Bricht die Fuldaer Notaufnahme angesichts wachsender Zahlen nicht irgendwann zusammen?„Nein. Die Belastung wächst, aber unsere Organisation wird auch immer besser“, erklärt Dittmar Happel (61), Manager der Zentralen Notaufnahme (ZNA). Er war einer der ersten deutschen ZNA-Notfall-Koordinatoren und der erste ZNA-Manager Deutschlands.
60 Mitarbeiter, darunter sechs Koordinatoren, zehn Oberärzte und zwei Arzt-Assistenten, sind hier eingesetzt. Trotz wachsender Zahlen blieb die durchschnittliche Verweildauer von der Erstaufnahme bis Entlassung oder zur Aufnahme in einer Klinikstation konstant bei 250 bis 260 Minuten. „Das ist bundesweit spitze“, sagt Happel.
Wichtig für runde Abläufe sei es, möglichst schnell über die Behandlungsschritte zu entscheiden, berichtet er. In der Einstufung der Dringlichkeit, der Zuweisung zur richtigen Klinik und dem Vorgehen, wenn Betten fehlen, sei die ZNA besser geworden. Happel:„Uns helfen die modernen Räume. Wir haben kurze Wege zur Intensivstation. Unser Hochleistungs-Computertomograph braucht nur 90 Sekunden für einen Ganzkörper-Scan.“
Neue Patienten werden nach spätestens zehn Minuten von einen speziell ausgebildeten Koordinator einer Behandlungskategorie zugewiesen. Elf Prozent gehören zu den höchsten Kategorien, die eine schnelle Behandlung brauchen: Unfallopfer, Herzinfarkte, Schlaganfälle.
Die Notaufnahme ist gut. Aber sie ist auch teuer. Das Klinikum erhält pro Fall 30 Euro. 130 Euro müssten es nach den Berechnungen einer Fachgesellschaft sein. „Das bedeutet: Bei 46.000 Patienten im Jahr legen wir rund 4,6 Millionen Euro drauf“, sagt Menzel.
„Es ist sensationell, was die Mitarbeiter hier leisten. Unsere Notaufnahme hat eine bundesweite Strahlkraft. Vertreter von Uni-Kliniken schauen sich an, wie es bei uns funktioniert“, sagt Menzel. „Wir übernehmen gern die Verantwortung für die Region. Aber nicht zuletzt bei der Finanzierung dürfen wir nicht allein gelassen werden.“