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Abriss der Milseburghütte soll bald beginnen: Warten auf das richtige Wetter

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Von: Rainer Ickler

Die Milseburghütte ist marode und soll abgerissen werden. Ob der Neubau noch in diesem Jahr erfolgt, ist offen. (Archivfoto)
Die Milseburghütte ist marode und soll abgerissen werden. Ob der Neubau noch in diesem Jahr erfolgt, ist offen. (Archivfoto) © Hartmut Zimmermann

Lange ist um die Zukunft der Milseburghütte gerungen worden. Nachdem sich die politisch Verantwortlichen sowie Vertreter des Naturschutzes in einer Mediation geeinigt haben, werden die Planungen vorangetrieben und der Abriss steht bevor. Dieser ist jedoch witterungsabhängig.

Milseburg - „In den nächsten Wochen werden in Abhängigkeit von der Witterung die Rückbauarbeiten der Milseburghütte durchgeführt“, erklärt der Hofbieberer Bürgermeister Markus Röder (parteilos). In diesem Zuge werden relevante Wanderwege sowie Teile des Wanderparkplatzes Danzwiesen im Kreis Fulda gesperrt. Dieser diene dann der ausführenden Firma als Lager für Materialien und Fahrzeuge.

Genaue Zeitangaben könne man aufgrund der aktuellen winterlichen Witterung – auf der Milseburg liegt Schnee – nicht machen, erklärt Röder weiter. Das Wetter müsse stimmen, immerhin befindet sich die Hütte auf über 800 Metern Höhe und es führe nur ein schmaler, unbefestigter Weg nach oben.

Fulda: Abriss der Milseburghütte soll bald beginnen - Warten auf das richtige Wetter

Wann es dann nach dem Abriss mit dem Neubau der Milseburghütte losgeht, könne man nicht seriös sagen, erklärt Röder weiter. Dafür gebe es noch viele offene Fragen und Unsicherheiten. Zunächst würden nach dem Rückbau die Fundamente und Grundmauern genau untersucht, inwiefern diese genutzt werden können. Davon seien weitere Schritte abhängig. Die Hoffnung bestehe, dass noch dieses Jahr gebaut werden könne. Aber nach seinen Erfahrungen sei bislang kein Zeitplan eingehalten worden.

Am 28. Oktober 2019 war die Hütte zum letzten Mal geöffnet. Seitdem ist sie geschlossen. Abriss und Neubau sollten im Jahr 2020 erfolgen. Dazu gab das Regierungspräsidium (RP) nach langer Prüfung seine Zustimmung im November 2020. Die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) klagte jedoch gegen die vom RP genehmigte Befreiung von der Naturschutzgebietsverordnung und damit gegen eine Bebauung.

Bei der anschließenden sogenannten Mediation kam es nach mehreren Sitzungen zur Einigung. Dort wurde geregelt, wie die Natur auf der Milseburg geschützt und Vorsorge gegen Beeinträchtigungen der besonderen Schutzgüter im Naturschutzgebiet rund um die Milseburg getroffen werden kann.

So sei es für die HGON ein besonderes Anliegen gewesen, dass sowohl eine räumliche als auch zeitliche Besucherlenkung vereinbart werde. Hierfür wurden beispielsweise die Wanderwege festgelegt, Öffnungszeiten der Bewirtung geregelt und die Begrenzung von Sitzplätzen erreicht. Ziel dieser und weiterer Maßnahmen sei der langfristige Schutz der Blockschutthalden und Felsformationen mit ihren zum Teil sehr seltenen Blütenpflanzen, Farnen, Moosen und Flechten. Dazu werde es künftig Besucherinformationen geben, welche über die Schutzgüter informieren.

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