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„Dinge, die das Leben bunter machen“: 30 Jahre Circus Ikarus in Fulda

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Von: Suria Reiche

30 Jahre Circus Ikarus in Fulda
Jule, Andrea und Thomas Schnell stehen hinter den Dingen, die sie verkaufen. © Suria Reiche

In dem kleinen, bunten Laden in der Fuldaer Schloßstraße haben schon viele Erwachsene in Kindertagen ihre Spiele oder im Herbst ihren Drachen gekauft. Deswegen ist der Besuch im Circus Ikarus heute für viele wie eine Reise in die Vergangenheit. Denn verändert hat sich nicht viel.

Fulda - Die Geräuschkulisse, die sich einem offenbart, wenn man die Räumlichkeiten des Circus’ Ikarus betritt, hat sich in den vergangenen Jahren wohl kaum verändert: Das Zischen, das entsteht, wenn Ballons mit Helium gefüllt werden, und die Melodien der kleinen Spieluhren, die ertönen, wenn an den Kurbeln gedreht wird, kennen nicht nur viele Fuldaer. Auch Touristen kommen in den Laden in der Schloßstraße und sind laut Inhaberin Andrea Schnell oft ganz verzaubert davon, was sie in den Regalen finden.

Fulda: 30 Jahre Circus Ikarus - Geschäft feiert am Samstag Geburtstag

Das Sortiment hat sich in den 30 Jahren, die vergangen sind, seitdem Andrea Schnell den Laden mit ihrem Mann Thomas eröffnet hat, kaum verändert. „Wir führen nach wie vor alles, was Spaß macht“, sagt Schnell. Und noch viel wichtiger: Hinter jedem einzelnen Ding, das hier verkauft wird, steht das Ehepaar. Und zwar von Anfang an: „Als wir am 10. Oktober 1992 hier eröffnet haben, da war es uns wichtig, die Dinge, die uns selbst Spaß machen, auch anderen Menschen zugänglich zu machen“, so Schnell.

Einen solchen Laden wie den Circus Ikarus hat es damals allenfalls in Großstädten gegeben. Für das damals 30-jährige Ehepaar sei es ein Riesenschritt gewesen, ein solches Geschäft auch im eher kleineren Fulda zu eröffnen. „Aber wir haben gedacht, wir versuchen es einfach“, erinnert sich Thomas Schnell. Und siehe da: Es schien genau die richtige Zeit gewesen zu sein, mit dem Circus Ikarus das Leben der Fuldaer bunter zu machen.

Das Bedürfnis der Menschen nach Dingen, die das Leben bunter machen, ist größer als vorher.

Thomas Schnell, Inhaber Circus Ikarus in Fulda

Und dass es den Circus Ikarus in der Barockstadt gibt, hat sich auch während der vergangenen Corona-Monate als gut erwiesen: „Um dem Bedürfnis nach Spiel und Spaß der Menschen nachzukommen, haben wir während der Lockdowns einen kleinen Onlineshop aufgebaut. Und nach den Lockdowns merken wir, dass mehr Kunden zu uns in den Laden kommen“, sagt Schnell.

Wenn die Kunden wieder hinausgehen, seien sie oft erfreut und sagten, wie schön es sei, dass es den Circus Ikarus in Fulda gibt. „Das Bedürfnis der Menschen nach Dingen, die das Leben bunter machen, ist größer als vorher“, merkt Schnell an. (Lesen Sie auch: Viele Zuschauer und zu wenig Wind - 6. Drachenspektakel auf dem Fuldaer Messegelände)

Das zu ermöglichen, sei von Anfang an das Ziel der Schnells gewesen – und ist es auch geblieben. Lediglich die Auswahl und auch der Verkaufsraum sind größer geworden. „Bei uns kann man aber nach wie vor alle Spiele, für die man sich interessiert, ausprobieren.“ Und auch, dass die Spiele, die im Circus Ikarus verkauft werden, pädagogisch wertvoll sind und nicht per Knopfdruck funktionieren, sei gleichgeblieben. Diese Beständigkeit schätzen die Kunden, die als Kinder und nun mit ihrem eigenen Nachwuchs kommen.

Eine kleine Reise in die Vergangenheit kann jeder am Samstag (15. Oktober) unternehmen. Da wird im Circus Ikarus nämlich das 30-jährige Bestehen mit Glücksrad, Ballonmodellage und Popcorn gefeiert. „Jeder, der sich mit uns verbunden fühlt, kann kommen“, so die Schnells.

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