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„Fuldaer solidarisieren sich“: 150 Menschen demonstrieren am Uniplatz gegen Diktatur im Iran

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Demonstration gegen Diktatur im Iran
Unter dem Motto „Die Zeit ist reif! Nieder mit der Diktatur im Iran“ demonstrierten 150 Menschen am Samstag vom Bahnhofsplatz bis zum Uniplatz. © Isabel Schönfelder

Unter dem Motto „Die Zeit ist reif! Nieder mit der Diktatur im Iran“ demonstrierten 150 Menschen am Samstag (29. Oktober) vom Bahnhofsplatz bis zum Uniplatz. Mit lauten Sprechchören, Plakaten mit Gesichtern der ermordeten Iranerinnen und blutrot beschmierten Händen erlangten sie in der Bahnhofsstraße Aufmerksamkeit.

Fulda - Organisiert wurde die Demonstration von der Iranerin Narges Sarjoughian mit Unterstützung des Vereins „Welcome In!“. Nach und nach versammelten sich Menschen auf dem Bahnhofsvorplatz in Fulda mit iranischen Flaggen, Plakaten und Stickern in den grün-weiß-roten Landesfarben auf ihren T-Shirts.

Fulda: 150 Menschen demonstrieren gegen Diktatur im Iran 

Neben Sarjoughian, die auf Persisch sprach, und der 16-jährigen Frauke Goldbach, die auf Deutsch vortrug, gedachte Stadtverordnete Marie-Louise Puls der 22-jährigen Mahsa Amini, deren Tod der Auslöser der Proteste im Iran war. „Für viele Iranerinnen ist es sehr gefährlich hier zu stehen, das bedeutet einen wahnsinnigen Mut, dass ihr hier steht!“ so Co-Organisator Jochen Kohlert.

Auf beiden Plätzen führte die Gruppe ergreifende Theaterstücke auf und zeigten, wie Frauen im Iran kleingehalten und misshandelt werden. Auf dem Uniplatz spielte Sarjoughian eine Abschiebung und danach Folter im Iran. Nicht nur die Organisatorin selbst brach bei einer emotionalen Abschlussrede in Tränen aus, auch viele Demonstrierende waren sichtlich ergriffen und weinten über das Schicksal der Menschen im Iran. Mehrere Menschen hielten sich tröstend in den Armen und hielten fassungslos die Hand vor ihrem Gesicht.

Zum Abschluss forderten die Demonstrierenden ein Bleiberecht für alle in Deutschland lebenden Iranerinnen und Iraner – unterstützt wurde das von allen Teilnehmenden durch einen farbigen Abdruck ihrer Hand. Auch Hochschulpräsident Karim Khakzar tunkte seine Hand in rote Farbe und unterzeichnete symbolisch die Forderung.

Anlass der Demonstration waren die Versuche des iranischen Regimes, friedliche Proteste für Freiheit und Selbstbestimmung, insbesondere von Frauen, gewaltsam niederzuschlagen. Bereits am Freitag kam es zu Demonstrationen gegen die Regierung der Taliban in Afghanistan. (von Isabel Schönfelder)

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