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Sneaker-Laden 43einhalb schließt: Inhaber legen Fokus auf Onlinegeschäft und Store in Frankfurt

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Von: Suria Reiche

Der Sneakerstore 43einhalb öffnet heute zum letzten Mal am Peterstor.
Der Sneakerstore 43einhalb öffnet am Samstag zum letzten Mal am Peterstor. © Ronja Walter

Mit der Eröffnung des Sneaker-Ladens 43einhalb am Peterstor hat die Domstadt vor zwölf Jahren an Coolness gewonnen. Am Samstag schließt der Store. Die beiden Inhaber Mischa Krewer und Oliver Baumgart sehen die Zukunft des Turnschuh-Geschäfts eher im Internet oder im Zweitshop in Frankfurt.

Fulda - Vor mehr als einem Jahrzehnt hat in dem Laden am Peterstor in Fulda mit den weißen Regalen, in denen wenige, aber ausgesuchte Sneaker stehen, alles angefangen. Mischa Krewer (39) und Oliver Baumgart (40) waren unglücklich in ihren damaligen Jobs. Das war aber nicht das einzige, was die beiden verband. Die Männer einte ihre Leidenschaft für besondere Turnschuhe – und ihre Schuhgröße: 43einhalb.

Fulda: 43einhalb schließt - Fokus auf Onlineshop und Store in Frankfurt

Am Peterstor fanden sie Räumlichkeiten für Fuldas ersten Sneakerstore dieser Art. Außerdem trafen sie auf viele Gleichgesinnte und mit dem Löwen, der Sonne, aber auch dem Schuhladen „Frau Schober“ einige Läden und Betreiber, mit denen sie schnell eine Gemeinschaft bildeten.

„In den letzten drei Jahren hat sich in der Fuldaer Innenstadt aber sehr viel verändert – vor allem am Doll“, sagen Krewer und Baumgart. Vieles habe sich außerdem in Richtung Buttermarkt, Uniplatz oder Bahnhofstraße verlagert. „Wir haben einen hohen Anspruch an unsere Stores und diesem ist der Laden am Peterstor insbesondere durch die veränderte Lage beziehungsweise durch Corona einfach nicht mehr gerecht geworden.“ (Lesen Sie auch: Corona zwingt Fuldaer Kultkneipe in die Knie: Löwe macht dicht)

Gleichzeitig habe sich das Kaufverhalten der Fuldaer Kunden grundsätzlich verändert und auch in Richtung Internet verlagert. „Unsere Kunden bestellen immer häufiger gezielt zur Abholung im Laden oder einfach direkt nach Hause. Statt in der Mittagspause in der Stadt zu shoppen wird aus dem Home Office online bestellt, so dass der Anteil an Online-Bestellungen im Einzugsgebiet von Fulda mittlerweile höher ist als der Anteil an Einkäufen im Store.“

Gleichzeitig seien die Kunden des Sneakerstores meist so gut informiert, dass eine Beratung im Laden immer seltener benötigt werde. Dass das Geschäft am Peterstor am Samstag geschlossen wird, sei daher eine logische Konsequenz. Das bedeute jedoch nicht, dass der Sneaker-Trend nachgelassen hat – auch nicht in Fulda.

Mischa Krewer (links) und Oliver Baumgart sind die Inhaber des 43einhalbs.
Mischa Krewer (links) und Oliver Baumgart sind die Inhaber des 43einhalbs. © privat

Die Lage des Geschäfts am Peterstor habe bedingt durch die geschlossenen Geschäfte in der direkten Nachbarschaft den einen großen Manko im Vergleich zum hundert Quadratmeter großen 43einhalb-Laden in Frankfurt, den die beiden Fuldaer 2016 eröffnet haben: Die Laufkundschaft fehlt.

„Das Umfeld um unseren Store in Frankfurt hat sich in den letzten Jahren vollkommen konträr zum Peterstor entwickelt. Große Bauprojekte in der Nachbarschaft wurden abgeschlossen, es hat sich noch mehr Gastronomie angesiedelt und die Kreuzung am Eschersheimer Turm ist gefühlt belebter als je zuvor.“

Wir halten die Augen offen und werden Fulda so schnell nicht aufgeben.

43einhalb-Inhaber Mischa Krewer und Oliver Baumgart

Menschen, die am Laden vorbeilaufen und vielleicht sogar hineinschauen, vor allem diejenigen, die das 43einhalb vorher nicht kannten, seien enorm wichtig. „Aus diesem Grund halten wir die Augen offen und werden Fulda so schnell nicht aufgeben“, versprechen die beiden.

Denn in der Barockstadt hat alles angefangen. „Wir verbinden sehr viele schöne Momente mit dem Laden. Wir wissen aus den letzten zwölf Jahren jedoch auch, dass mit jeder geschlossenen Tür eine Neue aufgeht und dass Veränderung und Weiterentwicklung die wichtigste Konstante bei 43einhalb ist.“

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