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Abwasserverband Fulda erhöht Gebühren zum 1. Januar

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Abwasserverband Leitung
In Künzell investiert der Abwasserverband in Leitungen am Krautgraben. Auch wegen der großen Investitionen werden nun die Gebühren erhöht. © Abwasserverband

Der Abwasserverband Fulda hebt seine Gebühren für Schmutz- und Niederschlagswasser zum 1. Januar 2023 an. Notwendig machen dies Kostensteigerungen im Bauwesen, bei der Energiebeschaffung und bei sonstigen Betriebsstoffen.

Fulda - Wegen der wirtschaftlichen Gesamtsituation und der enorm gestiegenen Preise in allen Bereichen hat die Verbandsversammlung des Abwasserverbandes Fulda der Erhöhung der Gebühren auf 2,50 Euro für das Schmutzwasser und 65 Cent für das Niederschlagswasser zum 1. Januar zugestimmt.

„Grundlage dieser Entscheidung war eine mehrjährige Vorauskalkulation, wobei die nun beschlossenen Gebührensätze mindestens für die kommenden drei Jahre stabil bleiben sollen. Dies soll durch eine strikte Ausgabenüberwachung sichergestellt werden“, teilt der Abwasserverband mit. Im Zuge der jüngsten Gebührenanpassung zum 1. Januar 2019 sei aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Vorauskalkulation bereits für den 1. Januar 2022 eine zweite Anpassung beschlossen worden. Dank einer sparsamen Wirtschaftsweise sei diese um ein Jahr verschoben worden.

Fulda: Abwasserverband erhöht Gebühren zum 1. Januar 2023

Gegenüber dem laufenden Jahr zeichnet sich bereits jetzt ab, dass alleine der Anstieg des Strompreises eine Erhöhung der Schmutzwassergebühr von mehr als 10 Cent und eine Erhöhung der Niederschlagswassergebühr um 0,5 Cent zur Folge hat, obwohl der Abwasserverband am Klärwerk Gläserzell mehr als 95 Prozent des benötigten Stroms selbst durch die Verstromung des Faulgases erzeugt. (Lesen Sie hier: Kühler und dunkler: So will Künzell in der Energiekrise Gas und Strom sparen – „Sonst knallt’s“)

Wie der Verbandsvorsitzende, Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos), ausführte, müsse der Verband auch zukünftig über die finanziellen Möglichkeiten verfügen, in das Infrastrukturvermögen zu investieren und gleichzeitig durch die stark gestiegenen Darlehenszinsen eine stark ansteigende Neuverschuldung des Verbandes zu vermeiden.

„Nur so gelingt eine dauerhafte Sicherstellung der ordnungsgemäßen Ableitung und Behandlung der Abwässer im Verbandsgebiet, auch wenn es für die Gebührenzahlerinnen und Gebührenzahler keine guten Nachrichten sind, da derzeit in vielen weiteren Ebenen des täglichen Lebens rasante Verteuerungen zu verzeichnen sind“, so Schreiner. Allerdings wird zukünftig eine moderate Neuverschuldung trotz steigender Gebühren nicht zu umgehen sein, da Investitionen nicht direkt über Gebühreneinnahmen finanziert werden dürfen.

Für einen Vier-Personen-Haushalt im Einfamilienhaus, einem jährlichen Frischwasserverbrauch von 120 Kubikmetern und 200 Quadratmetern angeschlossene Versiegelungsfläche bedeute dies eine monatliche Mehrbelastung von 4,50 Euro. (au)

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