An der A7 bei Eichenzell entsteht der größte Solarpark im Landkreis Fulda

An der A7 bei Eichenzell soll der bislang größte Solarpark im Landkreis entstehen. Auf einer Fläche von elf Hektar soll nach den aktuellen Planungen Strom für 4000 Haushalte erzeugt werden. Schon Ende März ist Spatenstich. Bei den Investoren gab es zuletzt einen Wechsel.
Eichenzell - „Wir wollen die Stromerzeugung aus Photovolatik in der Region mit großen Schritten voranbringen. Der Solarpark bei Eichenzell soll dazu der Startpunkt sein“, sagt der Unternehmer Florian Wehner (32). Der Solarpark in Eichenzell wird eine Leistung von 14,4 Megawatt haben und 15 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr produzieren – den Jahresbedarf von 4000 Haushalten.
Die Kosten liegen bei elf Millionen Euro. Alle Komponenten für den Park im Landkreis Fulda wurden bereits im Mai 2022 bestellt und liegen auf Lager. Florian Wehner plant den Solarpark. In der Region ist er als ehrenamtlicher Vize-Bürgermeister („Erster Beigeordneter“) der Gemeinde Hofbieber und auch schon als Solar-Unternehmer bekannt.
Fulda: An der A7 bei Eichenzell entsteht der größte Solarpark im Landkreis
Bei Hofbieber hat er mit seiner in Familienbesitz befindlichen FW-Gruppe – benannt nach den Initialen seines Namens – bereits einen Solarpark errichtet – in zwei Bauabschnitten im Herbst 2019 und 2020. Der Park bei Hofbieber produziert auf zwei Hektar 1,6 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr, genug Energie für den Jahresbedarf von 450 Haushalten.
Der neue Park bei Eichenzell wird fast zehnmal so viel Energie produzieren. Florian Wehners FW-Gruppe hält 40 Prozent der Anteile. Das Unternehmen Münch aus Rugendorf bei Kulmbach in Oberfranken, das den Park baut, hält weitere 40 Prozent. „Wenn der Generalunternehmer Mitbetreiber wird, hat das viele Vorteile – nicht zuletzt eine besonders genaue Ausführung“, erklärt Wehner.
20 Prozent übernimmt die RhönEnergie-Gruppe. Stefan Fella, Geschäftsführer der RhönEnergie Erneuerbare GmbH, erklärt:„Mit Blick auf unser langfristig angelegtes 100-Millionen-Euro-Programm zum Ausbau der Erneuerbaren Energien hat die RhönEnergie-Gruppe mit der Florian-Wehner-Gruppe bereits vor längerer Zeit eine Kooperation vereinbart.“
„Ziel ist es, die regionalen Kräfte zu bündeln und gemeinsam Projekte in der Region zu realisieren. Die nun erfolgte Gründung der gemeinsamen Projektgesellschaft ist ein erster konkreter Schritt in diese Richtung.“ Wehner und die anderen Gesellschafter wollen den Solarpark nicht nur bauen, sondern auch langfristig gemeinsam betreiben.
Das Projekt hat eine lange Vorgeschichte. Schon vor zehn Jahren bemühte sich die Energiegenossenschaft Eichenzell um die Schaffung eines Solarparks. Das Verfahren zur notwendigen Änderung des Bebauungs- und des Flächennutzungsplans zog sich aber hin – obwohl die Eichenzeller Gemeindevertreter das Projekt einstimmig unterstützten und Wehner den großen Rückenwind durch die Gemeindeverwaltung und Bürgermeister Johannes Rothmund (CDU) lobt.
Drei Eichenzeller Unternehmer stiegen zwischenzeitlich in das Projekt ein – und stiegen wieder aus. Seit Oktober 2022 hält Florian Wehner die Fäden für das Projekt in Händen. Der Betriebswirt, der in Dresden und Fulda studiert hatte, plante 2016 erstmals Photovoltaikanlagen – zunächst auf Dächern. 2019 investierte er erstmals in Freiflächenanlagen.
Video: Mehr Solarparks in Bayern - wird Energiewende beschleunigt?
Er erklärt: „Je größer die Anlage ist, desto wirtschaftlicher ist sie.“ Über die Jahre entwickelte er sich zum Spezialisten für die Projektentwicklung. In Brandenburg hat er zwei Freiflächen-Photovoltaikanlage realisiert. Weitere Anlagen sind dort in der Realisierungsphase. Jüngst wurden bereits in Schlitz-Willofs im Vogelsberg zwei Photovoltaik-Anlagen vermarktet.
Das gewählte Gelände bei Eichenzell liegt direkt an der A7, und es gilt als landwirtschaftlich benachteiligtes Gebiet. Beide Eigenschaften der Fläche führen dazu, dass es für den erzeugten Strom eine Mindestvergütung nach dem Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) gibt. Der Boden ist so hart, dass die Photovoltaikelemente mit Bodendübeln in der Erde befestigt werden können. Beton ist nicht nötig.