Schon 2023 will das Unternehmen Knittel Mobile Energie an seinem neuen Firmensitz im Gewerbegebiet Fulda-Lehnerz Wasserstoff von der Zapfsäule anbieten – vielleicht auch schon schneller. Udo Weber, Geschäftsführer von Knittel Energie, sagt: „Wir denken beim Thema Verkehrswende technologieoffen in alle Richtungen und planen am neuen Standort in der Daimler-Benz-Straße in Fulda voraussichtlich im Laufe des nächsten Jahres neben E-Fuels auch Wasserstoff und Schnellladesäulen anzubieten.“
AboWind plant die Eröffnung einer Wasserstofftankstelle in Hünfeld-Michelsrombach für 2024, die Raiffeisen Eichenzell (RHV) steht in den Startlöchern für Wasserstofftankstellen in Eichenzell und Flieden. Burkard: „Das sind exakt die vier Standorte, die im Rahmen der HyWheels-Studie analysiert wurden. Nach unserem Kenntnisstand sollen die Förderanträge für die Projekte bereits zu Beginn des kommenden Jahres gestellt werden.“ Alle drei Tankstellenbetreiber setzten auf Zusammenarbeit, sagt Burkard: „Die Tankstellenprojekte stehen nicht in Konkurrenz zueinander, sondern ergänzen sich und ergeben so ein großes Ganzes.“
Mit einer Fördersumme des Bundesverkehrsministeriums von 300.000 Euro hatte die Stadt Fulda das HyWheels-Projekt vor zwei Jahren gestartet. Es hatte zunächst den Bedarf der heimischen Logistiker und die Möglichkeiten zur Erzeugung von regenerativem Strom analysiert und mögliche Tankstellenstandorte und Größenordnungen für diese Tankstellen ermittelt.
Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) lobt die Impulse, die durch HyWheels gegeben wurden. Ein wichtiger Faktor werde auch die Hochschule Fulda sein: „Wir unterstützen dort über die Region Fulda den Aufbau eines Lehrstuhls für Wasserstoff am Fachbereich Elektrotechnik“.
Jahr | Fahrzeuge | Tankstellen |
2023 | 20 bis 40 | 1 bis 2 |
2024 | 80 bis 120 | 3 bis 5 |
2025 | 350 bis 450 | 5 bis 10 |
2026 | 800 bis 1200 | 10 bis 15 |
2027 | 1800 bis 2200 | mehr als 15 |
Quelle: Christoph Burkard |
Dass die Fuldaer Wirtschaft vom Transformationsprozess der Automobilindustrie besonders betroffen sei, betont Dr. Christian Gebhardt, Präsident der Industrie- und Handelskammer Fulda: „Das Thema Wasserstoff- und Elektroantrieb kann unseren Zulieferern und Engineeringunternehmen neue Betätigungsfelder erschließen.“
Die zentrale Koordinierungs- und Informationsstelle bei der Region Fulda GmbH bringt nicht nur die Erzeuger und Verkäufer von grünem Wasserstoff in der Region zusammen, sondern auch die Verbraucher. Konkret geht es um die gemeinsame Beschaffung von Wasserstoff-Nutzfahrzeugen und -Bussen. Schon 2022 sollen erste Lkw mit Wasserstoff von osthessischen Spediteuren getestet werden. Da Wasserstoff-Neufahrzeuge nur zögerlich auf den Markt kommen, müsse auch über die Umrüstung von Nutzfahrzeugen nachgedacht werden, sagt Burkard.