Abwasserverband tätigt millionenschwere Investition in den Gewässerschutz

Der Abwasserverband Fulda investiert in den Gewässerschutz. Ein Stauraumkanal wird als Ersatz für ein Regenüberlaufbecken in Fulda-Horas gebaut. Kosten: knapp 3,40 Millionen Euro.
Fulda - „Die Großbaustelle des Abwasserverbandes (AVF)“, so wird es in einer Pressemitteilung des AVF beschrieben. Es geht darum, dass das Regenüberlaufbecken im Fuldaer Stadtteil Horas ersetzt werden soll. Der Grund ist, dass das Bauwerk aus Stahlbeton Risse im Beton aufweist sowie die rostende Bewehrung aus Stahl, heißt es. Das Becken aus den 1960er-Jahren, das im Bereich der Straße An den Höfen steht, soll erneuert werden.
Fulda: Abwasserverband investiert Millionen in den Gewässerschutz
Das geschieht mithilfe eines neuen Volumens in Form eines Stauraumkanals auf der gegenüberliegenden Wiese. „Dieses puffert die über die Kanalisation ankommenden Mischwässer aus den Flächen von Horas, Niesig, Teilen von Lehnerz und dem Aschenberg“, heißt es in der Mitteilung. Dieses Wasser wird gedrosselt, zur Kläranlage in Gläserzell geleitet und dort gereinigt. An diesen Kanal sei ein Gebiet mit etwa 9000 Einwohnern angeschlossen.
Die Baumaßnahme führt die Firma Uhrig aus Geisingen durch, die dabei ein von ihr patentiertes Bauverfahren anwende. Sie habe sich auf das Verlegen von großformatigen Rohrquerschnitten spezialisiert, was in Horas zum Einsatz komme. „Als besondere Herausforderung ist das geringe zur Verfügung stehende Gefälle zu erwähnen“, heißt es vom AVF.
Verbaut werden knapp 340 Meter dieser großformatigen Rohre aus Glasfaser-verstärktem Kunststoff. Der Durchmesser der Rohre betrage drei Meter, wodurch sich ein Volumen von etwa 2100 Kubikmetern ergebe. Die Rohre werden nebeneinander als Stränge verlegt und jeweils miteinander verbunden. „Hinzu kommen ein Drosselschacht, ein Entlastungsbauwerk, über das bei Vollfüllung des Kanals stark verdünntes Mischwasser in die Fulda abgeschlagen wird und ein Spülbauwerk zur automatischen Reinigung des Stauraumkanals“, erklärt der AVF. (lesen Sie hier: Abwasserverband Fulda präsentiert Starkregengefährdungskarten für die Stadtregion).
Baumaßnahme soll Ende November 2022 beendet sein
Zudem sollen zwei Kanäle in der Straße An den Höfen verlegt werden. Auch werde eine Geschieberückhaltestation gebaut, um Geröll und Sand zurückzuhalten und leicht aus dem jeweiligen Kanal zu entnehmen. Die Böschungen des Bauwerks sollen bepflanzt werden. Weiterhin entsteht eine Retentionsmulde - eine Fläche, die beim Hochwasser überschwemmt wird, ohne dass Schaden entsteht. Das liege daran, da das Bauwerk in einem sogenannten Überschwemmungsgebiet liege, erklärt der Abwasserverband.
Die Gesamtkosten für den Bau belaufen sich auf circa 3,40 Millionen Euro. Bis Ende November dieses Jahres soll das Projekt abgeschlossen sein, über dessen Fortschritt sich der Verbandsvorsitzende des AVF, Stadtbaurat Daniel Schreiner, die Vorstandsmitglieder Timo Zentgraf und Gerhard Stollberg sowie Hartwig Blum, erster Beigeordneter der Gemeinde Petersberg informiert hatten. (lwe)