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„Streetart gegen Rassismus“: 3D-Kunstwerke am Uniplatz präsentiert

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Oberbürgermeister Wingenfeld lässt sich nicht die Chance nehmen und wird selbst ein Teil des Kunstmotives, das auf Rassismus und Ausgrenzung aufmerksam machen soll.
Oberbürgermeister Wingenfeld lässt sich nicht die Chance nehmen und wird selbst ein Teil des Kunstmotives, das auf Rassismus und Ausgrenzung aufmerksam machen soll. © Marie-Louise Zein

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus am 21. März sind am Universitätsplatz in Fulda 3D-Streetart-Motive geschaffen worden. Jetzt wurden die Kunstwerke präsentiert.

Fulda - Das Projekt „Streetart gegen Rassismus“ der Stadt Fulda ist in Zusammenarbeit mit der Partnerschaft für Demokratie Fulda und dem City-Marketing Fulda entstanden, die gemeinsam die Künstlerinnen Lydia und Vanessa Hitzfeld engagiert hatten.

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) eröffnete die Aktion und erinnerte an den Ursprung des Internationalen Tags gegen Rassismus. Er wurde 1966 von den Vereinten Nationen nach dem Massaker von Sharpeville in Südafrika ausgerufen. Wingenfeld sei selbst für ein Jahr in Südafrika gewesen und habe dort eine „gesellschaftliche Kluft“ wahrnehmen können.

„Deshalb ist es so wichtig, dass jeder einen Beitrag für eine weltoffene und freiheitliche Gesellschaft leistet, auch hier bei uns in Fulda“, betonte der Oberbürgermeister. Wichtig sei dabei, sich gegen Rassismus zu positionieren. (Lesen Sie auch: Skulptur zum Ukraine-Krieg auf dem Schlüchterner Stadtplatz installiert)

Fulda: Neue 3D-Kunstwerke am Uniplatz - „Streetart gegen Rassismus“

Anna-Lena Kökgiran von der Partnerschaft für Demokratie, welche ebenfalls an der Organisation beteiligt war, knüpfte an die Aussagen des Oberbürgermeisters an: „Rassismus existiert leider immer noch jeden Tag und gefährdet das gesellschaftliche Miteinander.“ Zudem machte sie auf weitere Veranstaltungen im Zuge der „Internationalen Woche gegen Rassismus“ aufmerksam, wie den Aktionstag auf dem Universitätsplatz am kommenden Samstag.

Die zwei Kunstmotive, welche etwa eine Woche Arbeit in Anspruch genommen hätten, stehen laut den Künstlerinnen im Kontext zueinander und sollen das „Schubladendenken“ symbolisieren. „Wir stecken oft sehr schnell Menschen in Schubladen und verallgemeinern vieles“, erklärte Lydia Hitzfeld.

Neue Kunstwerke in Fulda kritisieren Schubladendenken

Auf dem ersten Bild sind Menschen zu sehen, die verschiedenen Kulturen angehören. Das zweite Motiv zeigt einen Jungen mit leeren Schubladen. Ihm solle man helfen, etwas Neues aufzubauen, um gemeinsam in eine andere Zukunft zu schauen – so beschreiben die Künstlerinnen die Botschaft, die hinter dem Gemälde steht. Das Besondere an der Streetart-Kunst: Durch die dreidimensionale Wirkung kann jeder ein Teil davon werden.

Präsentiert wurden die 3D-Streetart-Motive gemeinsam von Vertretern des Aktionsbündnisses, Edi Leib vom Citymarketing, den Künstlerinnen und Oberbürgermeister Wingenfeld. „Kunst und Kultur sind gerade in diesen Tagen eine große Chance, die Menschen zu erreichen, ihnen neue Perspektiven aufzuzeigen und vor allem sie selbst Teil der Kunst werden zu lassen“, appellierte Oberbürgermeister Wingenfeld.

Im Anschluss an die Präsentation der beiden Kunstwerke wurden drei Bodenaufkleber auf dem Universitätsplatz, an der Stadtpfarrkirche und am Bahnhofsvorplatz angebracht. Mit den Fragen „Wie deutsch bist du?“ oder „Wie rassistisch bist du?“ sollen laut Stefan Mölleney vom Amt für Jugend, Familie und Senioren der Stadt Fulda Impulse zum „Umgang mit Alltagsrassismus“ gegeben werden. (von Marie-Louise Zein)

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