie in Fulda: 51-Jährige räumt Taten vor Gericht ein)
Video: Beeindruckendes Schauspiel - Feuerkugel am Himmel
Wie Hohmann gegenüber unserer Zeitung sagt, sollen etwa zwei Stunden lang immer wieder solche Leuchtkugeln in den Himmel aufgestiegen sein, zeitweise bis zu drei Stück gleichzeitig. Vom Himmelsschauplatz aus sei dieses Schauspiel besonders gut zu sehen gewesen sein. Anders als die Sternenparkkoordinatorin empfand Hohmann dies nicht als furchterregend. „Es war schön anzusehen“, sagt er.
Carsten Spiering, Pressesprecher der Bundeswehr in Bayern, bestätigt den Verdacht Hohmanns. Demnach soll es sich tatsächlich um eine Nachtübung auf dem Truppenübungsplatz gehandelt haben. Er sehe darin allerdings nichts Ungewöhnliches - gerade im Hinblick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.